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Aerial Yoga Entspannt im Tuch hängen

Aerial Yoga
© Dean Drobot/shutterstock
Schweben, schaukeln, hängen: Der neue Fitness-Trend Aerial Yoga macht unser Leben leichter. Weil wir loslassen und der Stress einfach abfällt.

So ähnlich muss sich ein Baby fühlen, das im Tragetuch liegt: sanft schaukelnd, fest gehalten und beschützt in dem glatten Stoff. Licht scheint durch das Tuch, in knalligem Rot oder leuchtendem Gelb. Eng schmiegt sich der weiche Stoff an die Haut. Beim Aerial Yoga hängt oder sitzt man in einem trapezförmigen LycraTuch, ähnlich einer Hängematte, das an einem dicken Haken von der Decke baumelt. Man kann es wunderbar um die Hüfte wickeln, sich hineinlegen oder nur mit den Beinen daran festklammern und kopfüber herunterhängen. Mal lehnt sich dabei der Oberkörper ins Tuch, mal dehnen sich die Muskeln gegen den Stoff, oder man balanciert mit dem Körpergewicht. Und immer schwingt man leicht hin und her. Aerial Yoga - Yoga im Tuch - das ist wie Fliegen, nur besser. Denn es zielt tief in unser Innerstes: auf unser Bedürfnis nach Schutz, Spiel, Geborgenheit. Viele Asanas finden beim Aerial Yoga in der Schwerelosigkeit als Umkehr-Übung statt. Der Vorteil: Hängend kann man sein Körpergewicht einfach abgeben und sich besser auf die Dehnungen einlassen. Die Kopfüber-Positionen entlasten die Wirbelsäule, so dass der Rücken entspannt - das ist besonders gut für Menschen mit Rückenproblemen. Die inneren Organe werden massiert und alle wichtigen Muskelgruppen gekräftigt, vor allem die tiefen Haltemuskeln.

Denn um den Körper im schwankenden Tuch zu stabilisieren, braucht man viel Körperspannung. Aerial Yoga bringt neben Kraft und Beweglichkeit auch Leichtigkeit und Gelassenheit. "Das Abgeben des eigenen Körpergewichtes an das Tuch hat viel mit Loslassen zu tun. Überkopfhängen bedeutet immer auch Kontrollverlust", erklärt die Hamburger Yogalehrerin Dhanya Meggers. "Aerial Yoga ist außerdem sehr sinnlich: Das bunte Tuch, das Schaukeln, das spielerische Ausprobieren bieten einen tollen Ausgleich zu unserem durchorganisierten Alltag. Der Stress fällt ganz schnell ab." Wie die meisten Fitness-Trends kommt auch das Luft-Yoga aus den USA. Vor eineinhalb Jahren entdeckte Dhanya Meggers ein Foto vom Aerial Yoga in einer Zeitschrift - und flog nach New York, um sich ausbilden zu lassen. "Mein Traum war schon immer, in den Asanas zu hängen", sagt sie. Trotzdem fehlte ihr etwas: Der spirituelle Anteil, fand sie, reiche nicht. Wieder in Deutschland, entwickelte sie daher ihr eigenes Programm, das sich aus Aerial-Asanas, -Mantras, -Atemübungen und -Mudras zusammensetzt, und gründete das "Ananda Aerial Yoga Institut".

Inzwischen bietet sie nicht nur Kurse und Wochenend-Reisen an, sondern bildet auch Trainer aus ganz Deutschland nach ihrem Konzept aus. Ähnliche Angebote wie Om Gym oder Anti-Gravity-Yoga verbreiten sich ebenfalls, allerdings mit stärkerem Schwerpunkt auf Muskelaufbau und Fitness. sieht Aerial Yoga vor allem als Ergänzung zum normalen Yoga: "Am Boden ist Yoga manchmal sehr angespannt. Regelmäßig beides zu machen wäre ideal." Geeignet ist Aerial Yoga für erfahrene Yogis ebenso wie für Yoga-Anfängerinnen. Nur wer einen erhöhten Blut- oder Augendruck hat oder schwanger ist, sollte lieber am Boden bleiben. "Ananda" hat Dhanya ihr Yoga übrigens wegen der verzückten Mienen genannt, mit dem ihre Kursteilnehmer aus den Tüchern klettern. Ananda bedeutet: Wonne.

Brigitte

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