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Stiftung Warentest: Jeder zweite Hochstuhl ist gefährlich 😳

Kinderhochstühle im Test
© rieke photos / Shutterstock
Kinderhochstühle sind unverzichtbar. Aber oft auch gefährlich, wie Stiftung Warentest herausfand. Diese drei Stühle sind unbedenklich!

Die Stiftung Warentest hat 20 Kinderhochstühle getestet: 12 mitwachsende Treppenhochstühle und 8 Hoch- und Klappstühle.

Elf von 20 sind mangelhaft

Erschreckend: Elf der 20 getesteten Stühle wurden mit "mangelhaft" bewertet. Sieben davon enthalten zu viele Schadstoffe, in den vier anderen sitzt das Kind unsicher. Nur drei Modelle aus dem Hochstuhl-Test wurden mit "gut" bewertet (siehe unten).

1. Problem: Schadstoffe in den Sitzpolstern

Wenn Kinder anfangen, im Hochstuhl zu sitzen, stecken sie alles in den Mund. Sie lutschen an den Polstern und verteilen das Essen auf dem Tischchen, bevor sie es essen. Daher legten die Tester die strengen Grenzwerte für Kleinkindspielzeug an. 

  • In den Sitzpolstern von Herlag und Roba fanden die Tester "sehr hohe Mengen" an Formaldehyd. Es reizt Haut und Schleimhäute, kann Krebs und allergische Hautreaktionen auslösen.
  • Im Polster des Roba-Hochstuhls registrierten sie "sehr hohe Mengen" an Naphthalin – genau wie im Chicco, Fillikid, Pinolino und TecTake. Der Schadstoff kann vermutlich Krebs auslösen.
  • Das Polster von TecTake enthält darüber hinaus die Weichmacher DINP (Diisononylphthalat) und DEHP (Diethylhexylphthalat). Vor allem DEHP kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen.
  • Im Sitzpolster des Peg Pérego stellten wir hohe Mengen TDCPP fest – ein Flammschutzmittel, das vermutlich Krebs erzeugen kann.

Tipp: Wer einen stark mit Schadstoffen belasteten Hochstuhls besitzt, kann innerhalb der Gewährleistungsfrist seinen Händler auffordern, den Mangel zu beheben. Die Frist gilt zwei Jahre ab Lieferung.

Ansonsten rät Stiftung Warentest, belastete Sitzpolster möglichst zu entfernen.

2. Problem: Unsichere Konstruktionen

Nicht nur Substanzen bergen Risiken, sondern auch manche Stuhl-Konstruktionen. Im Geuther Tamino können Kinder beide Beine durch eine Öffnung stecken und durchrutschen. Bleiben sie mit dem Kopf hängen, ist das lebensgefährlich.

Hauck Alpha+ lässt so viel Platz zwischen Bügel und Sitz, dass Kinder problemlos aus dem Sitz klettern und herunterfallen können. Der mitgelieferte Gurt wird nur mit einem Klettverschluss an der Rückenlehne befestigt. Geschwister könnten ihn leicht lösen.

Fallen sie aus dem Stuhl, erleiden Kleinkinder oft besonders schwere Verletzungen: Aufgrund ihres im Verhältnis zum Körper schweren Kopfes stürzen Kinder unter fünf Jahre meist kopf­über.

Das sind die 3 Testsieger!

  • Ergonomisch: Der Evomove Nomi ist sehr kindgerecht gestaltet für Kinder ab fünf Monaten. Fußstützen lassen sich für unterschiedliche Altersgruppen stufenlos einstellen. Einfach zu handhaben, leicht, aber teuer (350 Euro).
  • Klassiker: Der Tripp Trapp von Stokke ist ein teurer Hochstuhl (350 Euro), dafür aber sicher und frei von Schadstoffen. Sehr ergonomischer Sitz für Kinder ab fünf Monaten. Diesen Stuhl können sogar Schüler noch viele Jahre nutzen.
  • Günstig: Der Safety 1st Timba ist unser Preis-Leistungs-Sieger (85 Euro). Er eignet sich vor allem für größere Kinder. Es wurden keine Schadstoffe gefunden, allerdings sollten Eltern unbedingt den Gurt anlegen. Sonst kann das Kind allein aussteigen.

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