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Welches Salz ist das beste?

Verschiedene Salze in Beuteln
© beats1 / Shutterstock
Ist teures Salz aus dem Himalaya wirklich besser als billiges Salz vom Discounter? Und was verbirgt sich hinter Steinsalz?

Himalaya-Kristallsalz

Himalaya-Kristallsalz sieht schön aus, kostet pro Kilo bis zu 20 Euro und hat einen regelrechten Hype ausgelöst. Dem zartrosa oder schneeweißen Salz werden besondere Heilwirkungen zugeschrieben. Es soll zum Beispiel eine schöne Haut machen und das Immunsystem stärken. Viele schwören auf das tägliche Glas Salzwasser, das den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und den Körper "entschlacken" soll. Wissenschaftlich erwiesen sind die behaupteten Wirkungen aber nicht. Wie alle Salze besteht auch Himalaya-Salz hauptsächlich aus Natriumchlorid. Angeblich wird es in den Tiefen der 250 Millionen Jahre alten Berge von Hand abgebaut. Und weil es nicht gereinigt wird, enthält es noch Mineralstoffe und andere Bestandteile aus dem Berg. Für unsere Nährstoffversorgung spielen diese Mineralstoffe jedoch keine große Rolle.

Siedesalz

Siedesalz haben Sie wahrscheinlich in Ihrem Küchenschrank, und auf der Packung steht Tafel-, Speise- oder Markensalz. Für seine Herstellung werden unterirdische Salzstöcke geflutet. Die Sole, die dabei entsteht, wird gereinigt und eingedampft. Dieses Salz enthält zu mindestens 97 Prozent Natriumchlorid, der Rest sind Rieselhilfen und Trennmittel, damit es nicht feucht wird. Es wird nicht chemisch gebleicht oder gechlort, wie oft behauptet wird. In jedem Falle ist es billig: 500 Gramm kosten nicht mal 20 Cent. Es lohnt sich aber, etwas draufzulegen und Salz mit Zusätzen von Jod (für die Schilddrüse), Folsäure (fürs Herz) und Fluorid zu kaufen. Jod und Folsäure sind in unserem Essen Mangelware, Fluorid schützt vor Karies.

Steinsalz

Steinsalz unterscheidet sich vom Siedesalz nur dadurch, dass Bergleute es in unterirdischen Stollen abbauen, bevor es zu Speisesalz aufbereitet wird. Im Naturkostladen gibt es Ur-Steinsalz, das noch Stoffe aus dem Berg enthält, weil es nicht gereinigt wurde. Diese Verfärbungen weisen es als unverfälscht aus, haben für die Ernährung aber keine Bedeutung.

Meersalz

Meersalz stammt meist aus dem Mittelmeer oder Atlantik. Es wird aus gefluteten "Gärten" unter Sonneneinwirkung gewonnen. Man bekommt es als gereinigtes Produkt, inklusive Trennmitteln und Rieselhilfen, oder unbehandelt. Sterneköche schwärmen von seinem feinen Aroma. Das gilt vor allem für unbehandelte Spezialitäten wie "Fleur de Sel" aus der Bretagne, die oberste getrocknete Schicht aus dem Salzgarten, die nur in kleinen Mengen "geerntet" wird. Das hat seinen Preis: rund 13 Euro pro Kilo. Jod ist in Meersalz übrigens kaum drin. Deshalb werden manchen Produkten Jod oder Algenpartikel zugesetzt.

Wie viel brauchen wir?

Durch den Körper einer 70 Kilo schweren Frau fließen rund 190 Gramm Kochsalz (70-Kilo-Mann: ca. 250 Gramm). Täglich brauchen wir mindestens ein bis zwei Gramm Nachschub, weil über Schweiß und Urin etwas verloren geht. Beim Essen nehmen wir mehr als genug auf, nämlich rund acht Gramm, empfohlen werden sechs (ca. ein Teelöffel). Sehr beruhigend und inzwischen bewiesen: Bei Gesunden ist ein Überschuss unproblematisch, er wird ausgeschieden.

Petra Apfel

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