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Ist es der Darm? Abnehmtipps, wenn nichts mehr hilft

Ist es der Darm?: Abnehmtipps, wenn nichts mehr hilft
© Chen/Shutterstock
Wenn Fettpolster trotz gesunder Ernährung nicht verschwinden, kann das auch an unserer Darmflora liegen. Sechs Abnehmtipps, wenn nichts mehr hilft.

Manchmal ist es wie verhext: Ihr macht Sport, ernährt euch gesund und trotzdem wollen die überflüssigen Pfunde nicht verschwinden. Schuld daran kann eure Darmflora sein. Warum das so ist und was ihr dagegen tun könnt – sechs Abnehmtipps, wenn nichts mehr hilft.

Darmflora entscheidet über Gewicht

Geht es dem Darm gut, sind wir gesund. Unsere Darmflora besteht aus Billionen von Bakterien, die unsere Verdauung und unseren Stoffwechsel regeln. Einer im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie zufolge beeinflusst die Darmflora auch das Gewicht eines Menschen und ob er Stoffwechselstörungen entwickelt oder nicht.

Für die Studie teilten die Wissenschaftler die Probanden in zwei Gruppen: Die mit einer artenreichen Darmflora und die zweite mit einer bis zu 40 Prozent geringeren mikrobiellen Besiedlung. Letztere waren öfter übergewichtig, hatten einen gestörten Fettstoffwechsel oder zeigten eine Insulinresistenz, eine Vorstufe zum Diabetes Typ II. Die Wahrscheinlichkeit, auch zukünftig an Übergewicht zu leiden, war bei ihnen somit höher.

Die Studie zeigt: Je größer Bakterienvielfalt im Darm, desto geringer ist das Risiko körperlicher Entzündungserscheinungen und einer Gewichtszunahme. Die Darmflora bei Menschen mit geringer Vielfalt ist vor allem mit den Bakterienstämmen Bacteroides und Ruminococcus besiedelt. Eine gesunde Darmflora besteht vor allem aus den vier Bakterienstämmen Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria und Actinobacteria. Doch warum haben manche Menschen eine bakterielle "Wüstenlandschaft" im Darm?

Antibiotika: Grund allen Übels?

Antibiotika sind natürlich gebildete Stoffwechselprodukte von Pilzen und Bakterien. Schon in geringen Mengen hemmen sie das Wachstum krankheitserregender Mikroorganismen und töten sie schließlich ab. Kommen sie beim Menschen vor allem bei bakteriellen Infektionskrankheiten zum Einsatz, werden sie in der Tierhaltung auch als wachstums- und leistungsförderndes Mittel benutzt. Eine Praxis, die in der Kritik steht.

Doch auch beim Menschen bringt der Einsatz von Antibiotika Probleme mit sich. Weil manche Ärzte sehr schnell und auch bei viralen Infektionen wie Grippe und Erkältungen Antibiotika verschreiben - obwohl sie nur gegen Bakterien helfen - bauen wir Resistenzen auf. Dann helfen Antibiotika nicht mehr. Oft gehen wir aber auch selbst zu sorglos mit dem Arzneimittel um, indem wir es etwa vorzeitig absetzen oder uns nicht an die Einnahmevorschrift halten. Dann können widerstandsfähige Bakterien überleben und gegen das Mittel resistent werden, also unempfindlich gegen das Antibiotikum.

Die häufige Einnahme von Antibiotika wirkt sich zudem negativ auf unsere Darmflora aus. Das Medikament kann nicht zwischen guten und schlechten Bakterien unterscheiden und zerstört daher alle Bakterien.

Das kann das Verhältnis zwischen den einzelnen Bakterienstämmen verändern und damit auch unser Gewicht beeinflussen. Zum einen können Bakterien Stoffwechsel-Enzyme blockieren und so die Fettverbrennung hemmen. Zum anderen können sie Hormone beeinflussen, die unser Hungergefühl regeln. Auch normalerweise nicht verdauliche Stoffe können so in Glukose umgewandelt und als Fett im Körper gespeichert werden.

Was also tun? Nicht spekulieren, sondern Tatsachen schaffen!

Sechs Abnehmtipps, wenn nichts mehr hilft:

1. Stuhlprobe für einen Darmflora-Check

Sprecht mit eurem Hausarzt: Mittels einer Stuhlprobe, die ins Labor eingeschickt und auf krankheitserregende Mikroorganismen wie etwa Parasiten, Bakterien und Pilze untersucht wird, kann euer Hausarzt feststellen, ob weitere Schritte überhaupt nötig sind.

2. Die Ernährung umstellen

Ist die Stuhlprobe unauffällig, solltet ihr eure Ernährung umstellen. Versucht, euch möglichst vegetarisch zu ernähren, esst viel Eiweiß und verzichtet möglichst auf Zucker und Gluten. So beugt ihr Entzündungen und der Vermehrung ungewollter Bakterien vor.

3. Entzündungen abheilen lassen

Ist euer Magen-Darm-Trakt entzündet, sollte er erst ausheilen. Danach empfiehlt sich eine leichte Kost mit vielen Ballast- und Nährstoffen. So helft ihr eurem Immunsystem wieder auf die Sprünge.

4. Darmflora mit probiotischen Kulturen anreichern

Nicht nur leicht verdauliche, nährstoffreiche Kost sorgt für eine gesunde Darmflora. Auch probiotische Kulturen können die Darm-Mikrobiota fördern. Sauerkraut eignet sich dafür hervorragend. Aber auch in der Apotheke gibt es homöopathische, probiotische Stämme.

5. Antibiotika nur, wenn's sein muss

Bei Grippe und viralen Erkältungskrankheiten können Antibiotika nichts ausrichten. Da hilft nur eine warme Hühnersuppe, Zink, Vitamin C und eine Menge Schlaf.

6. Ungesunde Fette und Kohlenhydrate meiden

Eine fettreiche High-Carb-Ernährung kann sich nicht nur negativ auf die Magen-Darm-Flora, sondern auch auf euer Gewicht und damit auf euer Wohlgefühl auswirken. Genießen könnt ihr trotzdem – zum Beispiel mit Low-Carb-Rezepten.

KG Brigitte

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