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Jedes Kilo zählt - wenn kollektiv der Schweiß fließt

Drei Monate lang kämpfte eine Gruppe Abnehmwilliger auf der Insel Langeoog gegen überflüssige Pfunde. Wir waren vom Fernsehsessel aus mit dabei. Was hat die Abnehm-Soap "Jedes Kilo zählt" gebracht?

Nun wurde doch noch alles gut. Die 21 Langeooger haben das angepeilte Abnehmziel von 243 Kilo sogar noch um 30 Kilo übertroffen. Chapeau!

Für jedes verlorene Kilo gab es 100 Euro. Das gewonnene Geld (27.300 Euro) soll vornehmlich an Kinder- und Jugendeinrichtungen gespendet und sogar ein Fitnessparcour (!) davon eingerichtet werden.

Sympathisch war sie ja, die Abspeck-Doku, auch wenn nicht wirklich etwas Neues dabei rum kam. Bekanntlich schwinden Männerbäuche schneller als weibliche Fettdepots, lässt es sich gemeinsam leichter durchhalten, und sind oft nur ein paar kleine Änderungen auf dem Speiseplan nötig, damit die Pfunde schmelzen. Gut zu sehen auch: ohne Schweiß kein Preis.

Jedoch: Aus dem Abnehmen einen Wettbewerb zu machen, ist zwar unterhaltsam, aber zum Nachahmen nicht wirklich empfehlenswert. Geduld ist oberstes Gebot beim schlanker werden. Lieber behutsam und gründlich Ernährung und Verhalten umstellen, als im Hau-Ruck-Verfahren auf Vieles zu verzichten, für den schnellen, aber womöglich nicht nachhaltigen Erfolg.

Beängstigend übrigens: Wie schwierig es ist, junge Menschen zu motivieren, denen ein Gesundheitsbewusstsein (noch) völlig abgeht. All die Kevins und Marius’ unter uns brauchen viel Engagement anderer, um aus ihrem Phlegma, ihrer Coolness, ihren dick machenden Gewohnheiten herausgeholt zu werden.

Dann kann der Knoten platzen, und sie entwickeln ein Körperbewusstsein und den nötigen Ehrgeiz, wie in diesem Insel-Abenteuer am Ende zu erleben war. Bleibt die eigentlich spannende Frage: Wie dauerhaft sind die Erfolge, wer bleibt dran, wer schafft es nicht? Ein Update ein Jahr später wäre schön.

Text: Susanne Gerlach Foto: kabel eins

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