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Babysitter-Alarm! 8 Überlebenstipps für Eltern

Babysitter-Alarm! 8 Überlebenstipps für Eltern
© Ian Lishman/Corbis
Für die meisten Eltern führt kein Weg am Babysitter vorbei. Damit's nicht ganz so wehtut: 8 Dinge, die wir uns immer wieder sagen sollten, während wir ein Vermögen dafür bezahlen, dass eine Fremde abends bei uns fernsieht.

1. Vergiss die Kohle!

Babysitter sind teuer. Punkt. Da gibt's nichts zu beschönigen. Im Schnitt werden in Deutschland 9,86 Euro die Stunde gezahlt, am meisten in München mit knapp zwölf Euro. (Laut der Babysitter-Plattform www.kinderfee.de)

Nehmen wir mal knauserig einen Stundenlohn von neun Euro an und gehen davon aus, dass wir mit unserem Partner von 20 Uhr bis Mitternacht ausgehen. Wenn wir dazu jeweils eine halbe Stunde von zu Hause bis zum Restaurant/ Kino/Tresen brauchen, sind wir von halb acht bis halb eins außer Haus, macht fünf Stunden, macht 45 Euro. In der Regel werden wir aufrunden: Der junge Mensch unseres Vertrauens verlässt die Wohnung mit einem Fünfziger - der auf die Rechnung des Abends noch obendrauf kommt. So wird ein Essen beim Italiener schnell mal so teuer wie ein Wochenende in Pisa (gerundet).

Aber, Leute: Es hilft ja nix. Manche Eltern haben vielleicht Glück und Großeltern in der Nähe, die nicht nur kostenlos aufpassen, sondern die Kinder vielleicht sogar mal am Freitag- oder Samstagabend mit zu sich nach Hause nehmen. Sodass die Eltern am Morgen nach dem Ausgehen nicht um sieben Uhr aufstehen müssen. Sondern ausschlafen UND sogar noch gemütlich zu zweit frühstücken können (und am Ende gar, wahnwitzige Vorstellung, nach dem Frühstück noch mal ins Bett kriechen und Sex haben ...).

Andere treffen ein Arrangement mit Freunden: Wenn du mal unsere Brut hütest, hüte ich mal deine. Verläuft erfahrungsgemäß schnell im Sande. Jede Seite hofft inständig, bloß nicht HEUTE ABEND gefragt zu werden, wenn man sooo müde ist (also: jeden Abend). Außerdem kostet es größere Überwindung, jemanden zu bitten, seinen Feierabend zu opfern, wenn man nicht dafür bezahlt. Klingt doof, ist aber so. Darum Augen zu und durch. Es muss ja nicht jede Woche sein.

Aber ab und zu leisten wir uns den Sitter-Luxus und denken nicht mehr über die Kohle nach. Kleiner Trost: In New York, so die "New York Times", sind 33 Dollar pro Stunde keine Seltenheit - das waren Ende Januar rund 28,50 Euro.

2. Eltern müssen auch mal raus. Und zwar zu zweit!

Viele Paare sparen sich den bezahlten Aufpasser und gehen abwechselnd allein mit Freunden weg. Kann man sich schönreden und sich immer wieder versichern, dass man doch auch prima zu Hause mit einer guten Flasche Wein einen schönen Abend zu zweit verleben kann. Klar, kann man. In Wirklichkeit ist dann immer einer auf Facebook, der andere ratzt schon im Kinderbett, und der edle Wein bleibt zu. Oder er wird allein und verbittert vorm Fernseher getrunken.

3. Wenn du einen guten Babysitter hast: Halte ihn um Gottes willen bei Laune!

Die junge Frau ist zuverlässig und kann auch mal kurzfristig? Die Kinder mögen sie und lassen sich ohne großes Tamtam von ihr ins Bett bringen? Dann soll sie vermutlich wiederkommen, oder? Und immer zuerst deine per SMS geschickte Anfrage ("Liebe Kati, kannst du vielleicht am Donnerstag bei uns Lukas und Leni hüten? Das wäre so super, und wir wären ewig dankbar!") annehmen und nicht die der anderen Kita-Mutter, die blöderweise auch an ihre Handynummer gekommen ist.

