Wer nicht selbst betroffen ist, weiß viel zu wenig darüber: Frühgeburten. Etwa 60.000 Kinder werden jährlich in Deutschland zu früh geboren, einige davon deutlich. Aber nicht alle Frühchen sind krank oder müssen mit einer Magensonde ernährt werden, sie brauchen oft nur mehr Unterstützung beim Lebensstart.
Wir haben zehn spannende Facts über Frühchen für euch und beantworten die Fragen: Was genau sollte man über Frühgeburten wissen? Welche medizinischen Möglichkeiten stehen heute zur Verfügung? Und gibt es bestimmte Faktoren, die eine Frühgeburt begünstigen? Fest steht in jedem Fall: Frühchen und ihre Familien sind echte Kämpfer, die unseren vollsten Respekt und jegliche Unterstützung verdienen!
10 Facts über Frühchen
In Deutschland werden jährlich ca. 60.000 Kinder vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren. Also ist jedes 11. Neugeborene ein sogenanntes "Frühchen", Frühgeborene sind damit die größte Kinderpatientengruppe in Deutschland. Etwa 10.000 Kinder kommen jährlich in Deutschland vor der 30. SSW zur Welt und wiegen weniger als 1.500 g.
Frühchen kann man nicht pauschalisieren. Aber: Je weniger entwickelt ein Kind bei seiner vorzeitigen Geburt war, desto größer sind Gesundheitsrisiken. Mittlerweile schaffen es Mediziner oft, extrem früh geborenen Kindern (vor der 24 SSW, also vier Monate vor dem errechneten Geburtstermin) erfolgreich ins Leben zu helfen, sie wiegen bei der Geburt nicht selten weniger als 500 Gramm.
Jährlich wiegen etwa 800 Kinder bei ihrer frühen Geburt weniger als 500 Gramm. Die Überlebenswahrscheinlichkeit beträgt 50,5 Prozent. In der Gewichtsklasse zwischen 1000 Gramm und 1500 Gramm liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bereits bei 92,5 Prozent.
Falsche Annahme: Frühchen werden nicht grundsätzlich mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht.
Und noch eine: Frühchen sind nicht zwangsläufig krank oder eingeschränkt.
Nähe und Zuneigung ist für die kleinen Frühchen doppelt so wichtig, dazu zählt Atem spüren und Herzschlag fühlen der Eltern.
Nicht jedes Frühchen muss unbedingt mit einer Magensonde ernährt werden.
Frühchen können oft anfangs ihre Körpertemperatur nicht selbst halten und sind deshalb in einem Wärmebettchen untergebracht, das die Temperatur gleichmäßig regelt.
Für eine zu frühe Geburt kommen die unterschiedlichsten körperlichen als auch psychischen Ursachen in Betracht, so wie die soziale und wirtschaftliche Situation der Mutter. Oft bedingen sie sich auch gegenseitig. Mögliche konkrete Faktoren sind beispielsweise Erkrankungen des Kindes, Erkrankungen der Mutter, Veränderungen der Gebärmutter oder der Plazenta, Mehrlingsschwangerschaften, Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane sowie äußere Faktoren wie schwere körperliche Arbeit oder auch psychische Belastungen.
Frühchen sind kleine große Superhelden, die sich in unsere Welt kämpfen!
Und übrigens: 70 Frühchen-Familien können sich Unterstützung der Initiative "Wellcome" holen. Etwa 4000 Ehrenamtliche helfen an rund 230 Standorten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Familien nach der Geburt und geben konkrete Ratschläge. Dafür einfach an die Anlaufstelle info@wellcome-online.de mit der Postleitzahl und dem Alter des Babys schreiben.
Wenn ihr euch mit anderen Eltern über Erziehungsmethoden und -gewohnheiten austauschen wollt, dann schaut doch mal ins Urbia-Forum oder in die BRIGITTE.Community. Hier findet ihr Foren-Threads zu allen möglichen Elternthemen!
Verwendete Quellen: BQS-Länderauswertung Geburtshilfe 2014, fruehgeborene.de, fruehchen.de