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Chinesische Organuhr Jede Nacht um die gleiche Zeit wach? Dieses Warnsignal steckt dahinter

Frau, wach
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Die einen haben Probleme einzuschlafen, die anderen wachen nachts immer pünktlich zur gleichen Zeit auf. Wir verraten, welche Uhrzeit ein Alarmsignal eures Körpers sein könnte – und was die Chinesische Organuhr damit zu tun hat.

Was ist die Chinesische Organuhr?

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird schon seit Jahrtausenden auf die verschiedenen menschlichen Zyklen geachtet. Nach diesem Wissen fließt unsere Lebensenergie (Qi) auf zwölf Bahnen, den sogenannten Meridianen, durch unseren Körper. Die Hauptmeridiane sind jeweils einem Organ zugeordnet. Alle zwei Stunden wird ein Meridian und somit ein bestimmtes Organ besonders gut durchblutet und somit mit einem Maximum an Lebensenergie versorgt – das ist das Prinzip der Chinesischen Organuhr. Zwölf Stunden später hat das versorgte Organ dementsprechend seinen Tiefpunkt. Wer die Bahnen kennt und im Einklang mit dem natürlichen Fluss lebt, kann die Organe optimal unterstützen – und somit zum eigenen Wohlbefinden beitragen. Im Video oben könnt ihr genau sehen, welche Uhrzeit ein potentielles Warnsignal für ein Organ sein könnte.

Chinesische Organuhr: Jede Nacht um die gleiche Zeit wach? Dieses Warnsignal steckt dahinter
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Chinesische Organuhr: Die Uhrzeiten und ihre Bedeutung

21 Uhr bis 23 Uhr: Der dreifache Erwärmer

Der sogenannte "Dreifache Erwärmer" wird keinem Organ unmittelbar zugeordnet. Unter dem Begriff wird ein Energiekreislauf verstanden, der dafür sorgt, dass die Lebensenergie ungehindert fließen kann. In diesem Zeitraum sinken Blutdruck und Puls, und die Verdauungsorgane gehen in die Erholungsphase über. Eine gute Zeit, um seine Gedanken und Gefühle fließen zu lassen – etwa beim Meditieren.

23 Uhr bis 1 Uhr: Time to Sleep

In dieser Zeit beginnt der Körper, sich zu entspannen, die Vitalfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Temperatur werden gesenkt und der Stoffwechsel verlangsamt. Darüber hinaus wird die Kortisol-Ausschüttung heruntergefahren. Essen und Alkohol belasten den Körper in diesem Zeitraum besonders. Um das Hauptorgan – die Gallenblase – gut zu stärken, sollte laut Chinesischer Organuhr tagsüber zu grünem Gemüse und wenig Fett gegriffen werden.

1 Uhr bis 3 Uhr: Der Körper entgiftet

Zwischen ein und drei Uhr nachts ist unsere Leistungsfähigkeit auf dem Tiefpunkt. Die meisten Organe sind laut Chinesischer Organuhr im Schlafmodus, nur die Leber arbeitet mit Hochdruck. Wer zuvor zu schwer gegessen oder zu viel Alkohol getrunken hat, wacht häufig zu dieser Zeit auf. Alkohol und Nikotin sind generell Gift in dieser Phase des Zyklus. Brennnesseltee und regelmäßige Bewegung stärken das Leber-Qi und schenken Kraft.

3 Uhr bis 5 Uhr: Tief einatmen!

In diesem Zeitraum führt die Lunge ihren Reinigungsprozess durch. Wir können das Organ dabei unterstützen, indem wir bei geöffnetem Fenster schlafen oder den Raum vor dem Schlafengehen durchlüften. Wer in diesem zeitlichen Fenster der Chinesischen Organuhr trotzdem aufwacht, hat vermutlich Probleme (Asthma, Allergien, Schlafstörungen) mit dem Lungenmeridian. Für alle, die nicht mehr einschlafen können: Besonders wohltuend für unseren Körper ist ein Morgenspaziergang, bei dem wir Energie für den Tag tanken.