Darum: Erwarte deine Babysitterin wie lieben Besuch! Fülle Wellness-Früchtetee in eine Thermoskanne. Stelle eine hübsche Tasse daneben. Arrangiere Kekse, Kitkat und Cashewnüsse auf einem passenden Teller. Oder frisches Obst, falls deine Babysitterin gerade Diät macht. Stelle sicher, dass sie bei euch ins WLAN kommt. Lege Zeitschriften und neue DVDs bereit. Devise: Es muss schöner sein als bei ihrer eigenen Mutter!

4. Denk bloß nicht darüber nach, was dein Babysitter in den Stunden macht, in denen du ihn teuer bezahlst!

Selbst ganz liebe Aufpasserinnen, die hingebungsvoll mit deinen Kindern spielen, sich von ihnen ewig die Haare bürsten lassen und vorlesen, bis ihnen selbst die Augen zufallen, landen irgendwann auf deinem Sofa. Dann knabbern sie die von dir angerichtete frische Papaya und bestellen online bauchfreie Tops, die sie nach ihrer Diät tragen können. Oder sie fragen vorher artig, ob ihr Freund kommen darf, wenn die Kinder schlafen.

Wenn du nach Hause kommst, liegt ein eng umschlungenes Pärchen vorm Fernseher und guckt "Das perfekte Promi Dinner". Und die ganze Zeit ist der Babysitter-Taxameter mitgelaufen. Egal - Hauptsache, du hattest selbst einen schönen Abend.

5. Nimm einen Babysitter, der bei dir in der Nähe wohnt!

Denn wenn er das nicht tut, wirst du dich verpflichtet fühlen, ihn sicher nach Hause zu bringen. Da du vermutlich getrunken hast (und dein Mann auch), kannst du nicht mehr fahren. Bleibt: ein Taxi. Und was das wieder kostet ... Wenn dein Babysitter so anspruchslos ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, wird die letzte U-Bahn automatisch zur Deadline für euer seltenes gemeinsames Ausgehen. Und wer will schon um 23 Uhr die heimische Haustür aufschließen müssen, nur weil der Babysitter um 23.20 Uhr in der letzten Bahn sitzen muss? Angetrunkene, aber schmerzfreie Väter fahren den Babysitter zur Not auch mal mit dem Rad nach Hause. Wirkt aber irgendwie komisch, wenn der Sitter älter als 16 ist.

6. Betrinke dich nicht restlos!

Selbst wenn du niemanden mehr in irgendeinen Vorort kutschieren musst: Bedenke, dass am Ende des Abends immer ein wenig Small Talk mit einem nahezu Fremden steht! Egal, wie dickfellig du bist - es wird dir beim nächsten Mal peinlich sein, wenn du es lallend und mit Knoblauchfahne nicht mehr hingekriegt hast, dem Babysitter seinen Lohn rüberzuschieben. Willst du, dass sich ein junges Ding seine Scheine selbst aus deinem Portemonnaie klauben muss wie eine Kassiererin bei einer sehr alten Omi? Eben.

7. Akzeptiere, dass Ausgehen nie mehr so sein wird, wie es einmal war!

Spontan verabreden? Nicht mit dem Vater deiner Kinder, sofern er im selben Haushalt wohnt. Die Betreuung will nun mal von langer Hand gebucht sein. Dazu kommen die Punkte 1 und 6. Aber, ruhig Blut: Irgendwann sind die Kinder aus dem Haus. Dann steht euch die Nacht wieder offen. Vorausgesetzt, du hast dann noch Kraft für etwas anderes als die Matinee im Kino um die Ecke.

8. Ignoriere die schlimmste Demütigung!

Samstagabend. Du kommst gegen halb eins nach Hause mit dem guten Gefühl, dass du's mal wieder ordentlich hast krachen lassen. So schnell macht dir da keiner was vor, diese Muddi weiß noch, was Rock 'n' Roll ist. Und während du dich jetzt wie verrückt aufs wohlverdiente Bett freust, steckt das junge Ding in deinem Flur gut gelaunt den Fuffi ein, den du ihr reichst. Zieht die Reißverschlüsse an den hohen Stiefeln zu und die Lippen knallrot nach. Zwitschert munter, dass sie jetzt noch (JETZT NOCH!) auf die Piste geht, "bisschen feiern, ist ja Samstag!"

Die Wohnungstür fällt hinter ihr ins Schloss. Du bleibst zurück - pleite und alt. Wer es einmal geschafft hat, das auszuhalten, übersteht auch noch die nächsten zehn Jahre mit dem Babysitter.

Text: Stefanie Hentschel

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