Anzeige

Birkensaft - Energie aus dem Baumstamm

Birkensaft
© Balakleypb / Shutterstock
Schöne Alternative zu Designer-Drinks und Mineralwasser: Birkensaft. Das Wasser aus dem Baum erobert Puristen und Partygänger. Was hat es zu bieten?

Erfrischungsgetränke gibt es genug, immer neue, wildere Kreationen kommen auf den Markt. Nur ist das meist nichts für Puristen und Liebhaber unverfälschter Geschmacksquellen. Die dürften sich über die Wiederentdeckung eines Naturdrinks freuen: Birkensaft. Seit Jahrhunderten als Gesundheits-Elixier geschätzt, erobert er jetzt die Szene, vor allem auch als natürlicher Energy-Drink für Sportler.

Wo kommt der Birkensaft her?

Gewonnen wird er aus dem Birkenstamm, ausschließlich im Frühling, wenn der Saft voller Nährstoffe steckt. Diese Energie hat sich über den Winter in den Wurzeln gesammelt und wird nun Richtung Baumkrone transportiert. Rund 70 Liter Saft rauschen jetzt täglich durch den Stamm, so die Apothekerin und Heilpraktikerin Ursula Stumpf. Und das soll man sogar hören können, man müsse nur mal sein Ohr an den Stamm legen, schreibt sie auf ihrer Website kraeuterweisheiten.de.

Was steckt drin?

Der Saft enthält Xylitol - eine Zuckerart, die zahnfreundlich ist und den Blutzuckerspiegel nicht aus der Balance bringt. Außerdem sind noch Aminosäuren, Vitamin C, Mineralstoffe und Spurenelemente (u. a. Kalium, Kalzium, Magnesium, Kupfer, Zink, Eisen) enthalten. Der Kaloriengehalt ist mit ca. 18 Kilokalorien pro 100 Milliliter niedrig. Dies soll ihn zum idealen Durstlöscher für Sportler machen.

Wie schmeckt das?

Leicht süßlich, ein wenig mineralisch, nach Baum.

Wie wird geerntet?

Geerntet wird nur, solange die Blattknospen noch geschlossen sind. Es wird ein ca. 5 cm tiefes und 1-2 cm großes Loch in den Stamm gebohrt, und weil der Saft unter Druck steht, fließt er prompt heraus und kann aufgefangen werden. Ernten kann jeder selbst, sofern man eine Birke sein eigen nennt. Aber man sollte unbedingt nach der Ernte das Loch mit Baumwachs fest verschließen, sonst "blutet" der Baum aus. Wie man das genau macht mit dem Ernten, kann man zum Beispiel auf heilkraeuter.de nachlesen. Frischer Saft hält sich etwa zwei bis drei Tage im Kühlschrank.

Wo gibt es Birkensaft zu kaufen?

Die Anbieter stammen vor allem aus Skandinavien, Osteuropa, Russland und Nord-China. Dort wird Birkensaft traditionell seit Jahrhunderten gewonnen und weiterverarbeitet. Der Saft ist bei der Ernte steril, verdirbt aber schnell an der Luft. Um ihn besser haltbar zu machen wird er meist pasteurisiert (erhitzt), zu Sirup konzentriert oder mit Alkohol versetzt. Als Geschmacksvariante gibt es ihn auch mit Fruchtaromen versetzt. Fündig wird man in Naturkostläden und Reformhäusern sowie im Internet (zum Beispiel: "Sealand Birk" aus nordfinnischen Birken, über sealandnrstore.com, Karton mit 10 x 330 ml für ca. 19 Euro (plus Versand); finnischer "Birkensaft Bio", unpasteurisiert, Karton mit 4 x 500 ml für 44,70 Euro (plus Versand), über naturkraftwerke.de; "Byarozavik Bio Birkenwasser" aus weißrussischen Birken, Bio-zertifiziert vom USDA (amerikanisches Landwirtschaftsministerium), zu bekommen im Fachhandel oder über belorganic.com (Karton mit 12 x 500 ml ca. 25 Euro plus Versand). Nicht verwechseln: Man findet im Handel auch Birken-Kuren und Birken-Heilpflanzensäfte - das ist in der Regel Presssaft aus Birkenblättern.

Ist Birkensaft gesund?

Er soll für neue Energie sorgen, bei Gallen-, Blasen- und Nierenleiden helfen, gegen Schwellungen in den Gelenken, Blutarmut und Hautunreinheiten wirken. Auch soll er das Haarwachstum anregen - einfach den Kopf damit waschen. Heikki Kallio, Professor für Lebensmittelchemie an der finnischen Universität Turku, hat intensiv über Birkensaft geforscht. Er kennt die Berichte über die positiven Gesundheitswirkungen, vermisst allerdings klinische Untersuchungen, insbesondere zu den behaupteten Effekten auf Harnwege, Nieren und bei Diabetes.

Wie dem auch sei: Birkensaft ist erfrischend, öko, vegan, frei von Gentechnik und Gluten - und das ist ja auch was.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel