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Pflegeleichte Haustiere Diese Tiere erfordern weniger Aufwand

Pflegeleichte Haustiere: Chinchilla
© Luniaka Maria / Shutterstock
Viele Kinder wünschen sich Haustiere. Bei der Frage, was denn das passende Haustier sei, spielen allerdings die Platz- und Wohnverhältnisse sowie der Zeitaufwand für das Tier eine entscheidende Rolle. Welche Tiere pflegeleicht sind, erfahrt ihr hier!

Wie findet man das passende Haustier?

Bei der Entscheidung für Haustiere spielen neben den Wünschen des Kindes noch weitere Aspekte eine essenzielle Rolle:

  • Wie viel Pflege- und Zeitaufwand braucht das Haustier?
  • Sind die Platz- und Wohnverhältnisse für das Tier angemessen?
  • Wer wird sich überwiegend um das Haustier kümmern?
  • Wie alt ist das Kind? Passt das Haustier zu Alter und Charakter des Kindes?
  • Wie hoch sind die Haltungskosten für das Haustier?
  • Welche speziellen Voraussetzungen bringt das Tier mit sich? Wie erfolgt eine artgerechte Haltung?

Ein Beispiel:

Ein Hund braucht beispielsweise sehr viel Aufmerksamkeit, Bewegung und Platz. Regelmäßiges Gassi gehen ist außerdem Pflicht. Ein Hund ist daher für eine enge Stadtwohnung mit einer Familie, die den ganzen Tag eingespannt ist, keine Option. 

Es gibt aber auch pflegeleichtere Haustiere, von denen wir euch hier vier verschiedene vorstellen:

Pflegeleichte Haustiere: Von Hamster bis Bartagame

Goldhamster

  • Die süßen Nager sind relativ pflegeleicht und als Haustiere spannend zu beobachten. Die Tiere sind Einzelgänger und nehmen daher nicht viel Zeit ihrer Besitzer:innen in Anspruch. Sie gehören zu dendämmerungs- und nachtaktiven Tieren, der Käfig sollte daher nicht in Räumen untergebracht sein, in denen Menschen schlafen. Tagsüber verkriecht sich der Hamster allerdings und braucht seine Ruhe. Hinweis: Die tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. ordnet den Hamster aufgrund seiner Nachtaktivität nicht als geeignetes Haustier für Kinder ein.
  • Hamster brauchen einen großen Käfig von mindestens 1 m x 50 cm x 50 cm (L x B x H), der am besten mehrere Ebenen aufweist. Die Tiere sind während ihrer Aktivitätsphase in der Nacht sehr umtriebig: Sie horten Futter, graben im Sand oder rennen im Laufrad. Hamsterheime sollten sehr abwechslungsreich gestaltet werden, damit bei den kleinen Tieren keine Langeweile aufkommt.
  • Auch ein Freilauf ist für eine artgerechte Haltung zu empfehlen – allerdings muss dieser gut gesichert sein und sämtliche Gefahrenquellen müssen beseitigt werden, da das kleine Tier schnell Gefahr läuft, sich an Ritzen zu verletzen oder von Höhen herunterzufallen.
  • Der kleine Nager ist kein Schmusetier, dazu ist der Hamster viel zu zerbrechlich! Im besten Fall gewinnt er an Vertrauen und frisst allmählich aus der Hand. Man muss bedenken, dass es sich hierbei um ein Fluchttier handelt, das sich erst mit der Zeit und viel Geduld an die Hand des Menschen gewöhnt.
  • Der Pflegeaufwand eines Hamsters ist moderat: Das Wasser muss täglich gewechselt werden. Die Fütterung erfolgt ebenfalls täglich (ist allerdings abhängig von der Rasse). Regelmäßige Reinigung der Toiletten-Orte (täglich) und zwei-wöchentliche grundlegende Reinigung des Käfigs stehen auf dem Programm. Außerdem müssen die Orte, an denen der Hamster sein Futter bunkert, täglich überprüft werden, um gegebenenfalls verdorbenes Futter zu entfernen.

Hinweis: Die Lebenserwartung eines Goldhamsters beträgt anderthalb bis drei Jahre.

