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Erwiesen: Erfolg in der Schule hängt auch von den Genen ab

Studie: Schüler füllt Fragebogen aus
© Bigandt.com / Shutterstock
Hätten wir das doch schon als Schüler gewusst: Wie erfolgreich wir in der Schule sind, liegt nur bedingt in unserer Hand. Ein bisschen entscheiden nämlich auch unsere Gene.

Wer lernt, hat gute Noten? Nicht unbedingt. Denn zu gut zehn Prozent steht und fällt der schulische Erfolg mit den Erbanlagen. Bedeutet, die äußeren Umstände können noch so gut sein – wenn's die Gene nicht zulassen, ist die 1+ nunmal einfach nicht bei jeder Klassenarbeit drin.

Erbgut von mehr als einer Million Menschen analysiert

Das legt nun jedenfalls eine groß angelegte Studie nahe, die unter der Leitung von Aysu Okbay, Ökonomin an der Vrije Universiteit in Amsterdam durchgeführt und im Fachmagazin "Nature Genetics" veröffentlicht wurde. In Zusammenarbeit mit gut 200 Kollegen hat die Wissenschaftlerin die genetischen Daten von mehr als einer Million Menschen analysiert und die statistischen Werte auf einen Zusammenhang zwischen Erbgut und Bildungserfolg untersucht. 

Das Forscherteam konnte dabei insgesamt 1271 genetische Varianten identifizieren (also Einheiten in unserem Erbgut, die sich äußerlich in Form von Merkmalen wie Haarfarbe oder räumlichem Vorstellungsvermögen ausprägen), die sich vermutlich auf den Erfolg in der Schule auswirken. Was genau in diesen Varianten alles angelegt ist, wollen die Forscher in den nächsten Schritten herausfinden. Jetzt schon bekannt ist aber, dass etwa Merkmale wie Gehirnentwicklung vor und nach der Geburt sowie Signalübertragung zwischen Nervenzellen dabei sind – dass sich so etwas auf Lernfähigkeit und Bildungserfolg auswirkt, erscheint ja schonmal plausibel.

Ist Bildungserfolg vorhersagbar?

Gewagte These der Wissenschaftler: Unter Berücksichtigung der relevanten Informationen in unserem Erbgut sei es sogar möglich, belastbare Vorhersagen über den Bildungsweg eines Menschen zu machen. Allerdings weisen Okbay und ihre Kollegen auch ausdrücklich darauf hin, dass der Erfolg in der Schule von zahlreichen Faktoren abhängt. So spielen etwa die Fähigkeiten der Lehrer eine Rolle, die Größe der Klassen, die Zusammensetzung der Mitschüler, die Rahmenbedingungen im Elternhaus, das Wetter, die Luftverschmutzung, die Staatsverschuldung und und und und und.

Denn wie gesagt: Nur zu zehn Prozent sind laut Studie die Gene am Bildungserfolg beteiligt und unter diese zehn Prozent fallen eben auch Merkmale, in denen sich die meisten Menschen praktisch gar nicht oder nur sehr geringfügig unterscheiden. Von daher würden Vorhersagen zur Abi-Note nur auf Grundlage des Erbguts fast schon an Wahrsagerei grenzen. 

Sicher haben wir alle unser genetisches Päckchen zu tragen, auch unsere Kinder. In dem einen Lebensbereich kann es uns begünstigen, in einem anderen vielleicht wieder benachteiligen. Das Gute ist aber, dass wir von Anfang an lernen, damit umzugehen und uns in den Freiheiten auszuleben, die uns jenseits von genetischer Veranlagung, Erziehung, Geburtsort, vorherrschendem Schönheitsideal, Luftverschmutzung etc. bleiben. 

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