Anzeige

Vegane Ernährung: Viele Schwangere unterschätzen das Risiko

Schwangere, die sich vegan ernähren, müssen aufpassen, dass ihr Kind ausreichend versorgt wird. CDU-Politiker fordern darum eine verpflichtende Ernährungsberatung.

Sich vegan zu ernähren, liegt im Trend. Viele Menschen verzichten aus ethischen Gründen komplett auf tierische Produkte. Soweit, so grün.

Heikel wird es allerdings, wenn Veganerinnen schwanger werden. Die wenigsten wollen dann plötzlich wieder Tierprodukte zu sich nehmen. Ihre Ernährungsweise kann aber dazu führen, dass das ungeborene Kind nicht alle Nährstoffe bekommt, die es braucht. Im schlimmsten Fall kann der Mangel sogar zu dauerhaften körperlichen Schäden führen.

Konsequenzen werden unterschätzt

Viele Frauen sind sich dieser Gefahr nicht bewusst. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann fordert darum, dass alle Schwangeren eine verpflichtende Ernährungsberatung bekommen sollen. "Die CDU wird Schwangeren oder jungen Eltern nicht vorschreiben, was sie wann wie essen. Aber Schwangere und junge Eltern müssen wissen, dass die Entscheidung für einen persönlichen Ernährungsstil Risiken für die Gesundheit von Ungeborenen und Kleinkindern mit sich bringen kann", so Connemann laut Spiegel Online.

Die Beratung könnte zum Beispiel der Teil der üblichen Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt oder der Hebamme sein.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. sieht die vegane Ernährung für Schwangere sehr kritisch. Im Ratgeber des Experten-Netzwerks "Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie" wird sogar ausdrücklich davor gewarnt, sich vegan in der Schwangerschaft zu ernähren:

"Mit einer rein pflanzlichen (veganen) Ernährung ist eine ausreichende Nährstoffversorgung in der Schwangerschaft auch bei sorgfältiger Lebensmittelauswahl nicht möglich. Eine vegane Ernährung birgt ernsthafte gesundheitliche Risiken – insbesondere für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems."

Welche Folgen hat die vegane Ernährung?

Durch den Verzicht auf tierische Produkte kann es zu einem Mangel an Eiweiß, langkettigen Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Vitamin B2, Vitamin B12 und Vitamin D kommen – und zwar sowohl beim Kind als auch bei der werdenden Mutter.
Laut der Ernährungsexperten ist vor allem ein Mangel an Vitamin B12, das in Fleisch, Fisch und Eiern enthalten ist, riskant. "Die nach mehrjähriger veganer Ernährung aufgetretene Vitamin-B12-Unterversorgung kann während der Schwangerschaft zu schwerer und dauerhafter Schädigung des kindlichen Nervensystems führen", heißt es in dem Ratgeber.

Was sollten schwangere Veganerinnen tun?

Die Kindermediziner empfehlen wie CDU-Politikern Connemann eine qualifizierte Ernährungsberatung. Denn: Den Nährstoffmangel allein durch pflanzliche Nahrung zu vermeiden, sei sehr schwierig. Schwangere Veganerinnen sollten daher auf jeden Fall bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

Mehr zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft erfahrt ihr auf der Seite des "Netzwerks Junge Familie" unter www.gesund-ins-leben.de.

miro

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel