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Meridian-Dehnungen: Bahnen frei!

Frau dehnt sich auf Wiese
© luckyraccoon / Shutterstock
Bringen Sie mit Meridian-Dehnungen Ihre Energie zum Fließen: Sieben Übungen.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es im Körper zwölf Hauptmeridiane, sogenannte Bahnen, in denen die Lebensenergie Qi fließt. Sind diese blockiert, stockt die Energie - eine Ursache für Krankheiten und Schlappheit. Die Meridian-Dehnungen (»Makko-Ho«) sollen die verschiedenen Energiebahnen wieder öffnen, die Lebensenergie in Fluss bringen. Planen Sie etwa 15 Minuten für die Übungen (jede wirkt auf zwei Meridiane) ein. Wenn möglich, machen Sie sie in der vorgegebenen Reihenfolge.

Wichtig!

  • Bei den Dehnungen sollte ein angenehmes Ziehen, jedoch kein Schmerz spürbar sein.
  • Während der Übungen ruhig und gleichmäßig weiteratmen.
  • Die Dehnposition an der individuellen Dehnungsgrenze ruhig und für einige tiefe Atemzüge halten, dann langsam auflösen.

Tiefer Atem: Dehnt Lungen- und Dickdarm-Meridian, verbessert Atmung und Verdauung

Aufrecht stehen, Füße hüftweit geöffnet. Die Arme hinter den Rücken führen, die Daumen verhaken und die Zeigefinger gestreckt aneinanderlegen (der Dickdarm-Meridian beginnt am Zeigefinger). Dabei die Arme lang machen, die Fingerspitzen Richtung Boden und den Scheitelpunkt des Kopfes nach oben strecken. Jetzt die Arme gestreckt anheben und den Oberkörper aus der Hüfte nach vorn neigen, dabei die Hände, so weit es geht, nach oben und über den Kopf nach vorn führen. Die Beine bleiben gestreckt, das Gewicht ist auf den Fußsohlen verteilt. Den Nacken entspannen und den Kopf locker lassen. Mit jedem Ausatmen mehr entspannen. Dann Wirbel für Wirbel aufrollen.

Bauchgefühl: Dehnt Magen-, Milz- und Bauchspeicheldrüsen-Meridian, verbessert den Stoffwechsel

Auf die Fersen setzen (evtl. ein Handtuch unter Sprunggelenke, bzw. Knie legen), die Oberschenkel sind parallel zueinander. Den Oberkörper möglichst aufrecht etwas nach hinten neigen und die Hände auf den Boden legen - die Fingerspitzen zeigen nach hinten. Um die Dehnung in den Leisten und der Oberschenkelvorderseite zu vertiefen, langsam das Becken nach vorn oben anheben. Wenn möglich, den Kopf behutsam in Richtung Nacken neigen. Wenn diese Übung mühelos und ohne Schmerzen im Rücken möglich ist (nur dann!), sachte das Gewicht auf die Unterarme verlagern und den Oberkörper weiter nach hinten lehnen. Wenn Rücken, Schultern und Kopf den Boden berühren, die Arme über den Kopf nach hinten ausstrecken. Die Knie bleiben am Boden. Als Ausgleichsübung für den Rücken anschließend den Oberkörper im Fersensitz nach vorn neigen, wobei die Stirn den Boden berührt und die Arme mit den Handflächen nach oben seitlich neben dem Oberkörper liegen.

Herzenssache: Dehnt Herz- und Dünndarm-Meridian, sorgt für seelische Harmonie

Aufrecht am Boden sitzen, die Fußsohlen liegen aneinander und haben etwas Abstand zum Becken, die Knie sinken nach außen. Die Zehen mit den Händen umfassen, die kleinen Finger liegen dabei unter den Fußaußenkanten (am kleinen Finger beginnt der Dünndarm-Meridian, bzw. endet der Herz-Meridian). Jetzt den Oberkörper aufrecht aus der Hüfte weit nach vorn neigen. Die Ellenbogen möglichst vor die Unterschenkel bringen. Den Rücken lang machen und den Kopf allmählich sinken lassen. Anschließend langsam aufrichten.

Rückhalt: Dehnt Nieren- und Blasen-Meridian, lindert Rückenbeschwerden

Aufrecht, mit ausgestreckten Beinen am Boden sitzen, Zehen zeigen nach oben, evtl. ein kleines Kissen unter den Po legen. Arme senkrecht nach oben strecken. Dann aus der Hüfte den möglichst gestreckten Rücken nach vorn neigen. Die Unterschenkel oder die Zehen umfassen. Beine und Knie bleiben die ganze Zeit gestreckt am Boden. Den Oberkörper lang und weit nach vorn dehnen. Langsam zurück zur Ausgangsposition.

Wärmespender: Dehnt den Herzkreislauf- und den Dreifachen Wärme-Meridian, sorgt für körperliche Harmonie

Schneidersitz am Boden, Oberkörper aufrecht. Die Arme vor dem Körper überkreuzen, die Hände auf die Knie legen. Den Oberkörper möglichst aufrecht aus der Hüfte weit nach vorn neigen. Arme und Kopf langsam nach unten sinken lassen. Das Becken bleibt am Boden. Dann Wirbel für Wirbel aufrollen.

Kraftgeber: Dehnt Leber- und Gallenblasen-Meridian, sorgt für Widerstandskraft

Mit weit gegrätschten und gestreckten Beinen am Boden sitzen, evtl. ein Kissen unter das Becken legen. Der Rücken ist aufrecht. Beide Arme und Hände senkrecht nach oben strecken. Oberkörper und Arme nach links neigen, dabei den Brustkorb anheben und tief in die gedehnte rechte Seite atmen. Der Blick geht zum rechten Fuß. Langsam zurück zur Mitte. Seitenwechsel.

Wohltäter: Entspannungslage

Diese Übung gehört nicht zur Meridian-Dehnung, ist aber zum Abschluss eine Wohltat. Rückenlage, die Knie zum Brustkorb ziehen und mit den Händen umfassen. Den Atem fließen lassen. Anschließend die Beine zum Boden rutschen lassen, die Arme neben den Oberkörper legen und für eine Weile den Meridian-Dehnungen nachspüren.


Hier gibt es die Übungen als pdf kostenlos zum Herunterladen

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Konzept und Text: Petra Otto Ein Artikel aus der BRIGITTE Balance 02/09

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