Wer im Freibad oder am Badesee einmal genau hinschaut, kennt das Bild: Kinder plantschen vergnügt im Wasser und an Land sitzen die Eltern - und schauen meistens auf ihre Handys! Immer wieder sind Mütter und Väter durch ihre Smartphones abgelenkt, geben nicht Acht, was ihre Kinder tun.
Nun appelliert ein Bademeister in der Hamburger Morgenpost: "Eltern, legt endlich eure Handys weg!"
Im Hamburger Hallenbad Blankenese wäre kürzlich erst wieder beinahe ein kleines Mädchen ertrunken. Das Kind plantschte mit seinem Bruder im Nichtschwimmerbecken - doch während die Mutter telefonierte, ging die Kleine plötzlich unter. In letzter Minute konnte der Bademeister das Kind aus dem Wasser ziehen und reanimieren.
Eltern sind sich der Gefahr nicht bewusst
Immer wieder berichten Bademeister und Schwimmbadbesucher von Eltern, die sich von ihren Handys ablenken lassen und ihre Kinder unbeaufsichtigt lassen. Offenbar sind sie sich der Gefahr nicht bewusst.
Bademeister Andreas Mohr stellt in der Morgenpost klar: "Das ist wie beim Autofahren: Für einen Unfall reichen Sekunden." Kinder, die untergehen, würden meistens keinen Ton von sich geben - wenn sie keine Kräfte mehr haben, würden sie einfach zu Boden sinken. Richtig schwimmen lernen könnten Kinder erst ab einem Alter von etwa fünfeinhalb Jahren.
Aufsichtspflicht liegt nicht beim Bademeister
Generell gilt: Nur weil ein Bademeister am Beckenrand sitzt, bedeutet das nicht, dass Eltern nicht auf ihre Kinder Acht geben müssen. Generell haben Eltern immer die Aufsichtspflicht (und vor allem die Verantwortung) für ihre Kleinen. Ein Bademeister sollte nur im absoluten Notfall eingreifen müssen, er kann niemals sämtliche Besucher eines Schwimmbads oder Badesees beaufsichtigen.
Deswegen: Seid aufmerksam, Eltern! Nur weil jemand auf einem Hochstuhl sitzt und einen Rettungsring griffbereit hat, bedeutet das nicht, dass ihr die Verantwortung für eure Kinder einfach abgeben könnt!