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Metabolic Balance Klappt das Abnehmen mit einem Stoffwechselprogram?

Metabolic Balance: Frau checkt Lebensmittel
© Golubovy / Shutterstock
Metabolic Balance: Das maßgeschneiderte Stoffwechselprogramm verspricht leichteres Abnehmen durch die richtigen Lebensmittel. Was steckt dahinter?

Inhaltsverzeichnis

Mit dem Stoffwechselprogramm von Metabolic Balance sollen aus schlechten Futterverwertern gute gemacht werden. Anhand eines individuellen Speiseplans wird der Stoffwechsel angekurbelt, sodass Nahrung schneller verbrannt wird und wir abnehmen können. Denn: Jeder Mensch hat einen individuellen Stoffwechsel. Wenn zwei Leute mit gleichem Gewicht und gleicher Größe das Gleiche essen, kann es sein, dass der eine abnimmt, der andere zunimmt. Das liegt an der unterschiedlichen Geschwindigkeit, mit der die Stoffwechselenzyme arbeiten, zum Beispiel schnell oder langsam Fett verbrennen. Die Geschwindigkeit wiederum ist laut dem Metabolic Balance-Konzept von den Erbanlagen vorgegeben. Entwickelt wurde das Programm vom Internisten Wolf Funfack und der Ernährungsexpertin Silvia Bürkle.

Wie sieht so ein Stoffwechselprogramm nach Metabolic Balance aus?

In einem Vitalprofil werden für die Diät Gewicht und Körperfettanteil gemessen, Ernährungsgewohnheiten und familiäre Vorbelastungen abgefragt. Eine Blutanalyse gibt Aufschluss, ob in der Ernährungsweise wichtige Vitamine fehlen (zum Beispiel Folsäure) oder zu viel Cholesterin oder Zucker im Blut sind. Nach dem Bluttest gibt's bei Metabolic Balance den maßgeschneiderten Ernährungsplan, eine Liste mit Lebensmitteln, die man zum Abnehmen essen bzw. meiden soll. 

Das Programm läuft in vier Phasen ab:

  • Phase 1: Vorbereitungsphasen (zwei Tage)
  • Phase 2: Strenge Umstellung (mindestens zwei Wochen)
  • Phase 3: Lockere Umstellung (mindestens ein Monat)
  • Phase 4: Erhaltung (so lange man will)

Einige der Empfehlungen für das Ernährungskonzept Metabolic Balance sind für alle Teilnehmenden gleich:

  • Keine Lieferanten von Kohlenhydraten wie Kartoffeln, Nudeln, Weißmehl, Zucker, Fleisch, Fett und Alkohol zu Beginn der Kur und in der Phase der Umstellung – denn diese lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und ihn dann ebenso schnell wieder absinken. Die Folge: Heißhunger.
  • Im Zentrum des Ernährungsplans stehen hauptsächlich Nahrungsmittel wie Fisch und Geflügel sowie reichlich Obst und Gemüse. Unterschiede gibt es bei den Sorten von Obst und Gemüse: So sind es bei dem einen Zucchini und Wassermelonen, die die Verbrennung ankurbeln sollen, bei dem anderen vielleicht Tomaten und grüne Paprika.
  • Ein Apfel am Tag sollte gegessen werden. 
  • Die Ernährung wird nicht von heute auf morgen umgestellt: Angefangen wird mit einer zweiwöchigen Umstellungsphase, in der nur sehr wenige Kalorien und Lebensmittel mit wenigen Kohlenhydraten gegessen werden.
  • Anschließend gibt es wieder mehr zu essen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und die Heißhungerattacken zu unterdrücken.
  • Auch "Schummeltage" dürfen auf dem Ernährungsplan stehen – so lange, bis Blutwerte oder Gewicht wieder im Lot sind.
  • In der anschließenden sogenannten Erhaltungsphase muss man sich mengenmäßig zwar nicht mehr einschränken, sollte sich aber ausgewogen ernähren. Schummeltage sind weiterhin im Ernährungsprogramm erlaubt.
  • Um mit dem Stoffwechselprogramm dauerhaft schlank und gesund zu bleiben, wird empfohlen, zwischen den Mahlzeiten fünf Stunden Pause zu lassen und nach 19 Uhr nichts mehr zu essen.

BRIGITTE-Dossier "Stoffwechsel"

Du möchtest ein paar Kilos verlieren, den Jojo-Effekt aber vermeiden? Du willst Muskeln aufbauen und gleichzeitig Körperfett abbauen? Du suchst nach Rezepten, mit denen du deinen Stoffwechsel anregen kannst? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Dossier "Stoffwechsel". Hier findest du hilfreiche Informationen wie du deinen Stoffwechsel anregen kannst. 

