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US-Studie So viele Eltern haben die Corona-Infektion ihrer Kinder verschwiegen

Vater hilft Kind beim Nase schnäuzen
© dusanpetkovic1 / Adobe Stock
Die Corona-Pandemie war gerade für die Kleinsten der Gesellschaft besonders hart. Sie mussten auf vieles verzichten – Schule und Kita waren teilweise geschlossen. Damit sie nicht noch mehr verpassen, haben in den USA einige Eltern falsche Angaben über die Gesundheit und den Impfstatus ihrer Kinder gemacht – so die Ergebnisse einer Studie.

Mit einer Corona-Erkrankung mussten Kinder zu Hause bleiben, teilweise gab es strikte Vorgaben, wie lange sie nicht mehr in die Kita und Schule gehen durften. In den USA haben zahlreiche Eltern ihre Kinder trotz einer Infektion und eines positiven Tests nicht daheim gelassen, so der "Spiegel". Diese Erkenntnisse ergaben sich jetzt aus einer Umfrage, an der mehr als ein Viertel der 580 Befragten zugaben, falsche Angaben gemacht oder Schutzmaßnahmen absichtlich ignoriert zu haben.

Eltern in den USA verschwiegen Corona-Infektion ihrer Kinder

Wer an Corona erkrankt, sollte nach Möglichkeit direkte Kontakte informieren, damit diese sich testen oder gegebenenfalls absondern können. Genau dies wurde von einigen Eltern nach eigenen Angaben zum Teil nicht getan. Andere Personen, die mit ihrem Kind in Kontakt waren, wurden nicht über die Infektion informiert. Zudem erlaubten die Eltern, dass die Kinder die Quarantäneregeln brechen.

Die Gründe, warum Eltern in gewissen Situationen gelogen haben, sind vielfältig – fünf haben wir zusammengefasst:

  • Etwa 60 Prozent der Eltern und Erziehungsberechtigten gestanden ein, andere über den Impfstatus ihres Kindes getäuscht zu haben. So konnten Ungeimpfte an Aktivitäten teilnehmen.
  • Etwa 50 Prozent verschwiegen eine Corona-Infektion beim eigenen Kind oder täuschten vor, die Präventionsmaßnahmen einzuhalten – um zu tun, was für ihre Familie am besten ist.
  • Mehr als 40 Prozent gaben an, eine Corona-Infektion verschwiegen zu haben, damit ihre Kinder die Schule nicht verpassen.
  • Etwa 35 Prozent der Befragten gaben an, dass sie eine Corona-Infektion verschwiegen haben, weil sie es sich zum Teil nicht leisten konnten, ihre Arbeit zu unterbrechen.
  • Einige Mütter und Väter machten ihre Kinder älter, damit sie geimpft werden konnten.

Die Studie wurde landesweit durchgeführt und im Fachmagazin "Jama Network Open" veröffentlicht. Da etwa 70 Prozent der Teilnehmenden Frauen waren, spiegelt die Studie nicht die demografische Zusammensetzung der USA wider. Die aktuelle Studie folgt auf frühere Ergebnisse desselben Forschungsteams. Demnach täuschten vier von zehn amerikanischen Erwachsenen andere darüber, ob sie Covid-19 hatten oder sich nicht an öffentliche Maßnahmen hielten.

Zurückhaltung der Eltern könnte zur Verbreitung des Virus beigetragen haben

Bei der aktuellen Befragung vermuten die Forschenden, dass einige Teilnehmer:innen bei den Antworten gelogen haben. "Lügen über Lügen ist sicherlich eine Möglichkeit", sagte Angela Fagerlin, Hauptautorin der Studie, in einer Pressemitteilung. Dennoch sei es wahrscheinlich, dass mindestens 26 Prozent der Eltern den Covid-19-Status ihrer Kinder während der Pandemie falsch angegeben haben. Nach Angaben von Fagerlin seien die Ergebnisse daher trotz möglicherweise falscher Angaben besorgniserregend. Die Zurückhaltung der Eltern oder Erziehungsberechtigten könnte dazu beigetragen haben, dass sich das Virus ausgebreitet hat. Inwiefern die Studienergebnisse auf andere Staaten wie Deutschland übertragen werden können, ist unklar.

Verwendete Quellen: spiegel.de, jamanetwork.com (Elterliche Nichteinhaltung der gesundheitspolitischen Empfehlungen zur Verhinderung der Übertragung von COVID-19 unter Kindern)

slr Brigitte

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