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Windeldermatitis vorbeugen und behandeln

Windeldermatitis: Mutter wechselt Windel
© George Rudy / Shutterstock
Kaum ein Baby bleibt von wundem Po verschont. Doch manchmal wird es richtig fies und eine Windeldermatitis entwickelt sich. Wie du sie behandelst und vor allem vorbeugst, erfährst du hier.

Es ist ein Dilemma, vor dem die allermeisten Eltern einmal stehen. Der zarte Babypo ist feuerrot und tut eurem kleinen Schatz ganz schön weh. Schuld daran ist das feuchtwarme Klima, das in der Windel herrscht. In Kombination mit Reibung wird die empfindliche Haut rot und wund. Eine geschädigte Haut wiederum erleichtert es Pilzen und Bakterien, sich breit zu machen. Die Folge: entzündete, offene Hautpartien, auch Windeldermatitis genannt. 

Was ist Windeldermatitis?

Windeldermatitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern und bezeichnet allgemein einen Hautausschlag im Intim- und Gesäßbereich. In der feuchtwarmen Windelregion können sich Pilze und Bakterien nämlich besonders gut vermehren. In etwa 75 Prozent handelt es sich dabei um eine Pilzinfektion, einen sogenannten Windelsoor. Besonders betroffen sind Säuglinge im Alter von neun bis zwölf Monaten. Aber auch ältere, inkontinente Menschen können an einer Windeldermatitis leiden. 

Windeldermatitis: Symptome

  • Die betroffene Haut erscheint unscharf gerötet und manche Stellen nässen häufig.
  • Am Rand des Windelausschlags können kleine Eiterbläschen (Pusteln, Wimmerl) oder Hautknötchen (Papeln) auftreten.
  • Manchmal breiten sich die Bläschen auf die Oberschenkelinnenseiten und den unteren Rücken- oder Bauchbereich aus und werden dann Satellitenpusteln genannt.
  • Die befallene Haut juckt teilweise sehr stark und kann unter Umständen auch schmerzen und brennen.
  • Vornehmlich sind die Hautareale betroffen, die im direkten Kontakt mit der Windel stehen. Hautfalten bleiben meist ausgespart.
  • Babys mit Windeldermatitis reagieren oft unruhig und weinerlich oder schlafen schlecht.

Ist die Haut zusätzlich von einem Pilz befallen, verstärken sich die Symptome noch. Die Haut ist deutlich stärker gerötet und die Ränder scharf begrenzt und schuppend.

Was sind die Ursachen für Windeldermatitis?

Die meisten Eltern kennen es: Einmal zu spät die Windel gewechselt und schon ist der Po knallrot. Das liegt vor allem an dem scharfen Ammoniak, das entsteht, wenn die Windel zu lange getragen wird. Weitere Gründe für eine Windeldermatitis:

  • Durchfall
  • Infekte
  • scharfe oder säuerliche Nahrung
  • Antibiotika oder andere Medikamente, die die Darm- und Hautumgebung verändern
  • Überempfindlichkeit oder Allergie gegen die verwendeten Windeln und Pflegeprodukte
  • Babys zahnen und sind in dieser Entwicklungsphase anfälliger für Hautrötungen und -ausschläge

Hautveränderungen im Windelbereich können aber auch auf andere Erkrankungen (z. B. Psoriasis, Allergien, seborrhoisches Säuglingsekzem) zurückgehen. Der Kinderarzt kann die richtige Diagnose stellen und entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten.

Windeldermatitis vorbeugen – das kannst du tun

Wichtig ist in jeder Hinsicht, dass der Po trocken gehalten wird. Mit diesen Maßnahmen gelingt das: 

  • Häufiges Windelwechseln (bei Neugeborenen etwa alle zwei Stunden, später alle drei bis vier Stunden) und vor allem sofortiges Windelwechseln nach der Stuhlentleerung.
  • Sorgfältiges und behutsames Trocknen des Windelbereiches nach der Reinigung oder dem Baden. Hautfalten nicht vergessen!
  • Nackt strampeln oder krabbeln lassen, damit Luft und Licht an den Po kommen.
  • Gestillte Babys leiden weniger unter Windeldermatitis, weil ihr Stuhl u.a. einen niedrigeren pH-Wert aufweist.
  • Pflegeprodukte ohne chemische Zusatz- bzw. Duftstoffe verwenden.

Wie behandelt man einen wunden, entzündeten Po?

  • Antientzündliche Salbe, etwas gegen den Pilz- oder Bakterienbefall (kortisonhaltige oder antimykotische Salben), bei starken Bakterienbefall sind evtl. Antibiotika erforderlich.
  • Salben mit Dexpanthenol oder Zink fördern das Abheilen.
  • Kamillenbäder beruhigen die angegriffene Haut (1 Liter Kamillentee ins Badewasser gießen).
  • Ein paar Tropfen Muttermilch auf die wunde Hautstelle lindern die Hautreizung.
  • Schwarzer Tee beruhigt die wunden Hautstellen.
  • Ein wunder Po heilt besser und schneller, wenn viel Licht und Luft an die Haut kommt Luftundurchlässige.
  • Plastikwindeln sollte man vermeiden.

Weitere Themen rund um Muttermilch abpumpen, Zähne putzen beim Baby und was du sonst noch rund um das Thema Baby, Kind und Schwangerschaft wissen solltest, findest du auf BRIGITTE.de. 

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