Chinchillas

  • Die spielbegeisterten Chinchillas sind bei Kindern auf jeden Fall beliebt und können ein stolzes Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Die süßen Fellknäuel können allerdings nicht alleine leben: Die sozialen Tiere brauchen mindestens einen, am besten aber sogar zwei oder drei Artgenossen.
  • Wie bei dem Hamster handelt es sich hier ebenfalls um ein Tier, das erst ab der Dämmerung aktiv wird: Die Haustiere machen abends und nachts in ihrem Käfig Radau und benötigen viel aktive Fläche und Auslauf. Die Käfiggröße sollte für zwei Chinchillas daher mindestens 3 m³ betragen und mehrere Etagen haben. Dazu sind ausreichend Spiel- und Versteckmöglichkeiten vonnöten.
  • Auch bei Chinchillas müssen ihre Halter:innen bedenken, dass es sich nicht um ein Schmusetier handelt: Sie können zwar zahm werden, aber zu einer Kuschelrunde ist das Chinchilla nicht aufgelegt!
  • Das aus Chile stammende Nagetier ist in seinem Speiseplan etwas anspruchsvoller: Seine Verdauung ist etwas empfindlich, daher muss hier mit Vorsicht vorgegangen werden. 
  • Folgende Aufgaben fallen bei der Haltung von Chinchillas an: Verschmutztes Einstreu und Futterreste täglich beseitigen, zwei Mal täglich füttern, Trinkwasser- und Futtergefäße täglich reinigen, einmal pro Woche Käfig gründlich reinigen und Einstreu austauschen (Spezialsand muss gegebenenfalls häufiger ausgewechselt werden)

Schnecken

Zugegebenermaßen mag die Vorstellung, Schnecken in der Wohnung zu halten, nicht jedem behagen – allerdings handelt es sich bei den Weichtieren um sehr pflegeleichte Tiere, die zum Beobachten spannend sein können. 

  • Weinbergschnecken lassen sich beispielsweise ganz einfach im Terrarium/Aquarium halten und können aus dem Garten entnommen und später wieder zurückgesetzt werden.
  • Die kleinen Tierchen benötigen ein gut verschließbares Terrarium/Aquarium, da sie enorme Kräfte aufbringen und auch schwere Deckel einfach hochstemmen und ausbüxen können. Der Boden des Terrariums/Aquariums sollte mit Erde bedeckt sein (Terrarienerde oder Hummuspressziegel aus dem Gartenhandel). Dazu fühlen sich Schnecken wohl, wenn kleine Äste und Rindenstücke zum Verstecken in ihrer Umgebung vorhanden sind. Zur Einrichtung des Terrariums gehört außerdem eine flache Wasserschale zum Trinken und Baden, die regelmäßig mit frischem Wasser gefüllt werden muss.
  • Das Terrarium/Aquarium muss regelmäßig gereinigt und Schleim, Kot und Essensreste entfernt werden. Dazu solltet ihr darauf achten, dass die Schnecken ausreichend Frischluft erhalten und die Luft feucht gehalten wird. 
  • Als Futter lieben Schnecken Obst, Gemüse, Löwenzahn, Laub, Bananenschalen – die Tierchen können zur Not aber auch mal bis zu zwei Wochen ohne Futter überleben. Für ihr Gehäuse benötigen Schnecken eine Kalkquelle, die ihr in Form von abgekochten Eierschalen oder Sepiaschalen bereitstellen solltet.
  • Bedenkt, dass sich Schnecken schnell vermehren: Binnen zwei Monate können aus einem Gelege 30 - 50 Schnecken schlüpfen!

Achtung: Nicht alle Schnecken dürfen aus der Natur entnommen werden, da manche Arten unter Naturschutz stehen. In der Terraristikabteilung in Zooläden sind auch noch andere Schnecken wie zum Beispiel Achatschnecken erhältlich. 

