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Das passiert, wenn Kinder pflanzliche Milch statt Kuhmilch trinken

pflanzliche Milch Kinder
© Shutterstock/TristanBM
Eine Studie zeigt: Kinder, die statt tierischer Milch Hafermilch, Sojamilch oder Mandelmilch trinken, wachsen weniger.

Die Kuhmilch steht heute in keinem guten Ruf. Viele Menschen verzichten auf sie, entweder weil sie eine Unverträglichkeit haben, aus ethischen Gründen oder weil sie pflanzliche Getränke aus Soja, Hafer oder Mandel für gesünder halten.

Auch viele Kinder trinken statt tierischer Milch ausschließlich pflanzliche Sojamilch oder Getreidemilch. Forscher der Universität Toronto haben darum untersucht, wie sich das auf die Entwicklung von Kindern auswirkt.

5.000 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren wurden dafür untersucht und verglichen. Es wurden auch Faktoren wie Einkommen der Eltern, Größe der Mutter und ethnische Herkunft miteinbezogen.

Das Ergebnis zeigt:

Pflanzliche Milch lässt Kinder weniger wachsen. Kinder, die täglich drei Tassen Kuhmilch trinken, waren im Schnitt 1,5 Zentimeter größer als Gleichaltrige, die täglich drei Tassen pflanzliche Milch trinken. Offenbar ist hier auch die Menge entscheidend: Je weniger Kuhmilch die Kinder tranken, desto kleiner waren sie.

Die Forscher rund um Studienleiter Jonathan Maguire geben an, dass die Gründe für diese Unterschiede noch genauer untersucht werden müssten. Doch sie vermuten, dass Fette und Eiweiße in der Kuhmilch für das höhere Körperwachstum verantwortlich sind.

Maguire glaubt auch, dass vielen Eltern nicht bewusst ist, wie niedrig die Nährwerte in pflanzlicher Milch sind. Trotzdem würden "viele Milchgetränke, die nicht von Kühen stammen, als Milchprodukte für Kinder vermarktet und verkauft".

Ist der Kuhmilch-Ersatz deshalb ungesünder?

Für das Deutsche Institut für Ernährungsforschung heißt das Ergebnis der Studie aber noch nicht, dass sich pflanzliche Milch auf jeden Fall schlecht auf die Gesundheit von Kindern auswirke. Es sei bekannt, dass Kuhmilch das Längenwachstum ankurbele, so ein DIfE-Mitarbeiter gegenüber Welt.de. Aber ob durch die Pflanzenmilch ein Mangel an Proteinen entstehe, müsse man noch näher untersuchen – und dabei auch erfassen, was die Kinder ansonsten noch essen. Das wurde in der Studie aus Kanada nämlich außer Acht gelassen.

Keine Pflanzenmilch für Babys

Aufpassen müsst ihr auf jeden Fall bei kleinen Babys, die noch keine andere Nahrung zu sich nehmen. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) warnt ausdrücklich davor, Säuglinge mit Produkten wie Mandelmilch zu füttern. Sie enthält nicht genug Nährstoffe für Babys, es fehle vor allem an Proteinen und dem Vitamin B12. Ein Mangel kann zu schweren langfristigen Folgen kommen. Bei Laktose-Unverträglichkeiten sollte man lieber spezielle, laktosefreie Säuglingsnahrung kaufen.

Mehr über die Studie lest ihr hier.

Videotipp:

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miro

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