Anzeige

Studie Low-Carb lässt uns früher sterben!

Low Carb Studie: Gesunde Lebensmittel
© nadianb / Shutterstock
Die Low-Carb-Diät hat nicht nur hierzulande viele Anhänger:innen. Forschende schlagen jetzt jedoch Alarm: Laut ihrer Studie könnten wir durch die Ernährungsform früher sterben!

Low-Carb: Doch nicht so gut wie gedacht?

Auf Kohlenhydrate verzichten – und schon purzeln die Pfunde. Die sogenannte Low-Carb-Diät hat zahlreiche Anhänger:innen, in den sozialen Medien lassen sich Unmengen Erfolgsgeschichten mit Abnehmvergleichen finden. Doch amerikanische Forschende könnten uns jetzt den Appetit auf Low-Carb verderben: In einer Studie mit über 15.400 Teilnehmenden zwischen 45 und 64 stellte sich heraus, dass diese Ernährungsform unser Leben verkürzen kann. 

Die Wissenschaftler:innen aus Boston ließen ihre Proband:innen für die Studie detaillierte Fragebögen ausfüllen, einmal am Anfang des Untersuchungszeitraums und dann noch einmal sechs Jahre später. In den Fragebögen ging es um das jeweilige Essverhalten der Teilnehmenden: Notiert wurden unter anderem der Konsum von Nahrungsmitteln und Getränken sowie die Portionsgröße. Anhand der Daten konnten die Forscher:innen bestimmen, aus welchen Lebensmitteln die Kohlenhydrate, Fette und Proteine kamen, die von den Probanden verzehrt wurden. 

Low-Carb – eine Gefahr?

Das überraschende Ergebnis: Wer täglich weniger als 30 Prozent seiner Ernährung mit Kohlenhydraten deckt, sich also nach Low-Carb ernährt, hat eine rund vier Jahre geringere Lebenserwartung als Proband:innen mit einer moderaten Kohlenhydrat-Zufuhr. Als moderat gilt, wenn rund 50 bis 55 Prozent des täglichen Bedarfs an Nahrungsmitteln mit Kohlenhydraten gedeckt werden. 

Moderate Zufuhr an Kohlenhydraten lässt uns lange leben

Überhaupt erzielten die Proband:innen mit der moderaten Kohlenhydrat-Zufuhr das beste Ergebnis in Sachen Langlebigkeit – auch verglichen mit denen, die viele Kohlenhydrate (ab 65 Prozent der täglich benötigten Nahrung) verspeisten. Ein Beispiel: Die Forschenden schätzten anhand der Daten, dass ein heute 50-Jähriger mit einer moderaten Zufuhr an Kohlenhydraten durchschnittlich noch 33,1 Jahre leben könnte, mit niedriger Zufuhr nur 29,1 Jahre und mit hoher Zufuhr 32,0 Jahre. 

Warum es wichtig ist, woher unsere Nährstoffe kommen

Den Forschenden fiel an den Daten aber noch etwas auf: Für die Lebensdauer scheint es auch eine Rolle zu spielen, womit man die Kohlenhydrate bei Low-Carb ersetzt. Empfohlen wird bei dem Konzept in der Regel eine erhöhte Zufuhr von Fetten und Proteinen, zum Beispiel durch Rind- und Schweinefleisch. Für die Gesamtlebensdauer macht es jedoch einen Unterschied, ob die Proteine und Fette auf tierischer oder pflanzlicher Basis beruhen. Demnach zeigen die Daten, dass eine tierbasierte kohlenhydratarme Ernährung zu einer kürzeren Gesamtlebensdauer führen kann. Studienautorin Dr. Sara Seidelmann empfiehlt für gesundes Altern auf lange Sicht daher den Austausch von Kohlenhydraten gegen mehr pflanzliche Proteine und Fette.

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel