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Gesund alt werden Diese einfache Essgewohnheit teilen die ältesten Menschen der Welt

Essgewohnheiten haben großen Einfluss auf unsere Lebenserwartung
Essgewohnheiten haben großen Einfluss auf unsere Lebenserwartung
© Ingo Bartussek / Adobe Stock
Unsere Essgewohnheiten können uns ein langes, gesundes Leben bescheren, wie ein Blick auf die "blauen Zonen" zeigt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich auf der ganzen Welt ziemlich nach oben entwickelt: Betrug sie im 19. Jahrhundert bei Männern im Schnitt noch 35,6 Jahre und bei Frauen 38,5, liegt sie aktuell laut dem Statistischen Bundesamt inzwischen bei 78,5 Jahren (Männer) beziehungsweise bei 83,4 Jahren (Frauen).

Es gibt allerdings Regionen, in denen die Menschen noch viel älter werden: In so genannten "blauen Zonen" leben die ältesten Menschen der Welt. Der Begriff wurde von Dan Buettner in der Titelgeschichte "The Secrets of a Long Life" etabliert, die 2005 im Magazin "National Geographic" veröffentlicht wurde. Diese Zonen sind bereits seit Jahren der Fokus unterschiedlicher Studien, die sich mit dem Geheimnis eines langen Lebens auseinandersetzen. Ein herausgearbeiteter Grund ist hierbei die Ernährungsweise der Menschen in den "blauen Zonen" – was können wir von ihnen lernen?

Die 80/20-Regel

Eine der Regionen der "blauen Zonen" liegt in Japan: In Okinawa schwören die Menschen auf eine zentrale Säule der Gesundheit: die sogenannte 80/20-Regel. Laut einer Studie essen die Okinawaner:innen nämlich von jeder Mahlzeit nur so viel, bis sie zu 80 Prozent gesättigt sind. Manche mögen das kennen: Wir haben eine besonders leckere Speise vor uns und können einfach nicht an uns halten, essen schnell und viel, bis wir auf einmal das Gefühl haben, dass unser Magen jeden Moment platzen könnte. Diese Maßlosigkeit beim Essen ist für viele Menschen in Okinawa völlig fremd.

Das Prinzip "Hara hachi bu" baut auf einer konfuzianischen Regel auf, die besagt, dass man eben nur so viel essen solle, bis der Magen zum Großteil – aber eben nicht vollständig – gesättigt ist. Hierbei bedienen sich die Menschen aus Japan einem wissenschaftlich bestätigten Phänomen, nachdem das Gehirn erst nach etwa 15 bis 20 Minuten überhaupt registriert, dass der Magen voll ist – was erklärt, warum das Gefühl der Übersättigung für uns oftmals so plötzlich kommt.

Ist die Regel auch etwas für mich?

Laut der offiziellen Webseite der "blauen Zonen", essen die Menschen in Japan nicht etwa, um Krankheiten zu heilen, wenn sie auftreten, sondern um ihnen vorzubeugen. Essen ist demnach wie eine vorbeugende Medizin zu verstehen. Sie essen langsam, um dem Magen die Zeit zu geben, dem Gehirn mitzuteilen: "Ich bin satt."

Sich selbst an diese neue Essgewohnheit zu wagen, mag im ersten Moment etwas einschüchternd sein, gerade weil wir es meist gewohnt sind, uns den Bauch vollzuschlagen, bis wir vollständig satt sind. Aber diese Art zu essen ist vergleichsweise weniger einschränkend als andere Essgewohnheiten oder gar Diäten, an die man eher denkt, wenn man sich vornimmt, sich gesünder ernähren zu wollen.

"So lange zu essen, bis man satt ist, bedeutet ja nicht, dass ich auf meine Lieblingsspeise verzichten muss. Es bedeutet lediglich, dass man seine Essgewohnheiten bewusster wahrnimmt und erkennt, ob man etwas weiter isst, weil man wirklich hungrig ist, oder ob man es nur isst, weil man es kann", erklärt die Ernährungsberaterin Lauren Manaker gegenüber dem Ernährungsmagazin "Eat This, Not That".

Verwendete Quellen: eathisnotthat.com, destatis.de, stern.de, cnbc.com, ncbi.nlm.nih.gov, bluezones.com

csc Brigitte

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