5 Uhr bis 7 Uhr: Einfach loslassen

Zwischen fünf und sieben Uhr schüttet der Körper das Hormon Kortisol aus, das uns langsam weckt. In diesen letzten Traumphasen verarbeiten wir die Erlebnisse des Vortages. Der Dickdarm arbeitet auf Hochtouren und reinigt. Konkret gesagt: Jetzt ist laut der Chinesischen Organuhr die beste Zeit, um auf die Toilette zu gehen. Unterstützen können wir die Entgiftungsarbeit, indem wir ein Glas lauwarmes Wasser trinken.

7 bis 21 Uhr: Die Organuhr richtig nutzen

Natürlich sagt uns die Chinesische Organuhr nicht nur, warum wir nachts aufwachen, sondern auch, wie wir sie für unsere Zwecke nutzen können. Tagsüber ist es demnach ebenfalls sinnvoll, im Einklang mit seinem Qi zu leben:

  • Zwischen sieben und neun Uhr steht der Magen im Fokus: Die Verdauung arbeitet jetzt stark. Chinesische Ärzte empfehlen eine leichte und vor allem warme Morgenmahlzeit, zum Beispiel etwas Grießbrei mit Obst.
  • Zwischen neun und elf Uhr ist die Milz dran, die Denktätigkeit erreicht in dieser Zeit ihre Hochphase. Jetzt können wir besonders konzentriert arbeiten.
  • Das Herz leistet zwischen elf und 13 Uhr am meisten: Ein leichtes Mittagessen in angenehmer Gesellschaft sorgt dafür, dass wir neue Energie für den Rest des Tages tanken können.
  • Zwischen 13 und 15 Uhr sollten wir laut Chinesischer Organuhr auf den Bauch hören, denn nun arbeitet der Dünndarm. Wer kann, gönnt sich einen kurzen Mittagsschlaf. Außerdem können wir jetzt die ersten Eindrücke des Tages verarbeiten und Wichtiges von Unwichtigem trennen.
  • Ist das Mittagstief zwischen 15 und 17 Uhr überstanden, entgiftet uns die Harnblase. Eine gute Zeit für Sport und ausreichend klares Wasser, um die Entgiftung zu unterstützen.
  • Das Tempo sollte von 17 bis 19 Uhr gedrosselt werden, denn nun stehen die Nieren im Fokus. Der Körper kommt zur Ruhe. Ein leichtes Abendessen und Kräutertee unterstützen uns dabei, den Organismus herunterzufahren.
  • Zwischen 19 und 21 Uhr sollten wir bewusst genießen, der Körper switcht in den Ruhemodus. Gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden sorgt dafür, dass Körper und Geist in Einklang sind. Diese Uhrzeit wird dem sogenannten Perikard zugeordnet. Beim Perikard handelt es sich um eine bindegewebsartige Hülle, die das Herz umgibt.

Chinesische Organuhr: Und was bedeutet meine Aufwach-Zeit für mich?

Wenn ihr wissen möchtet, welche Bedeutung die Zeit, zu der ihr aufwacht, konkret für euren Körper hat, schaut euch das Video weiter oben an. Dort ist genau aufgeschlüsselt, welches Organ sich zu welcher Zeit meldet, wenn es dort eventuell Probleme gibt. 

Lesetipps: Ob du mit offenem Fenster schlafen solltest, erfährst du hier. Außerdem erklären wir, was du über Schlafstörungen, Frühjahrsmüdigkeit und die Snooze-Taste wissen solltest und wie Morgenmuffel leichter aus dem Bett kommen. Alles zur optimalen Schlafhygiene erfährst du hier. Im Schlaf reden – wieso machen wir das? Das klären wir hier!

Quellen

Schnorrenberger, C.: Lehrbuch der chinesischen Medizin, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2005

Carl und Veronica Carstens Stiftung: www.carstens-stiftung.de 

Brigitte

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