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Paleo-Diät Schlank dank Steinzeiternährung?

Paleo-Diät: Kuchen mit Himbeeren, Avocado und Zitrone
© Ksenija Toyechkina / Shutterstock
Paleo-Diät ist in aller Munde und ein Diät-Trend aus den USA - doch was bringt es, mich in der heutigen Zeit wie ein Steinzeitmensch zu ernähren?

Was steckt hinter dem Prinzip der Paleo-Diät?

Paleo steht für das Paläolithikum, der Zeitraum der Altsteinzeit. Während einer Paleo-Diät ernähren wir uns wie einst die Jäger und Sammler vor gut 10.000 Jahren. Denn was für die Menschen von damals gut war, könne auch für uns nur gut sein, so die Paleo-Verfechter.

Während einer Paleo-Diät ernähren wir uns wieder regional und saisonal und verabschieden uns komplett von Zucker, Fertigprodukten und industriell verarbeiteten Lebensmitteln. Auf dem Speiseplan stehen stattdessen FleischundFisch, die wir "jagen", und Obst, Gemüse, Eier und Beeren, die wir "sammeln". Belohnt werden wir mit einer entlasteten Verdauung, reinerer Haut, mehr körperlicher und geistiger Energie, einem gestärkten Immunsystem - und dem einen oder anderen Kilo weniger auf den Rippen.

Kann ich mit einer Paleo-Diät schnell abnehmen?

Die Pfunde purzeln bei der Paleo-Diät am Anfang enorm, da wir unsere Ernährung grundsätzlich umstellen und - ähnlich wie bei anderen Low-Carb-Diäten - auf Kohlenhydrate verzichten. Paleo ist aber keine Diät, sondern eine Ernährungs- oder gar Lebensform, die langfristig angelegt ist, sagen dagegen viele der Paleo-Anhänger.

Grundstein für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung und eine Hilfe beim Abnehmen kann die Paleo-Diät in jedem jeden Fall sein, da sie uns aufzeigt, wieviel Industrie-, Zucker- und Fertigprodukte wir täglich konsumieren.

Diese Lebensmittel sind während der Paleo-Diät erlaubt:

  • Gemüse: Gemüse bildet eine der Grundlagen der Paleo-Diät und versorgt uns mit Ballaststoffen, welche die Basis für eine gute Verdauung sind und sich positiv auf unseren Stoffwechsel auswirken – was wiederum Wohlbefinden bei uns auslöst.
  • Fleisch: Fleisch versorgt unseren Körpern mit wertvollen Proteinen und Fetten. Wichtig: Fleisch so frisch wie möglich kaufen, im besten Fall regional und direkt vom Hof. Wer nicht soviel Geld ausgeben kann, greift auf die Bio-Alternative zurück. Abgepacktes Fleisch aus dem Supermarkt solltet ihr unbedingt meiden! Probiere während deiner Paleo-Diät doch unsere leckeren Fleisch-Rezepte.
  • Fisch und Meeresfrüchte: Ähnlich wie Fleisch versorgt auch Fisch unseren Körper mit Eiweiß - und obendrauf mit essentiellen Omega-3-Fettsäuren. 2-3 Mal die Woche sollte Fisch auf eurem Ernährungsplan stehen: Entdecke unsere Fisch-Rezepte!
  • Eier: Grundsätzlich liefern Eier elementare Nährstoffe wie Proteine, Eiweiß und gute Fette. Angst vor einem erhöhtem Cholesterin-Wert sind, laut Paleo-Anhängern, grundlos, da Cholesterin-Probleme durch übermäßigen Konsum von Getreide und Hülsenfrüchte ausgelöst werden.
  • Obst: Sollte aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts nur in geringen Mengen gegessen werden, besonders bei Früchten wie Banane oder Mango solltet ihr aufpassen. Eine bessere Alternative sind Beeren.
  • Nüsse und Samen: Der perfekte Energielieferant für zwischendurch, aber nicht nicht mehr als eine Handvoll am Tag!
  • Gesunde Öle & Fette: Olivenöl, Kokosöl und Avocadoöl werden eure neuen essentiellen Öle, wenn es ans Kochen oder Backen geht.
  • Kräuter und Gewürze: Kräuter und Gewürze dürfen nach Belieben und Geschmack eingesetzt werden.
  • Getränke ohne Zucker und Zusatzstoffe: Wasser, Tee und Kokoswasser sind während der Paleo-Diät erlaubt. Kaffee darf in geringen Mengen getrunken werden. Wie wäre es denn mal mit der koffeinfreien Alternative?

Du möchest direkt mit einer Paleo-Diät loslegen? Dann entdecke unsere leckeren Paleo-Rezepte!