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Welche Lebensmittel sind bei Metabolic Balance erlaubt?

Außerdem sollen sich Abnehmwillige weiterhin an die persönliche Lebensmittelliste halten – wer was essen sollte, ist also individuell verschieden. Auf der Liste stehen bei den meisten Teilnehmenden aber vor allem Nahrungsmittel wie viel Gemüse und Obst, dafür wenig Fett – spätestens jetzt ähneln sich die Lebensmittel der Ernährungspläne doch sehr.

Kann unser Stoffwechsel wirklich durch Lebensmittel beschleunigt werden?

Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten. Es stimmt zwar, dass man bis zu einem gewissen Maß über die Nahrung den Stoffwechsel beeinflussen kann. Ernährungswissenschaftler:innen bezweifeln allerdings, dass einzelne Lebensmittel die Geschwindigkeit der Stoffwechselenzyme erhöhen können. Dies sei wissenschaftlich nicht erwiesen.

Kann Metabolic Balance Krankheiten mildern?

Angeblich lassen sich mit dieser Diät vor allem Beschwerden wie Kreislaufstörungen, regelabhängige Migräne oder Allergien in den Griff bekommen. Der Gewichtsverlust sei eher ein Nebeneffekt von Metabolic Balance. Krankheiten wie Gicht, Bluthochdruck oder Diabetes sollen sich ebenfalls bessern, wenn man sich an seine Abnehmkur entsprechend hält. Aber: Wissenschaftliche Studien zu der Stoffwechselumstellung gibt es bisher nicht.

Welche Erfahrungen machen die Teilnehmenden?

Kommt sicher darauf an, wie wohl man sich damit fühlt und wie diszipliniert man ist. Angeblich gibt es schon über 30.000 zufriedene Teilnehmer:innen. "Die sind nicht nur schlanker, sondern fühlen sich insgesamt energiegeladener und fitter", so die Erfahrung von Wolf Funfack, dem Begründer des Metabolic Balance-Programms.

Geht das Gewicht wieder rauf, sollte man sich strenger an den Plan halten. Sport von Anfang an hält der Arzt für nicht ausschlaggebend: "Die Lust auf Bewegung kommt bei vielen später von selbst, wenn sie wieder beweglicher sind. Zu Beginn vom Stoffwechselprogramm nehmen die Teilnehmer auch ohne Sport ab, und das motiviert gerade die stark Übergewichtigen, überhaupt mit dem Programm weiterzumachen."

Gibt es Kritik an dem Stoffwechselprogramm Metabolic Balance?

Manche Ernährungsmediziner:innen haben keine Bedenken hinsichtlich der Speisepläne und Stoffwechseldiäten. Die Kost sei vitaminreich genug, auch wenn eine Weile nur sehr wenig gegessen wird. Der Abnehmerfolg liege aber an der Umstellung der Ernährungspläne und daran, dass sie weniger Kalorien aufnehmen, als sie verbrauchen. Fazit: Ein Bluttest ist dafür nicht nötig.

Die Münchner Ernährungswissenschaftlerin Hannelore Daniel kann zumindest der Idee mit dem individuellen Programm etwas abgewinnen. Allerdings mehr aus psychologischen als aus medizinischen Gründen: "Menschen halten sich viel eher an persönliche Empfehlungen als an allgemeine Ratschläge."

Die Verbraucherzentralen monieren die einseitige Lebensmittelauswahl und die starke Kalorienreduzierung. Ein langfristiges Durchhalten dieser Ernährungsform scheint den Fachleuten schwer möglich. Ein weiterer Kritikpunkt: Der Zusammenhang zwischen den Blutwerten und einem Gewichtsverlust ist wissenschaftlich nicht klar belegt. 

Wer bietet Metabolic Balance an?

Die Methode des Internisten und Ernährungsmediziners Dr. Wolf Funfack wird in ganz Deutschland angeboten, über ein Netzwerk aus Ärzt:innen, Heilpraktiker:innen und Ernährungsspezialist:innen. Die Teilnahme kostet ab 400 Euro, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Im Buchhandel gibt es außerdem diverse Ratgeber und Kochbücher von Dr. Wolf Funfack.

Vorsicht vor Betrug!

Nicht jede:r Anbieter:in eines Stoffwechselprogramms ist vertrauenswürdig. Am besten ist es, wenn jemand mit medizinischem oder naturheilkundlichem Background dahintersteht. Betreuer wie Funfack oder Lothar Ursinus arbeiten daran, einen gewissen Standard bei ihren Netzwerk-Mitarbeitenden zu garantieren.

Quelle

jge / sp / Verena Stirn

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