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Milchzähne aufheben: Können sie später einem Kind später das Leben retten?

Viele Eltern heben ausgefallene Kinderzähne sowieso auf - weil sie niedliche Erinnerungsstücke sind. Aber die kleinen Beißer können später eventuell auch sehr nützlich für die Gesundheit sein.

Milchzähne aufheben - das Wundermittel für die Zukunft?

Irgendwann im Kindergarten geht es los: Der erste Zahn fängt an zu wackeln und fällt eines Tages endlich raus, nachdem das Kind schon ewig auf den Moment hingefiebert hat. Je nach Familientradition kommt dann vielleicht noch die Zahnfee vorbei und sammelt den Milchzahn ein - oder er wird einfach direkt in eine hübsche, kleine Sammeldose befördert.

Für Eltern und Kinder eine aufregende Zeit, und eine schöne Erinnerung an die frühe Kindheit. Experten raten allerdings aus einem ganz anderen Grund dazu, die Milchzähne aufzuheben - sie können unter Umständen später ein wichtiger Beitrag zur medizinischen Versorgung sein.

Zahnmark-Zellen: Die wertvolle Füllung

Im Inneren der MIlchzähne sind nämlich im Zahnmark wertvolle Zellen gespeichert: Stammzellen. Diese können, so erhoffen sich viele Wissenschaftler, im späteren Leben eine wichtige Funktion erfüllen (aus diesem Grund heben viele Eltern auch das Nabelschnur-Blut ihrer Babys auf, das ähnliches Zellmaterial enthält).

Diese "neutralen“ Zellen haben das Potenzial, an vielen Stellen des Körper "einzuspringen", wenn dort durch Krankheit oder Unfälle Schäden entstanden sind. Theoretisch ist ein Einsatz in Muskelgewebe, Gelenken, Knochen, Nerven oder sogar dem Herzen denkbar - die Zähne könnten dem Kind im Ernstfall vielleicht auf diese Weise das Leben retten.

Die Forschung hat noch viel vor

Aber Vorsicht: Das Schlüsselwort hier ist "Potenzial". Denn konkrete Anwendungen für die Stammzellen gibt es noch lange nicht. Im Gegenteil: Viele Experten bezeichnen es als "verfrüht", schon jetzt zu viel Hoffnung in die Heilwirkung von Milchzähnen zu setzen. Zumal viele Unternehmen, ähnlich wie beim Nabelschnurblut, eine "professionelle Lagerung" anbieten, die hunderte, teilweise sogar tausende von Euros kostet. Viel Geld für einen Nutzen, der vielleicht niemals eintrifft.

Was also tun?

Die gute Nachricht ist: Die vielleicht lebensrettenden Zellen bleiben auch in einem erwachsenen Gebiss erhalten, wenn der betreffende Zahn gesund ist. Daher ist der beste Weg vermutlich: Kinderzähne wie bisher aufheben und als Erinnerungsstück behalten - und dem Kind beibringen, wie die Zähne durch richtige Pflege bis ins hohe Alter gesund bleiben. 

heh

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