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Jana Ina Zarella über Social Media "Ich rede mit meinen Kindern darüber, was Echt und was Schein ist"

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© @Jana Ina / PR
Medienzeit und der Umgang mit Social Media ist seit Corona ein noch größeres Thema zwischen Eltern und Kindern. Auch bei Jana Ina Zarella und ihrer Familie. Im Interview verrät sie uns, wie sie es mit der Medienzeit zu Hause handhaben und stellt einen neuen Parentsguide vor.

Liebe Jana Ina, ist Medienzeit bei euch ein großes Diskussionsthema? Wie gehst du damit um?

Wir reden zu Hause offen mit den Kindern und erklären ihnen, dass es bei uns klare Regeln gibt, was Medienzeit angeht. Sie akzeptieren es und genießen die vereinbarten Zeiten. Unsere Kinder sind oft draußen und viel mit Sport beschäftigt – das ist eine gesunde Balance, finde ich. Aber trotzdem finde ich die neue Funktion von Instagram super: Eltern können ab dem nächsten Jahr einsehen, wie viel Zeit ihre Teenager auf Instagram verbringen. Außerdem kann in den Einstellungen vorab ein tägliches Zeitlimit für die Kinder festgelegt werden – das finde ich sehr hilfreich.

Habt ihr klare Regeln im Umgang mit Social Media und Medien allgemein?

Für mich ist bei der Nutzung der sozialen Medien bei Kindern besonders wichtig, dass sie eine gute Zeit haben und sich durch die eigene Community unterstützt fühlen und nicht das Gegenteil bewirkt wird. Die Kinder sollen ermutigt werden, sich nur mit Inhalten zu beschäftigen, die ihnen guttun und Spaß machen. Und andersherum: Sollten sie einem Account folgen, der ihnen irgendwann nicht mehr gut tut, sollten sie diesem entfolgen. Mir ist außerdem wichtig, dass Jugendliche ein privates Konto bei Instagram haben und wir Eltern somit den Überblick darüber haben, wer ihnen folgt und wer ihre Beiträge sehen kann. Kinder sollen sich wehren können, wenn sie z.B. Cyber Mobbing erleben. Wenn sie wissen, wie das beispielsweise mithilfe der Meldefunktion oder des Kommentar- und Nachrichtenfilters geht, fühlen sie sich auch sicherer.

Durch Homeschooling und die Kontaktbeschränkungen durch Corona haben unsere Kinder wesentlich mehr Zeit vor dem Laptop verbracht als gewöhnlich. Wie habt ihr diese belastende Zeit gemeistert?

Auch da gab es klare Regeln. Die Kinder verbrachten viel Zeit vor dem Computer, schon aufgrund des Homeschoolings. Wir haben uns irgendwann abgesprochen, haben eine gute Routine gemeinsam gefunden und genug Zeit für Freizeit aber auch für die Medien gefunden.

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© @Jana Ina / PR

Viele Eltern sind selbst mit Social Media überfordert und kennen sich nicht gut aus. Was rätst du ihnen?

Aus meiner Sicht können Eltern nur dann mit ihren Teenagern auf Augenhöhe über dieses Thema sprechen, wenn sie die Plattform und ihre Funktionen selbst kennen und verstehen. Der Parents Guide von Instagram kann dabei eine gute Unterstützung sein: Er gibt Eltern Tipps für eine gute Gesprächsbasis mit ihren Kindern und erklärt sehr detailliert alle wichtigen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten, um die Zeit auf der Plattform sicher zu gestalten. Ansonsten sind auch die Expert:innen-Organisationen, mit denen wir für den Leitfaden zusammengearbeitet haben, gute Anlaufstellen für weitere Tipps und Tricks – das ist zum einen klicksafe.de, saferinternet.at oder ‚Stop Hate Speech‘ aus der Schweiz.“

Wie schafft man als Eltern den Spagat zwischen Vertrauen in das eigene Kind und Kontrolle, auch im Umgang mit Social Media?

Es ist kein Geheimnis, dass viele Kinder sich darum bemühen, in den sozialen Netzwerken unbeobachtet zu bleiben. Was sie online tun, halten sie für Privatsache und etwas, das Eltern nichts angeht. Dennoch ist es meiner Meinung nach die Aufgabe der Eltern, ihre Kinder bei der Nutzung von sozialen Netzwerken zu begleiten und zu unterstützen. Für mich als Mutter ist es sehr wichtig, dass ich mir ausreichend Zeit nehme, um meinen Kindern zu erklären, wie sie soziale Medien verantwortungsbewusst und altersgerecht nutzen können.

Vor allem Instagram gaukelt uns gern eine Scheinwelt vor. Hast du Tipps, wie wir unsere Kinder davor schützen können, sich mit falschen Idealen zu vergleichen?

Ich rede mit meinen Kindern offen darüber, was Echt und was Schein ist oder welche Gefahren es in der virtuellen Welt gibt. Dadurch verstehen sie besser, warum sie nicht überall alleine surfen dürfen oder warum ich Apps altersgerecht einstelle. Um den Druck zu reduzieren, den Teenager möglicherweise auf Social Media empfinden, gibt es beispielsweise die Option, die Like-Anzahl von eigenen oder fremden Beiträgen auszublenden. So müssen sie sich nicht mit anderen vergleichen.

Brigitte

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