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Turbulente Geburt Dieser kleine Junge kam gleich zweimal auf die Welt

Ein Neugeborenes im Arm eines Elternteils
© Monkey Business / Adobe Stock
Bei manchen Babys muss ein wenig nachgeholfen werden, damit sie vor der Geburt auch in der richtigen Position liegen. So auch bei Ruth Wambui Piller und ihrem kleinen Sohn Samuel. Kurz vor dem Termin zur äußeren Wendung überlegte es sich der kleine Mann anders – und kam am Ende quasi zweimal auf die Welt.

Die Schwangerschaft von Mutter Ruth Wambui Piller sei eigentlich völlig unkompliziert verlaufen, berichtete Edeltraud Braunwarth, Sprecherin der Kreisspitalstiftung der "Illertisser Zeitung". Zum Ende wollte sich der kleine Junge jedoch nicht drehen. Er verharrte in der Steißlage und drehte sich auch kurz vor dem errechneten Geburtstermin nicht in die Schädellage.

Als die Wehen einsetzten, befand sich das Baby in Steißlage

Daher wurde entschieden, eine äußere Wendung vorzunehmen. In der Nacht vor dem Termin setzten allerdings die Wehen ein. Die werdenden Eltern machten sich sofort auf den Weg in die Donauklinik in Neu-Ulm. Während sie sich beeilten, ärztliche Unterstützung zu bekommen, hatte ihr Baby andere Pläne: Bereits auf dem Parkplatz wurden die kleinen Füße des Jungen geboren.

Die werdende Mutter wurde sofort in den Kreißsaal gebracht. "Da zwischenzeitlich nicht nur die Füßchen, sondern bereits der gesamte Rumpf geboren war, wurden alle Vorbereitungen für einen Notkaiserschnitt getroffen", berichtet Edeltraud Braunwarth. Weiterhin hatten alle die Hoffnung, dass mit der nächsten Wehe auch der Kopf des kleinen Samuel geboren würde. Das Problem: Die Arme des Babys steckten noch zusammen mit dem Kopf im Geburtskanal.

Der Kopf wollte nicht mit raus – Notkaiserschnitt

Aufgrund des hohen Risikos wurde sich letztendlich für einen Notkaiserschnitt entschieden. Nur fünf Minuten später war Samuel geboren. Somit, könnte man sagen, ist der kleine Mann quasi zweimal zur Welt gekommen: Einmal mit den Füßen zuerst auf dem Weg in den Kreißsaal und einmal durch den Schnitt am Bauch der Mutter. Samuel und seiner Mutter geht es nach der turbulenten Geburt zum Glück gut.

Bei einer Steißlage oder Beckenendlage liegt das Kind mit dem Kopf direkt unterhalb des Rippenbogens der Mutter. Die Beine können an unterschiedlichen Positionen sein. Entweder in die Bauchhöhle geschlagen oder einer oder beide Füße liegen in Richtung Muttermund.

Bei einer vaginalen Geburt kann diese Lage zu Problemen führen. Dadurch, dass der Steiß oder wie in Samuels Fall die Füße zuerst heraustreten, wird der Muttermund nicht gut geöffnet, so wie eigentlich beim Austritt des Kopfes. Des Weiteren kann die Nabelschnur durch die Enge abgeklemmt werden. Dauert die Geburt zu lange, wird das Baby mit Sauerstoff unterversorgt. Glücklicherweise kamen in diesem Fall jedoch Mutter und Baby ohne Schaden davon.

Verwendete Quellen: Zuerst berichtete die "Illertisser Zeitung", augsburger-allgemeine.de

slr Brigitte

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