Auch wenn es viele unterschiedliche Yoga-Stile mit verschiedenen Schwerpunkten gibt, in allen Varianten spielen Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemtechniken) und Entspannungsübungen eine Rolle. Ob Sonnengruß, Kobra oder Baum - die Asanas werden für eine bestimmte Zeit, zum Beispiel mehrere Atemzüge lang, gehalten oder als dynamische Bewegungsreihe synchron mit dem Atemrhythmus absolviert.
Yogastunden enden mit einer Abschlussmeditation, in der man auf eine gedankliche Reise durch den Körper geht, die Aufmerksamkeit auf Bilder oder Gedanken lenkt, eine Bewegungsabfolge wiederholt oder sich ganz auf den Atem konzentriert.
Yoga lernen - worauf muss ich achten?
- Unbedingt mit einem Lehrer beginnen, damit man sich nicht überstrapaziert. Wichtig: Er sollte eine langjährige Ausbildung absolviert haben, und Sie sollten sich bei ihm wohlfühlen. Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland veröffentlicht die Adressen von gut ausgebildeten Lehrern.
- Bloß nichts erzwingen: Wenn eine Übung (Asana) wehtut oder Sie sich schwindelig fühlen, hören Sie damit auf. Üben sollten Sie auch nicht, wenn Sie sich krank fühlen.
- Achtung während der Periode: Frauen sollten gucken, ob sie die Übungen in dieser Zeit gut vertragen. Im Zweifel lieber den Lehrer fragen.
- Bequeme Kleidung, Socken statt Schuhe und eine weiche Unterlage (wird oft gestellt) - mehr ist für Yoga nicht nötig.
- Generell gilt: Zwei Stunden vor dem Üben sollten Sie nichts essen.
Was Yoga alles kann, wenn man es regelmäßig macht
Yoga sorgt für einen richtig durchtrainierten Körper - weil es alle Kraftzentren unseres Körpers aktiviert und auch die Tiefenmuskulatur stimuliert.
Wer regelmäßig übt, verbessert Ausdauer und Kraft.
Auf einem Bein stehen, zeitgleich die Arme heben: So etwas klappt dank Yoga viel besser. Von der verbesserten Koordination profitiert man übrigens auch bei anderen Sportarten, zum Beispiel beim Skifahren.
Das Herz-Kreislauf-System wird reguliert und Stress gemindert. Yoga harmonisiert das vegetative Nervensystem. Schon eine einstündige Sitzung lässt etwa den Spiegel des Stresshormons Cortisol im Körper signifikant sinken.
Übergewichtige werden schlanker, Menschen mit Rückenproblemen bewegen sich wieder schmerzfrei, Brustkrebspatientinnen fühlen sich physisch und psychisch stärker. Studien haben außerdem ergeben, dass die Übungen den Blutzuckerspiegel senken und somit Diabetikern helfen, ihre Krankheit besser in den Griff zu bekommen.
Bei Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und Depression hilft es fast immer und nachweislich. Aus diesem Grund werden Yogakurse auch von vielen Krankenversicherungen bezuschusst. Am besten nachfragen!
(Ein Mal die Woche Yoga ist gut, täglich 20 Minuten sind ideal):
Vier Vorurteile gegen Yoga
Stimmt schon, Kerle mögen eher Sportarten, die Muskeln aufbauen, bei denen der Schweiß rinnt und bei denen sie sich messen können. 80 Prozent der Yogabegeisterten sind hierzulande deshalb Frauen. Aber: Mindestens 40 Prozent der Yogalehrer sind männlich. Und so ein gut durchtrainierter Yogakörper ist nun wahrlich nicht zu verachten.
Nicht zwingend. Anfangs fühlt man sich zwar wie 80, weil es mit dem Verbiegen gar nicht klappt, aber vom Yoga abhalten muss das niemanden. Man muss ja nicht gleich mit einer Power-Variante anfangen, sondern vielleicht lieber mit einer softeren Version, zum Beispiel Sivananda-Yoga für Einsteiger. Dort werden die Asanas, also die einzelnen Übungen, lange und schonend gehalten - und Bindegewebe, Knochen und Bänder lernen allmählich, mehr und mehr nachzugeben.
Aber hallo! Klar, es verbrennt nicht so viel Fett wie Ausdauersport - aber eine Frau mit 65 Kilogramm verbraucht dennoch rund 180 Kilokalorien pro Stunde und damit genauso viel wie in einem Fitness-Studio, wenn sie sich an den Geräten abrackert. Yoga macht außerdem besonders schöne, wohldefinierte Muskeln und erreicht die tieferliegende Muskulatur, an die man mit Gerätetraining gar nicht so leicht herankommt. Es sorgt für mehr Kraft-ausdauer, Flexibilität - und vor allem für eine super Koordination.
Nein! Zugegeben: Der Einstieg ist zunächst hart, vier, fünf Stunden durchzuhalten lohnt sich also, bevor man ein endgültiges Urteil fällt. Aber: Es gibt Menschen, denen ist Yoga tatsächlich zu langweilig. Oder zu anstrengend. Oder nicht dynamisch genug. Und ja, es kann sein, dass sich daran nie etwas ändert - und man einfach mehr auf Muckibude als auf Bauchatmung und Erleuchtung steht.