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Stiftung Warentest warnt: Viele Produkte für Kinder sind lebensgefährlich

Stiftung Warentest warnt vor lebensgefährlichen Kinderprodukten
© Natalia Deriabina / Shutterstock
Die Stiftung Warentest hat 278 Produkte für Kinder getestet, darunter Autokindersitze, Fahrradkindersitze, Hochstühle, Kindermatratzen, Babyphones, Spielzeug und Buggys – viele davon sind für Kinder lebensgefährlich.

Schockierende Ergebnisse der Stiftung Warentest zu hunderten Kinderprodukten! Ob Kinderwagen, Fahrradsitz, Hochstuhl oder Spielzeug – viele Produkte speziell für Kinder, die eigentlich besonders sicher sein sollten, können unseren Kindern sehr gefährlich werden.

"Einige Kinderhochstühle", beispielweise, "sind so konstruiert, dass Kinder herausrutschen und mit dem Kopf im Stuhl hängen bleiben können. Die Hälfte der getesteten Kindermatratzen erfüllt eine Norm nicht, die das Kind vor dem Ersticken schützen soll. Und die Gurte bestimmter Fahrradkindersitze sind so lasch gesichert, dass Kinder sie spielend leicht aufbekommen", berichtet Stiftung Warentest.

Stiftung Warentest warnt: Jedes vierte Produkt für Kinder ist mangelhaft

Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren 278 Produkte für Kinder getestet, bei 79 davon wurden schwerwiegende Sicherheitsprobleme festgestellt. Die Ergebnisse der Untersuchung stellte die Stiftung Warentest im Beisein von Ministerin Katarina Barley vor. Dabei hielt die Stiftung Warentest fest:

Viele sind nicht verkehrsfähig oder so gefährlich, dass Kleinkinder sich verletzen oder unter Umständen krank werden können.

Im Griff eines Kinderwagens fanden die Tester zu hohe Mengen eines Flammschutzmittels, ebenso in den Bezügen von Kindersitzen. Bei Kinderlaufrädern waren Griffe, Sättel und Gummireifen belastet. 

Auch Spielschleim sollten Eltern besser von ihren Kindern fernhalten: alle fünf getesteten Produkte hätten nicht verkauft werden dürfen, da sie zu viel Borsäure freisetzen, teilweise das Dreifache des erlaubten Grenzwertes. Mögliche Folgen: Erbrechen und Krämpfe. Weitere gefundene Schadstoffe wie Naphthalin oder Formaldehyd können Haut und Schleimhäute reizen, Krebs auslösen, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder Allergien verursachen. 

„Ein besonders großes Ärgernis“, sagt Hubertus Primus, oberster Warentester der Stiftung Warentest. „Denn es ist ohne Weiteres möglich, Kinderprodukte herzustellen, die unsere Kleinen keinem unnötigen Risiko aussetzen.“ 

Unzu­verlässige Babycams, unsichere Spielzeuge

Große Sorgen bereiten den Testern auch Gefahren aus der virtuellen Welt: Drei der getesteten smarten Spielzeuge bauen ungesicherte Verbindungen zum Smartphone auf. Jeder Smartphone-Besitzer könne so arglose Kinder abhören und Fragen, Einladungen oder Drohungen senden. 

Ein weiteres Problem: Baby-Webcams warnen nicht vor einem Verbindungsabbruch. Im schlimmsten Fall steht das Kind weinend im Bett, obwohl das Display anzeigt, dass es friedlich schlummert.

Gesundheitsministerin Katharina Barley forderte strengere Kontrollen: "Die Ergebnisse sind erschreckend. Es ist die Verbrauchergruppe, die am verletzlichsten ist." Eine EU-Richtlinie gewähre zwar guten Schutz für Spielzeug, das sei aber nicht ausreichend. "Alle Produkte, mit denen Kinder in Kontakt kommen, müssen besser geschützt werden", so die Ministerin.

Doch allein schon die große Zahl der jährlichen Neuerscheinungen an Produkten sei so groß, dass flächendeckende Kontrollen kaum möglich seien.

Die vollständige Liste der getesteten Kinderprodukte und der Mängel findet sich hier: 

Kindersicherheit: Jedes vierte Produkt für Kinder ist mangelhaft (Stiftung Warentest)

Videotipp: Furchtbar! Baby erstickt durch falschen Auto-Kindersitz

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