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Laut Studie Kinder älterer Eltern benehmen sich besser

Vater mit Sohn Huckepack
© Oliver Rossi / Getty Images
Na, seid ihr auch spät Eltern geworden? Dann haben wir zur Abwechslung mal gute Nachrichten: Ihr seid die besseren Mütter und Väter. Zu dem Ergebnis kommt eine niederländische Studie.

Das Alter derer, die sich für Kinder entscheiden, steigt stetig, doch bisher hat man ältere Eltern eher kritisch beäugt. Vor allem wegen der Risiken von Fehlbildungen und Erbkrankheiten, die mit späten Schwangerschaften steigen. Eine Studie aus den Niederlanden hat nun aber endlich mal positive Nachrichten für alle älteren Eltern: Ihre Kinder sollen sich besser benehmen und weniger Verhaltensauffälligkeiten aufzeigen. Aber wie genau kommen die da drauf?

Die Studie: Das wurde untersucht

Insgesamt rund 33.000 Daten von Kindern im Alter von 10 bis 13 Jahren aus unterschiedlichen Studien wurden von den niederländischen Forschern ausgewertet. Befragt wurden darin die Eltern und Lehrer:innen der Kinder. Im Fokus der Untersuchungen standen sowohl das nach außen gezeigte Verhalten (Aggressionen, Verhaltensauffälligkeiten) als auch inneres Empfinden (Ängste, Depressionen, Stress). So zeigte sich, dass die Kinder älterer Eltern weniger verhaltensauffällig waren. Auf das innere Empfinden der Kinder hingegen konnte kein Einfluss des Alters der Eltern festgestellt werden.

Übrigens: "älter" bedeutet in diesem Fall über 30. Das Durchschnittsalter der Mütter lag bei 31 Jahren, das der Väter bei 33. Vor allem das Alter der Mutter scheint im Vergleich zu jüngeren Mamas entscheidend zu sein. 

Warum ist das so?

Die Gründe für die Ergebnisse lägen vor allem in der Annahme, dass ältere Eltern mehr Lebenserfahrung besäßen und dadurch ausgeglichener und selbstbewusster seien als jüngere. Außerdem stünden sie meist schon sicherer im Leben und hätten ein höheres Bildungsniveau. Hier wird davon ausgegangen, dass die spätere Elternschaft auf eine längere Ausbildungsphase rückführbar ist. Das wiederum spiegele sich auch in deren Erziehungsstil wieder. So gingen sie oftmals besser und sensibler auf ihre Kinder ein, hätten mehr Geduld, könnten besser Grenzen setzen sowie mit schwierigem Verhalten umgehen. Gleichzeitig sei auch die Bereitschaft höher, sich schneller oder auch überhaupt Hilfe zu holen, sollte es zu Auffälligkeiten kommen. 

Kritik an Studie: "ältere" Eltern sehen gern mal darüber hinweg

Die wohl größte Kritik an der Studie betrifft berechtigterweise die Aussagekraft der Angaben, schließlich wurden die Eltern selbst befragt – nicht gerade objektiv. Außerdem könnte die Freude über eine späte Elternschaft das Urteilsvermögen beeinflussen. Gleichzeitig führe die höhere Gelassenheit der Eltern möglicherweise dazu, dass sie manches nichts so eng sehen und gegebenenfalls auch übersehen.

Da sich die Angaben der Eltern mit denen der befragten, weitaus objektiveren Lehrer:innen jedoch decken, hat die Studie durchaus ihre Berechtigung und kann auch für jüngere Eltern durchaus hilfreich sein. Gelassenheit und Geduld sind ja bekanntlich nicht nur in der Erziehung von Kindern Schlüsseleigenschaften, sondern auch im restlichen Leben. Also üben wir das weiter. 

Barbara

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