Von diesen Lebensmitteln lässt du während der Paleo-Diät die Finger:

  • Getreideprodukte: Brot, Pastaoder Pizza und auch Lebensmittel mit "gesundem" Image, wie Hirse oder Bulgur
    Warum? Getreideprodukte enthalten viele leicht verwertbare Kohlenhydrate, welche unseren Blutzucker schnell steigen - und leider genauso schnell wieder fallen lassen. Die Folge: Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Sogenannte Antinährstoffe, wie Gluten, können chronische Darmentzündungen verursachen.
  • Hülsenfrüchte: Schwarze Bohnen oder Kidneybohnen, Erbsen, Linsen und Erdnüsse. Soja in jeglicher Form zählt ebenso dazu. Erlaubt sind Zuckerschoten und grüne Bohnen.
    Warum? Hülsenfrüchte enthalten, ähnlich wie Getreideprodukte, jede Menge Kohlenhydrate.
  • Milchprodukte: Käseplatte adé! Milchprodukte jeglicher Art und von allen Tieren werden gestrichen.
    Warum? Besonders die industriell verarbeiteten Produkte können Unverträglichkeiten hervorrufen.
  • Zucker und künstliche Stoffe: Vermeintliche Alternativen, wie Agavendicksaft und Zuckerrübensirup, zählen auch dazu! Wer es absolut nicht aushält, kann zwischendurch einen Löffel Honig essen um den Zuckerjieper zu stillen.
    Warum? Neben Gewichtszunahme kann zuviel Zucker Krankheiten wie Diabetes hervorrufen.
  • Süßigkeiten: Bonbons, Schokolade, Riegel
    Warum? Dass zu viele Süßigkeiten ungesund sind, haben uns schon unsere Eltern immer gesagt. Und sie hatten Recht. Neben jeder Menge Zucker enthalten sie oft auch weitere chemische Zusatzstoffe, die unser Gehirn austricksen und dafür sorgen, dass wir uns jeden Nachmittag mit einem Stück Schokolade aus dem Mittagspausentief herausholen.
  • Verarbeitete Lebensmittel und künstliche Zusatzstoffe: Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe
    Warum? Achte bei deinem nächsten Einkauf mal auf die Zutatenliste der Produkte, die du kaufst. Wenn eine Zutat länger als 27 Buchstaben oder nicht leicht auszusprechen ist, packe es wieder ins Regal zurück.
  • Softdrinks und zuckerhaltige Getränke: Limonaden und Fruchtsaftschorlen
    Warum? Zucker pur!
  • Raffinierte Pflanzenöle und Fette: Margarine, Sonnenblumenöl, Distelöl, Rapsöl und Erdnussöl
    Warum? Bei oft verwendeten Ölen und Fetten, wie Margarine oder Sonnenblumenöl, stimmt das Fettsäureverhältnis nicht
  • Industriell verarbeitetes Fleisch: Würstchen und Aufschnitt wie Salami, Mortadella, Geflügelbrust
    Warum? Herkömmliche Fleischwaren aus dem Supermarkt strotzen meist vor Zucker und Geschmacksverstärkern. Den Tieren wurden in den meisten Fällen Hormone und Antibiotika zugefüttert.

Ist die Paleo-Diät für mich geeignet?

Wenn du kein Problem damit hast, vielFleisch und tierische Lebensmittel zu essen, dann schon. Wer sich nach dem Paleo-Prinzip ernährt, muss bereit sein, mehr Geld als der Durchschnitt für Lebensmittel auszugeben, da die Lebensmittel (vor allem das Fleisch und der Fisch) frisch eingekauft werden. Der Verzicht auf Getreide- und Milchprodukte ist für viele eine enorme Umstellung - zum Abnehmen jedoch ideal.

Was sagen die Kritiker zu der Paleo-Diät?

Das Paleo-Konzept von Loren Cordain beruht auf der These, dass Probleme wie Übergewicht erst mit dem Aufkommen von Getreideprodukten entstanden sind und unsere Körper nicht dafür geschaffen ist, Burger, Pommes und Schokotorte zu verwerten. Das klingt nachvollziehbar.

Nicht alles an unserer Ernährung ist heutzutage schlecht

Wer bei "Paleo" jedoch gleich an gesund denkt, vergisst dabei, dass nicht alles an nicht alles an der Nahrungsmittelverarbeitung schlecht ist und entstandene Vorgänge wie das Kochen oder Garen von Gemüse, viele Nährstoffe für unseren Körper erst verwertbar machen, so die Ernährungswissenschaftler.

Der Vergleich, dass die Menschen früher gesünder oder eben nicht "übergewichtig" waren, hinkt in dem Sinne, als dass die Lebensumstände und die damit verbundene Lebenserwartung generell viel niedriger war: Die Menschen hatten nicht mit Übergewicht zu kämpfen, wurden im Durchschnitt jedoch nur 25 Jahre alt.

Wirklich schaden kann die Paleo-Diät mit Sicherheit nicht, der gefürchtete Jojo-Effekt bleibt bei dieser Diät aus, wir kaufen wieder bewusster, frisch und regional ein - und das kann heutzutage gar nicht verkehrt sein.

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