Fische

  • Fische zu beobachten, kann einem unheimlich viel Entspannung und Ruhe schenken. Interagieren lässt sich aber nicht mit ihnen – das sollte jedem Kind klar sein, das ein Aquarium in seinem Zimmer haben möchte.
  • Der Pflegeaufwand von Fischen ist relativ gering: Die Wasserqualität muss regelmäßig überprüft werden und die Fische sollten täglich gefüttert werden, zudem muss das Aquarium in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Grundsätzlich ist aber die Einrichtung des Aquariums am Anfang etwas aufwendiger: Diese muss genauestens auf die Bedürfnisse der Fische angepasst werden (achtet auch unbedingt auf die empfohlene Aquariengröße). Schwarmfische sollten außerdem mit anderen Fischen ihrer Art umgeben sein. Allein oder mit Fischen einer anderen Art können sie nichts anfangen. Lasst euch daher immer im Fachgeschäft beraten!

Beliebte und pflegeleichte Fische für ein Aquarium sind zum Beispiel:

  • Guppys
  • Barben
  • Welse
  • Mollys

Bartagame

  • Ihr seid auf der Suche nach einem faszinierenden, geräuschlosen und sauberen Haustier – dann dürfte die Bartagame vielleicht ein passendes Haustier sein: Die kleinen Drachen leben im Terrarium, brauchen dort aber bestimmte Voraussetzungen: Viel Platz, entsprechende Tag- und Nachttemperatur, effektive Belüftung, Wärmespot, Beleuchtung, geringe Luftfeuchtigkeit. Hinweis: Ab Spätsommer steht eine zweimonatige Winterruhe für die Bartagame auf dem Programm, die durch Verringerung beziehungsweise Ausschaltung der Beleuchtung eingeleitet wird. 
  • Das Reptil ist tagaktiv und als ein Einzelgänger bekannt, weshalb er auch einzeln gehalten werden sollte.
  • Gut zu wissen: Die Bartagame wird unter anderem mit Lebendinsekten gefüttert, was wahrscheinlich für die meisten am Anfang etwas Überwindung kosten könnte.
  • Weitere anfallende Aufgaben für die Haltung einer Bartagame sind: Wasser und Futter täglich reichen, Kot und Futterreste täglich entfernen, Innenbereich des Terrariums zwei bis drei Mal pro Woche mit lauwarmem Wasser übersprühen, zwei Mal jährlich Bodengrund auswechseln und ein Mal jährlich die Einrichtungsgegenstände säubern.
  • Wichtig: Im Umgang mit Bartagamen weist die tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. darauf hin, dass vor allem immunsupprimierte Personen, Schwangere und Kleinkinder vorsichtig sein sollten: Bartagamen können mitunter Salmonellen übertragen. Hygieneregeln sind daher zu beachten.

Warum Haustiere Kindern guttun können

Ein Tier wünschen sich wohl viele Kinder. Dabei haben Haustiere neben der Faszination auch weitere Vorteile:

  • Kinder können mit Haustieren lernen, Verantwortung und Fürsorge zu übernehmen.
  • Haustiere können einen therapeutischen Nutzen haben: Tiere leben im Hier und Jetzt. Sie zeigen ganz klar, ob sie mit Berührungen einverstanden sind und welche Form der Zuneigung ok ist. Die Aufmerksamkeit und die Empathie des Kindes werden dabei geschult. Die kleinen Haustiermamas oder -papas können so ins Fühlen und Interagieren kommen und lernen einen respektvollen Umgang mit Lebewesen.
  • Haustiere avancieren manchmal zum besten Freund des Kindes – und das nicht ohne Grund: Kinder können zu ihren Haustieren Vertrauen und Zuneigung aufbauen und dadurch psychische Stabilität gewinnen, die zum Beispiel bei Problemen in der Schule nicht immer gegeben ist.
  • Mit Tieren können Kinder lernen, Liebe zu geben: Viele Tiere mögen Streicheleinheiten, diese Zuneigung tut nicht nur dem Tier gut, sondern auch das Kind entspannt sich bei den Berührungen, die wiederum Stress reduzieren können und Wärme vermitteln. Von Meerschweinchen, Kaninchen über Hund bis Katze – hier erfahrt ihr, welche Haustiere für Kinder geeignet sind.

Ihr habt eine Katze zu Hause? Hier erfahrt ihr, wie ihr Katzen erziehen könnt, was ihr tun könnt, wenn die Katze beißt oder die Katze hustet.

Verwendete Quellen:

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