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Gürtelrose-Wissen Die 5 häufigsten Irrtümer über Herpes zoster

Gesundheitswoche Gürtelrose: Blick durch die Lupe auf AU-Bescheinigung mit Diagnose/Verdacht Gürtelrose
© U. J. Alexander / Adobe Stock
Die Nervenerkrankung Gürtelrose wird von vielen Menschen unterschätzt. Problematisch ist vor allem die Gefahr von Langzeitschäden durch eine Infektion. Dabei haben alle ab einem gewissen Risikoalter Anspruch auf eine Impfung.

Inhaltsverzeichnis

Bedenkt man, dass immerhin 95 Prozent der Erwachsenen hierzulande Gürtelrose-Erreger in sich tragen und dass statistisch gesehen jede:r Dritte im Laufe des Lebens daran erkrankt, ist unser Wissen um die Erkrankung relativ lückenhaft. Das zeigt auch eine aktuelle internationale Umfrage, die die International Federation on Ageing (IFA) gemeinsam mit dem Biopharma-Unternehmen GSK kürzlich durchgeführt hat. Demnach wissen mehr als die Hälfte der Befragten über 50 Jahre nichts darüber, wie eine Gürtelrose entsteht und 86 Prozent unterschätzen ihr eigenes Gürtelrose-Risiko.

Zudem kursieren verschiedene Mythen und Irrtümer rund um die Gürtelrose, die auch Herpes zoster oder einfach nur Zoster genannt wird, über die wir hier aufklären möchten:

Irrtum Nr. 1: Gürtelrose ist ansteckend

Falsch. Die Gürtelrose wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Ansteckend ist die Ursprungserkrankung: Windpocken. Sie wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Fast alle Erwachsenen haben diese Kinderkrankheit durchgemacht, manche von ihnen allerdings unbewusst. Das Tückische: Dieses VZV verbleibt nach der ausgeheilten Windpocken-Infektion im Körper. Es zieht sich in die Nervenknoten am Rückenmark zurück und bleibt dort – ein Menschenleben lang. Durch eine andere Infektion, Stress oder bei einem geschwächten Immunsystem kann dieses Virus reaktiviert, also aufgeweckt werden. Und dann entsteht eine Gürtelrose.

Irrtum Nr. 2: Gürtelrose ist eine Hauterkrankung

Nein, Herpes Zoster ist eine Nervenerkrankung. Die reaktivierten Varizella-Zoster-Viren beginnen sich zu vermehren und verteilen sich entlang der Nervenbahnen eines Hautnervs. Zuerst schmerzt und brennt die Region und wird berührungsempfindlich. Dann entwickelt sich dort zusätzlich ein Bläschenausschlag, der sich meist gürtelförmig entlang dieser Nervenbahn zieht. Dieses Ausbreitungsgebiet nennt die Medizin Dermatom. Die Nervenschmerzen können sehr lange anhalten. Bei einer Dauer von mehr als sechs Monaten spricht man von einer Post-Zoster-Neuralgie. Die chronischen Schmerzen können extrem stark ausfallen und die Lebensqualität sehr einschränken.

Irrtum Nr. 3: Gürtelrose betrifft nur Seniorinnen und Senioren

Stimmt nicht ganz. Richtig ist, dass das Risiko mit dem Alter steigt. Denn mit den Jahren wird das Immunsystem langsam schwächer und ist dann nicht mehr so schlagkräftig. Ab etwa 60 Jahren ist es also eher möglich, dass die Varizellen wieder aktiv werden. Es kann aber auch jüngere Erwachsene treffen, etwa wenn sie durch Asthma, COPD, Herzerkrankungen, Depressionen oder Rheuma vorbelastet sind. Betroffene mit diesen Grunderkrankungen tragen ein bis zu 30 Prozent erhöhtes Risiko.

Irrtum Nr. 4: Gegen Gürtelrose kann man nichts machen

Doch, durchaus. Wichtig ist aber, dass die Zeichen – also der brennende Schmerz und die sich gürtelförmig ausbreitenden Bläschen – rechtzeitig erkannt werden und ganz frühzeitig mit einer antiviralen Therapie begonnen wird, möglichst innerhalb der ersten 72 Stunden. Und das Wichtigste: Wir können uns impfen lassen! Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) haben alle Personen ab 60 Jahren Anspruch darauf, Menschen mit einer bestehenden Grunderkrankung bereits ab dem 50. Lebensjahr. Sprich deine Hausärztin oder deinen Hausarzt auf die Möglichkeiten an, die dir zustehen.

Irrtum Nr. 5: Wer einmal eine Gürtelrose hatte, ist künftig immun

Schön wär’s. Leider lassen sich die Viren nicht mehr aus dem Organismus vertreiben und sie können daher auch mehrmals aktiviert werden. Lediglich die Immunisierung durch eine Impfung schützt uns vor einem erneuten Ausbruch.

Weiterführende Informationen:

Brigitte

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