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Zimt in der Schwangerschaft Das müssen Schwangere wissen

Zimt in der Schwangerschaft: Schwangere Frau
© Syda Productions / Shutterstock
Zimt steht im Verruf, Wehen zu fördern. Ob du während der Schwangerschaft deshalb komplett auf Zimt verzichten solltest und was es sonst noch bei dem Gewürz zu beachten gilt, erfährst du hier!

Zimt in der Schwangerschaft: Gefährlich oder nicht?

Gerade in der Weihnachtszeit ist Zimt omnipräsent: Zimtsterne verströmen ihren aromatischen Duft und die ganzen anderen Leckereien kann man sich auch nur schwer ohne das Gewürz vorstellen. Grundsätzlich hat Zimt auch viele gesundheitlich positive Wirkungen (erfahre hier alles zur Wirkung von Zimt), generell wird bei Schwangeren aber zur Vorsicht beim Verzehr des Gewürzes aufgerufen. Das Wichtigste erfährst du hier:

  • Zimt steht oft unter dem Ruf, vorzeitig Wehen auslösen zu können, was aber nicht durch wissenschaftliche Beweise belegt ist. Darüber hinaus ist die in Lebensmitteln enthaltene Menge an Zimt auch so gering, dass ein maßvoller Verzehr in der Schwangerschaft keine Gefahr darstellt.
  • Dennoch wird Zimt von Hebammen als Wehen förderndes Hausmittel beschrieben, da es die Durchblutung der Gebärmutter anregt. Somit wird es von Hebammen gerne als Hausmittel zum Anregen der Wehen kurz vor der Geburt aufgeführt.

Allerdings besitzt bestimmter Zimt noch zwei andere Inhaltsstoffe, die man bedenken muss: Cumarin und Zimtaldehyd.

  • Cumarin sorgt für den verführerischen Duft von Zimt, kann aber auch in großen Mengen zu Schwindel, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schäden an der Leber führen: Wenn mehr als 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht auf Dauer aufgenommen wird, kann dies Leberschäden hervorrufen. 
  • Aber: Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mitteilt, sind laut europäischem Aromarecht die Grenzwerte für das in Lebensmitteln enthaltene Cumarin streng geregelt: Traditionelle und saisonale Backwaren dürfen nicht mehr als 50 Milligramm pro Kilogramm, Frühstücksgetreideerzeugnisse 20 Milligramm pro Kilogramm, feine Backwaren 15 Milligramm pro Kilogramm und Dessertspeisen 5 Milligramm pro Kilogramm enthalten. Hinweis: Diese Höchstwerte werden von den Herstellern nicht unbedingt ausgereizt und sind dazu auch so definiert, dass selbst bei täglichem Verzehr keine Schäden befürchtet werden müssen.
  • Ein bedenklicher Stoff in Zimt ist zudem noch Zimtaldehyd. Zimtaldehyd könnte in größeren Mengen schädlich für das Ungeborene sein, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung anmerkt.

Aber: Es gibt einen Unterschied zwischen Zimt und Zimt!

Im Handel werden zwei Sorten Zimt angeboten: Der günstige Cassia-Zimt und der qualitativ hochwertige Ceylon-Zimt. Letzterer enthält so gut wie kein Cumarin, wie Stiftung Warentest erklärt, weshalb der Ceylon-Zimt eindeutig zu bevorzugen ist.

Zimt in der Schwangerschaft: Das müssen Schwangere beachten

  • Konsumiere Zimt und Zimtprodukte in Maßen in der Schwangerschaft! Auch wenn in den einzelnen Rezepten nie besonders viel Zimt enthalten ist, riskierst du so nicht, doch höhere Mengen Cumarin aufzunehmen.
  • Vermeide Fertigprodukte: Sie enthalten meist Cassia-Zimt, der wie beschrieben die Stoffe Zimtaldehyd und Cumarin aufweist. Backe stattdessen selber und zwar mit dem unbedenklichen Ceylon-Zimt.
  • Achte auf Bio-Qualität beim Zimt. Hierbei stellst du sicher, dass keine Pestizid-Rückstände vorhanden sind.
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Darauf solltest du während der Schwangerschaft verzichten

  • Zimtkapseln: Viele Diabetiker nehmen Zimtkapseln ein, da diese den Blutzuckerspiegel senken sollen. Diese Wirkung ist aber laut Verbraucherzentrale nicht belegt. Die Zimtkapseln zeichnen sich zudem ebenfalls durch eine hohe Menge an Zimtaldehyd und Cumarin aus. Somit sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung für Schwangere hier ein Risiko, weshalb du in der Schwangerschaft gänzlich auf die Einnahme der Kapseln verzichten solltest. Achtung: Viele Zimtkapselpräparate enthalten keine Warnhinweise für Schwangere! Solltest du unter Schwangerschaftsdiabetes leiden, führe keine Selbstmedikation durch und lasse dich stattdessen von deine*r Gynäkolog*in behandeln.
  • Zimt-Öl: Das ätherische Öl ist für Schwangere nicht geeignet, da aufgrund der hohen Konzentration von Zimtaldehyd ebenfalls eine erhöhte Gefahr für das Ungeborene besteht.

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Quellen:

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