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Schlanker Schrank - und trotzdem gut angezogen

Ihr Kind hat mehr Klamotten als Sie? Macht nichts. Man braucht gar nicht viel, um gut angezogen zu sein. Modedesignerin Sonja Kiefer erklärt, wie's geht.

Styling-Tipp 1: Gute Basics

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Für mich gehört in jeden Kleiderschrank: Eine Jeans, ein schwarzes, toll sitzendes Jackett, ein schmaler Rock, zwei Kleider, mit denen man reisen kann, ein weißes, enges Shirt, ein Cocktailkleid für abends, nicht unbedingt in Schwarz, sondern lieber in Farbe. Dazu ein gut sitzender Cardigan. Das sollten Dinge sein, die die Zeit überdauern - und das reicht als Grundausstattung. Damit kann man unglaublich viel anfangen. Der Cardigan lässt sich mit Felljacke drüber oder einem Chiffonkleidchen drunter immer wieder neu kombinieren. Jeans, weißes Shirt, Jackett geht immer - die Akzente setze ich mit Accessoires. Kleider finde ich viel weniger spießig als Kostüm oder Hosenanzug. Ich habe wirklich nur eine einzige Jeans im Schrank - und die trage ich, bis ich sie nicht mehr sehen kann. Meist brauche ich eine im Jahr.

Styling-Tipp 2: Akzente setzen

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Der größte Fehler von Frauen ist es, jeden Trend eins zu eins mitzumachen. Es ist viel zu gefährlich, sich da zu verkaufen. Ich würde mir nie den Komplett-Look anschaffen, sondern maximal ein, zwei Teilchen, die ich mit guten Basics kombiniere, also zum Beispiel ein Minikleid und eine schöne Handtasche in dieser Saison. Das reicht.

Styling-Tipp 3: Weniger aufheben

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Stimmt schon: Trends kommen wieder. Aber in neuen Farben, mit neuen Schnitten, mit anderen Materialien. Sehr, sehr selten kann man die alten Kleider oder Schuhe wieder sehen. Deshalb: weg damit. Allerdings würde ich immer die Accessoires aufheben. Bei Taschen bin ich verschwenderisch, hebe alle auf, die noch funktionieren. Denn mit Taschen und Schmuck kann man vieles aufmöbeln. Kann eine Jeans ausgehfähig machen, ein Strickjäckchen zum Abendlook umgestalten. Bei Schuhen bin ich etwas strenger: Ausgelatschte Treter kommen in den Müll. Denn schlechte Schuhe machen ein Outfit kaputt.

Styling-Tipp 4: Aufräumen

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Ich nehme mir etwa jedes halbe Jahr einen Sonntagnachmittag Zeit, in dem ich meinen Kleiderschrank entrümple und meine Garderobe neu sortiere. Die meisten Menschen greifen immer nach dem, was vorne an der Kleiderstange hängt und die Sachen weiter hinten versauern. Wer hat schon Zeit und Nerven, sich morgens neue Kombis zu überlegen? Ich probiere deshalb in aller Ruhe verschiedene Kombis aus, ziehe ein Kleid mit diversen Accessoires und Schuhen an, trage einen Rock mal mit Jacke, mal mit Pulli, mal mit Stiefeletten oder mit Highheels. Schon habe ich wieder jede Menge neuer Looks. Wer mag, kann die Kombinationen mit dem Handy fotografieren, dann erinnert man sich später daran, was gut zusammen ausgesehen hat. Allerdings ist es wichtig, den kompletten Look zu fotografieren und auch auszuprobieren - also inklusive Schmuck und Schuhen.

Styling-Tipp 5: Gute Unterwäsche

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Das schönste Kleid sieht erbärmlich aus, wenn die Dessous nicht stimmen. Wenn ich mir etwas Neues kaufe, dann schaffe ich mir, wenn's nötig ist, auch die passende Wäsche dazu an. Also: einen Push-up-BH für ein Abendkleid, einen Dirndl-BH für ein Dirndl, eine Miederhose, wenn man ein Schlauchkleid trägt. Einfach Wäsche, die ein Kleid optimal zur Geltung bringt. Man trägt Mode ja auch mit einer gewissen Ausstrahlung. Da helfen einem labbrige Unterhosen einfach nicht.

Illustrationen und Tipps: Sonja Kiefer Protokoll: Anne-Bärbel Köhle

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