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Bloggerin erzählt 10 Dinge, die ich über Mütter dachte, bevor ich selbst eine wurde

Bloggerin erzählt: 10 Dinge, die ich über Mütter dachte, bevor ich selbst eine wurde
© Shutterstock / Ollyy
Ein Kind stellt das Leben auf den Kopf? Diesen Satz hielt Bloggerin Nathalie Klüver immer für Laberei. Bis sie selbst Mutter wurde, und ihre Vorurteile schnell revidieren musste.

So ein Kind kann alles auf den Kopf stellen. Hätte ich nie gedacht. Ist aber so. Ich hielt den Satz immer für Laberei. Das Leben geht doch weiter. Und man ist doch immer noch derselbe Mensch – denkste! Das ist einer dieser Sätze, den ich ganz schnell aus meinem Repertoire streichen musste, als mein erstes Kind auf die Welt kam. Und es gibt noch eine Menge mehr dieser Sätze, die ich über Mütter dachte, bevor ich selbst eine wurde...

Top 10 – was ich früher über Mütter dachte:

  • 1. Elternzeit ist doch genial! Endlich ein Jahr Urlaub, nicht arbeiten müssen, ausschlafen, Latte im Café trinken, jeden Tag spazieren gehen – und Zeit für so Dinge wie Fotobücher, Buch schreiben und so weiter...
  • 2. Sie hätte doch wenigstens ein bisschen aufräumen können, bevor ich komme. Einmal schnell die dreckige Wäsche aus dem Weg räumen, kann ja nicht so schwer sein.
  • 3. Wahnsinn, es stört sie überhaupt nicht, dass sie Babykotze auf der Schulter hat! Und noch weniger stört es sie, wenn sie die Schnotter mit der Hand wegwischt und die Hand dann an ihrer Hose abwischt. Das ist schon ein bisschen eklig.
  • 4. Muss sie eigentlich ständig auf ihr Handy starren, während wir im Kino sind? Die Kinder sind doch beim Papa, was soll da schon sein?
  • 5. Wieso hat das Kind eigentlich mitten im Mai einen Schneeanzug an? Wieso macht die Mutter nichts dagegen?
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  • 6. Und wieso hat das Kind am Abend eine Sonnenbrille auf und das auch noch falsch herum?
  • 7. Das ist doch unmöglich, dass die ihr Kind im Schlafanzug in den Kindergarten laufen lässt!
  • 8. Ich verstehe nicht, wie man ungefragt über den Windelinhalt des Kindes sprechen kann. Und was zum Teufel ist ein querliegender Pups?!
  • 9. Kinder müssen ja nun wirklich nicht ständig etwas zu Essen im Mund haben. Da muss man als Mutter auch mal konsequent sein.
  • 10. Gummibärchen sind ja nun echt nichts für einen Einjährigen!
  • Und als Bonus: Wie kann man als Mutter ernsthaft sagen, dass einen das eigene Kind nervt?! Man kann doch nicht von seinem eigenen Kind genervt sein.

Heute wundere ich mich über gar nichts mehr.

imageDie Mama von dem Kind im Kindergarten hat seit vier Tagen denselben Pulli mit denselben Breiflecken an? Sie wird ihre Gründe haben. Die Mutter schreit ihr Kind an, ob es nicht endlich einmal einfach stillstehen kann, während sie die Schuhe zubindet? Sie bekommt von mir die verständnisvollsten Blicke der Welt. Die Frau an der Kasse greift entnervt zu den Überraschungseiern, reißt die Folie noch vor dem Bezahlen (!) ab und stopft die Schokolade dem tobenden Zweijährigen in den Mund? Es tut gut, zu sehen, dass es nicht nur mir so geht.

Die Wahrheit über die Vorurteile versteht man oft erst hinterher

Ja, und auch Gespräche über Muttermilchstuhl, übergelaufene Windeln und den gesunden Appetit meiner beiden Kinder kann ich führen und habe sogar Spaß dabei. Ich kenne mich aus mit Stilleinlagen und sämtlichen Breimarken. Ich habe meine Lektio über Konsequenz gelernt – und wie schwer ebenjene ist. Dass sie eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Ich weiß es zu schätzen, wenn die Kinder am Wochenende wenigstens bis 8 Uhr schlafen. Und ich erwische mich tatsächlich fast täglich dabei, meinen Kindern mit Spucke auf dem Finger die Frühstücksreste vom Gesicht zu reiben!

Und denen von Euch, die keine Kinder haben, kann ich nur sagen: Fragt einfach nicht, wenn ihr mich mit einem fast Vierjährigen in der Stadt seht, der seinen Schal wie einen Turban um den Kopf geschlungen hat, auch bei Dunkelheit eine Sonnenbrille trägt und seine Jacke auf dem Rücken zugemacht hat. Wir haben unsere Gründe.

Text von Nathalie Klüver, ursprünglich erschienen auf ganznormalemama.wordpress.com.

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