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Studie Auf diese Mahlzeit solltest du fürs Abnehmen verzichten

Mahlzeitenverzicht: Spaghetti
© Marian Weyo / Shutterstock
Eine Studie deutet an, dass man eher das Abendessen als das Frühstück weglassen sollte, wenn man abnehmen möchte. Der Grund: das Verhalten des Stoffwechsels.

Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann: Dieses alte Sprichwort hat sich über viele Jahre gehalten, wenn es um die Frage ging, wann man wie viel essen sollte, um gesund zu bleiben. Ob das wirklich stimmt, ist aber bis heute noch nicht endgültig bewiesen. Es gibt viele ernährungswirtschaftliche Studien, die teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen sind. Eine kleine Studie aus Lübeck bestätigt das alte Sprichwort aber wieder: Laut der Untersuchung könnte es für den Körper tatsächlich gesünder sein, zu frühstücken und dafür das Abendessen auszulassen.

Großes Frühstück oder großes Abendessen?

Kerstin Oltmanns und ihr Team wiesen 16 Probanden – allesamt normalgewichtige Männer – an, im Testlabor je ein reichhaltiges Frühstück oder ein entsprechendes Abendessen zu sich zu nehmen. Am ersten Tag wurden 69 Prozent der täglich benötigten Kalorien morgens gegessen, 20 Prozent zu Mittagszeit und elf Prozent gegen Abend. Am zweiten Tag wurde das Prinzip umgekehrt: Das Frühstück bestand nun kann aus elf Prozent der täglichen Kalorien, das Mittagessen wieder aus 20 Prozent und das Abendessen aus 69 Prozent der Kalorien.

Der Stoffwechsel mag frühe Mahlzeiten

Vor und nach jeder Mahlzeit haben die Forschenden gemessen, wie viel Wärme die Probanden abgegeben haben. Denn dadurch bekommt man Hinweise darauf, wie aktiv der Stoffwechsel ist und wie hoch der Energieverbrauch. Generell arbeitet der Stoffwechsel nach den Mahlzeiten schneller, weil der Körper mit der Verdauung der Nahrung beginnt, indem er Nährstoffe aufspaltet und resorbiert. Dadurch wird die sogenannte nahrungsinduzierte Thermogenese (NIT) angekurbelt.

Das Ergebnis des Tests: Nach dem Frühstück fiel die NIT zweieinhalb Mal so stark aus wie nach den Mahlzeiten am Abend. Die Forscher schließen daraus, dass wir nach einer Mahlzeit am Morgen mehr Kalorien verbrennen als nach einer abendlichen Mahlzeit. Außerdem stiegen der Blutzuckerspiegel und das Insulin nach einem reichhaltigen Frühstück im Vergleich zum großen Abendessen weniger stark an. Und: Die Teilnehmer verspürten laut eigener Aussage größeren Heißhunger, wenn das Frühstück klein ausgefallen war.

In einer Mitteilung schreibt Kerstin Oltmanns: "Unsere Studie zeigt, dass der menschliche Energieumsatz morgens grundsätzlich höher ist als abends. Das ist genetisch bedingt und bei jedem so. Übergewichtige lassen häufig das Frühstück weg, weil sie abnehmen möchten, und essen abends eine große Hauptmahlzeit, wenn der Hunger übermächtig wird." Genau das könnte aber der falsche Weg sein, wenn man abnehmen oder schlank bleiben möchte.

Untersuchung ist mit Vorsicht zu betrachten

Die Interpretation der Studienergebnisse sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden. Zum einen haben nur wenige Probanden an der Untersuchung teilgenommen, zum anderen handelte es sich dabei nur um Männer. Aber Oltmanns und ihr Team planen bereits den nächsten Schritt: In einer Folgeuntersuchung möchten sie belegen, dass eine Gewichtsabnahme bei Übergewichtigen tatsächlich einfacher wird, wenn dieselbe Kalorienmenge hauptsächlich in der ersten Tageshälfte aufgenommen wird.

Brigitte

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