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Klein und gemein: Das Gerstenkorn

Klein und gemein: Das Gerstenkorn
© Dennis Galante/Corbis
Ein Gerstenkorn ist nicht gefährlich, aber äußerst unangenehm. Das Hordeolum verursacht einen höllischen Juckreiz und kann zu erheblichen Schmerzen führen. Wir haben alle Informationen über den Störenfried im Auge für euch zusammen getragen.

Das Gerstenkorn - Fieser Quälgeist im Auge

Klein aber gemein! Ein Gerstenkorn ist winzig klein, kann aber zu einer großen Plage heranwachsen. Der kleine Querulant am Auge erfordert vor allem Geduld.

Symptome der Infektion

Es beginnt zumeist mit einer Schwellung am oberen oder unteren Augenlid. Dann entsteht ein kleiner roter Knoten, der sich später mit Eiter füllen kann. Das sieht nicht nur äußerst unschön aus, sondern erzeugt zudem ein Spannungsgefühl, das große Schmerzen verursacht. Zudem geht mit dem Hordeolum ein starker Juckreiz einher. Alles in allem also eine Infektion, die man gerne vermeiden würde.

Dauer der Erkrankung

Auch wenn der Hautabszess schmerzhaft ist, müsst ihr euch im Normalfall keine Sorgen machen. Nach einigen Tagen platzt der Knoten gewöhnlicherweise auf und heilt ohne bleibende Schäden ab. Insgesamt müsst ihr euch meist nicht länger als neun Tage mit einem Gerstenkorn herumplagen. Bis es soweit ist, müsst ihr aber nicht tatenlos bleiben und warten bis sich das Gerstenkorn von alleine verkrümelt.

Behandlung von Gerstenkörnern

Um den Genesungsprozess möglichst gut zu unterstützen, könnt ihr das Gerstenkorn mit trockener Wärme bekämpfen. Dafür eignet sich besonders eine Rotlichtlampe. Wer sichergehen will, dass sich die Bakterien nicht im gesamten Auge ausbreiten, kann Augentropfen oder Salben mit Antibiotika verwenden. Vorsicht: Auf keinen Fall mit den Fingern den Eiter herausdrücken. Dadurch können die Bakterien in die Blutgefäße eindringen. Feuchte Wärme solltet ihr ebenfalls vermeiden, da sich die Keime dann besonders wohl fühlen und sich nach Lust und Laune ausbreiten.

Wenn ihr neben der Infektion zusätzlich unter angeschwollenen Lymphknoten, Fieber und Kopfschmerzen leidet, muss dringend ein Arzt aufgesucht werden. Bei unerträglichen Schmerzen kann der Arzt durch einen kleinen Eingriff das Hordeolum entfernen. Das Gerstenkorn wird bei der Operation lokal betäubt, sodass der Patient keine Schmerzen hat. Wenn die eitrige Flüssigkeit aus dem Auge gänzlich verschwunden ist, sollten die Beschwerden schnell nachlassen.

Ursachen der Bildung von Gerstenkörnern

Im Auge sind drei verschiedene Drüsen angeordnet: Die Moll-und Zeißdrüsen befinden sich an den Rändern der Augenlider. Wenn diese anschwellen, handelt es sich um ein äußeres Gerstenkorn, das in der Nähe der Wimpern auftritt. Die Meidom-Drüsen befinden sich hingegen im Auge. Schwellen diese an, spricht man von einem inneren Gerstenkorn. Dies ist zwar kaum sichtbar, aber trotzdem sehr schmerzhaft. Bei beiden Arten von Gerstenkörnern handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Staphylokokken sind die häufigste Ursache der Entzündung der Drüsen.

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für bakterielle Infektionen. Auch die Augen können daher schneller von Keimen befallen werden und die Bildung von Gerstenkörnern fördern. Vor allem bei Menschen, die unter der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus leiden, besteht eine erhöhte Gefahr an einem Hordeolum zu erkranken.

Bakterienbefall vorbeugen

Staphylokokken haben keine Chance, wenn ihr darauf achtet, euch nicht mit schmutzigen Händen die Augen zu reiben. Da gerade Kinder dazu neigen, mit dreckigen Fingern ihre Augen zu reiben, sind diese besonders häufig betroffen. Eltern sollten deshalb darauf achten, dass sich ihre Kleinen nach dem Spielen im Garten gründlich die Hände waschen.

Auch wenn die Ansteckungsgefahr bei einem Gerstenkorn nicht so groß wie bei einer Bindehautentzündung ist, solltet ihr darauf achten, nicht dasselbe Handtuch wie die erkrankte Person zu benutzen. Außerdem solltet ihr häufig die Hände waschen, wenn ein Mitglied des Haushalts an einem Gerstenkorn erkrankt ist. Kontaktlinsenträgerinnen aufgepasst: Wer die Sehhilfen nicht ausgiebig reinigt, kann die Entstehung von Bakterien begünstigen und so die Bildung eines Gerstenkorns fördern.

Gerstenkorn oder Hagelkorn?

Während es sich bei einem Gerstenkorn um eine bakterielle Infektion des Auges handelt, sind Bakterien beim Hagelkorn meist nicht die Ursache der Entzündung. Wenn der Knoten keine Schmerzen verursacht, handelt es sich meist um ein Hagelkorn (Chalazion). Das ist eine chronische Erkrankung der Talgdrüsen, die meist mehrere Wochen dauert. Echt fies und ungemütlich. Wie Hagel eben so ist.

Wenn ihr unsicher seid, ob es sich um ein Gerstenkorn oder Hagelkorn handelt, solltet ihr den Hautabszess lieber vom Arzt untersuchen lassen. Die Faustregel bei Gerstenkörnern lautet also: Geduld und Ruhe bewahren. Meist verschwinden sie schnell wieder. Bei Komplikationen solltet ihr allerdings möglichst schnell einen Arzt aufsuchen.

Foto: Dennis Galante/Corbis

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