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Die Wahrheit über ... Fett

Die Unsicherheit beim Thema Fett ist groß - vor allem, wenn es ums Abnehmen geht. Lesen Sie, welches Fett und wieviel gesund sind und ob Schlankheitspillen verhindern können, dass der Körper Fett speichert.

Was ist besser - Butter oder Margarine?

Mal wird Margarine wegen des hohen Anteils an mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Himmel gelobt, mal wird sie wegen angeblich enthaltener Transfettsäuren verteufelt. Wahr ist: Das Problem mit den Transfettsäuren in der Margarine hat die Industrie inzwischen im Griff. Gleichzeitig hat aber auch Butter einen ordentlichen Imageschub bekommen: Neuere Studien widerlegen die angeblich herzschädigende Wirkung von Butter. Wie viele gesättigte Fettsäuren wir essen, hat offensichtlich weniger Einfluss auf die Cholesterinwerte als angenommen. Und: Butter ist nicht gleich Butter. Stammt die Milch von artgerecht gefütterten Kühen (die weiden, statt mit Getreide gemästet zu werden), hat die daraus hergestellte Butter einen hohen Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren. Es steht also 1:1 für Butter und Margarine - und wir können selbst entscheiden, was uns besser schmeckt.

Fazit: Mit Rapsöl, fettem Fisch und Nüssen decken wir den Bedarf an mehrfach ungesättigten Fettsäuren am besten. Ob wir lieber Butter oder Margarine aufs Brot streichen, ist dann egal.

Ist fettarme Ernährung der richtige Weg zum Idealgewicht?

Aber müssen wir uns bei Fett - egal ob Butter oder Margarine - nicht ohnehin zurückhalten, wenn wir abnehmen wollen? Immerhin enthält Fett fast doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate. Dennoch: Fett macht nicht fett! Das hat die große europäische EPIC-Studie gezeigt: Egal, ob wir mehr oder weniger Fett essen, egal, ob wir vor allem gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren zu uns nehmen - das Körpergewicht ändert sich nicht. Entscheidend ist und bleibt die gesamte Kalorienzufuhr.

Fazit: Wer abnehmen will, muss fetthaltige Lebensmittel nicht komplett verbannen. Ziel ist und bleibt es, Kalorien zu sparen - egal ob diese aus Fett, Eiweiß oder Kohlenhydraten stammen.

Kann man die Fettverbrennung mit Schlankheitspillen wie "Alli" oder "Xenical" beschleunigen?

Der Gedanke ist verführerisch: Schlankheitspillen wie das vielbeworbene und frei verkäufliche "Alli" oder das rezeptpflichtige "Xenical" sollen die Fettverdauung blockieren und damit verhindern, dass sich die Sahnetorte auf den Hüften absetzt.

Die Realität ist nicht ganz so bequem: Die Einnahme soll laut Hersteller nur zusammen mit einer fett- und kalorienreduzierten Ernährung erfolgen - also eher ohne Sahnetorte. Stellt man die Ernährung um, klappt das Abnehmen mit Unterstützung der Pille tatsächlich besser. Allerdings nur auf den ersten Blick: Die Teilnehmer einer Studie, die die Abnehmpille "Alli" geschluckt haben, verloren nach sechs Monaten im Schnitt 2,3 Kilo mehr als die Vergleichsgruppe. Allerdings währt der Erfolg meist nicht lange. Ein Jahr nach Absetzen des Medikaments "Xenical" war kein Vorteil gegenüber der Placebogruppe mehr zu erkennen. Und das bei Kosten von knapp 300 Euro in sechs Monaten und zum Teil unangenehmen Nebenwirkungen wie Blähungen, flüssige Stühlen oder sogar Stuhlinkontinenz. Die amerikanische Food and Drug Administration, die Behörde, die in den USA für die Zulassung von Arzneimitteln zuständig ist, hat in den vergangenen zehn Jahren zudem 32 Fälle mit ernsthaften Leberschäden nach Einnahme des Wirkstoffs gezählt. Also wahrlich eine bittere Pille, die man da schluckt.

Fazit: Die Schlankheitspillen sind teuer und die Einnahme ist zum Teil mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Langfristerfolge bleiben aus.

Text: Monika Herbst Foto: iStockphoto

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