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Warum du deinem Kind die Worte Penis, Vagina und Vulva beibringen solltest!

Warum du deinem Kind die Worte Penis, Vagina und Vulva beibringen solltest!
© wavebreakmedia / Shutterstock
Wie bringt man seinem Kind bei, Geschlechtsteile zu benennen? Experten raten: Ja nicht verniedlichen! Warum du die Körperteile beim echten Namen nennen solltest!

Geschlechtsteile sind ein heikles Thema – jedenfalls, wenn man sie dem eigenen Kind beibringen muss. Oft greifen Eltern bei der Benennung der Intimzone von Jungen und Mädchen auf verniedlichende Begriffe zurück, wie etwa:

  • Pimmelmann, Pillemann, Pipimann, Zipfel, Lümmel, Pinsel, Dödel, Schniedel(wutz), Piephahn, Nudel, Puller, Willi...
  • Schlitzli, Mumu, Schnecki, Kätzchen, Strullerlisel, Lulu...

Warum tun sich Erwachsene so schwer damit, die Dinge beim Namen zu nennen? Für andere Körperteile erfinden wir schließlich auch keine Extra-Begriffe, oder haben wir schon mal jemand sagen hören "Essenslochi" statt "Mund"?

Falsche Hemmungen der Eltern

Der Grund für die vermeidliche Verniedlichung von Geschlechtsteilen liegt in der Assoziation, die wir Erwachsene mit ihnen verbinden. Penis, Vagina, Vulva, Hoden, Scheide, Anus und Skrotum fällt für viele intuitiv in den Bereich der Aufklärung, also in das frühe Teenageralter. Für uns sind diese Begriffe mit Geschlechtsreife verbunden, statt mit der schlichten Anatomie eines Menschen.

Die Ursache des Problems mit der Kindersprache ist somit häufig die falsche Hemmung der Eltern (womöglich, weil sie als Kinder ebenfalls von "echten" Begriffen ferngehalten wurden). Doch die ist gerade beim Thema Intimzone fehl am Platz.

Verniedlichung führt zu Abwertung der Körperteile

Immer mehr Experten kritisieren die Kindersprache bei der Benennung von Penis, Scheide und Co. Verniedlicht man diese Körperteile, kann es einer namentlichen Abwertung gleichkommen. Das Signal, das beim Kind ankommt: Dieser Körperteil von dir ist eine Tabuzone.

Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von "Kosenamen" für Geschlechtsteile: Früher oder später müssen Elern ihren Kindern ohnehin beibringen, dass mit dem "Pipimann" eigentlich ein Penis gemeint und mit "Schnecki" die Scheide gemeint ist. Warum also nicht von Anfang an den richtigen Begriff verwenden?

3 Vorteile, Geschlechtsteile beim Namen zu nennen

"Wenn wir es vermeiden, bestimmte Ausdrücke zu verwenden, entsteht das Gefühl von Scham; etwas, was versteckt oder vermieden werden muss", sagt etwa die Sexualpädagogin Lydia M. Bowers gegenüber der Huffpost. Dabei gibt es (mindestens) drei weitere Vorteile, wenn man die Dinge beim Namen nennt:

  1. Die richtigen Worte zu kennen hilft Kindern dabei, über diese Körperteile zu sprechen. Das kann schon beim Thema Gesundheit eine wichtige Rolle spielen.
  2. Die richtigen Bezeichnungen helfen dabei, Kinder über Hygiene aufzuklären.
  3. Nur Kosenamen zu kennen kann es den Kindern erschweren, sich anderen mitzuteilen. Es könnte zu schwerwiegenden Missverständnissen führen. Kinder sollten auch im Sinne sexueller Sicherheit wissen, wie ihr Intimbereich genannt wird, damit es etwa nach einer Belästigung beschreiben kann, was geschehen ist.

Hier kommt das kleine Who is Who der Intimzone:

  • Vagina = Scheide = Geschlechtsorgan der Frau
  • Vulva = Gesamtheit der weiblichen Geschlechtsorgane (Venushügel, Schamlippen und Klitoris, Scheidenvorhof)
  • Penis = Glied = Geschlechtsorgan des Mannes
  • Hoden = Testikel = mänliches Geschlechtsorgan
  • Hodensack = Skrotum = Haut- und Muskelsack, der Hoden, Nebenhoden, Anfang der Samenleiter und Ende des Samenstrangs enthält
  • Anus = After = Austrittsöffnung des Darmkanals

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kao

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