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In den USA gibt es bald Gen-Lachs zu kaufen

In den USA gibt es bald Gen-Lachs zu kaufen
© Zush / shutterstock
Die Lebensmittelaufsicht FDA hat entschieden: Künftig darf in den USA genetisch veränderter Lachs verkauft werden - ohne besondere Kennzeichnung.

Nach mehrjähriger Prüfung hat die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA eine wegweisende Entscheidung getroffen: In Zukunft darf gentechnisch veränderter und dadurch schneller wachsender Lachs in den USA verkauft werden. Der Gen-Lachs könne ohne Bedenken verzehrt werden und sei ebenso sicher wie unveränderte Varianten, erklärte die Behörde in einer Mitteilung.

Es ist das erste Mal, dass ein durch Gentechnik verändertes Tier in den USA zum Verzehr freigegeben wird. Eine besondere Kennzeichnung der Gen-Lachs-Verpackungen sei nicht nötig, erklärte die FDA. Die Firma AquaBounty Technologies hatte bereits in den 1990er Jahren die Zulassung des Fisches beantragt, berichtet die New York Times.

Bei Verbraucherorganisationen kommt die Entscheidung nicht gut an - sie wollen dagegen vorgehen. Auch einige Supermarktketten kündigten bereits an, den Gen-Lachs nicht in ihr Sortiment aufzunehmen. Kritiker haben dem Gen-Lachs einen Namen mit Gruselfaktor verpasst und warnen davor, dass der "Frankenfisch" bei Menschen Allergien auslösen und das natürliche Lachs-Vorkommen verringern könnte, sollte er in die freie Wildbahn gelangen. Der Lachs wächst doppelt so schnell wie ein normaler Lachs, denn er produziert das ganze Jahr über Wachstumshormone.

Der Hersteller AquaBounty versteht die Aufregung nicht: Die Lachsart werde Menschen gesundes und nahrhaftes Essen auf den Tisch bringen, ohne dass dafür die Weltmeere und der Fischbestand in Mitleidenschaft gezogen werden müssten, erklärte das Unternehmen.

Die Entscheidung der FDA gibt der Diskussion um das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der Europäischen Union einen erneuten Schub, denn vor allem in Deutschland steht die potenzielle Einfuhr genetisch veränderter US-Lebensmittel in der Kritik.

nw

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