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Gefahr für Säuglinge: Es gab noch nie so viele Keuchhusten-Fälle!

Noch nie gab es so viele Keuchhusten-Fälle wie heute. Besonders Babys und Frauen mit Kinderwunsch sollten sich unbedingt impfen lassen.

Fast doppelt so viele Erkrankungen wie 2013

Seit Beginn der Meldepflicht gab es noch nie so viele Keuchhusten-Fälle wie jetzt. Im Jahr 2016 registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 22.119 Erkrankungen, 2013 waren es mit gut 12.000 nur etwas mehr als die Hälfte. Seit Beginn des Jahres wurden bereits 1554 Patienten gezählt.

Erwachsene sind meist nicht geschützt

Besonders für Babys im ersten Lebensjahr kann die hochansteckende Atemwegsinfektion tödlich verlaufen. Daher kann ein Impfschutz für Neugeborene überlebenswichtig sein. Auch ihre Bezugspersonen sollten unbedingt geschützt sein.

Immerhin: Bei der Einschulung waren 2014 laut RKI gut 95 Prozent der Kinder gegen Keuchhusten geimpft. Doch was viele nicht wissen: Die Pertussis-Impfung muss immer wieder aufgefrischt werden. Daher ist unter den Erwachsenen nur noch jeder Fünfte bis Zehnte geschützt.

Besonders Frauen mit Kinderwunsch sollten sich impfen lassen!

Diese Impfungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko):

• Für Säuglinge vier Teil-Impfungen im Alter von 2,3,4 und 11 bis 14 Lebensmonaten. Da Keuchhusten für Säuglinge lebensbedrohlich sein kann, sollten diese möglichst früh geimpft werden. Die Impfungen können zum Teil bei den Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt werden.
• Für Kinder und Jugendliche je eine Auffrischimpfung mit 5 bis 6 Jahren und mit 9 bis 17 Jahren.
Erwachsene sollten die nächste fällige Impfung gegen Tetanus und Diphtherie einmalig in Kombination mit einer Impfung gegen Keuchhusten erhalten. Das gilt auch, wenn im Verletzungsfall eine Tetanus-Impfung erforderlich ist.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten genauso wie Eltern, Großeltern, Tagesmütter und weitere enge Kontaktpersonen von Säuglingen unbedingt geschützt sein. Ist eine schwangere Frau oder junge Mutter nicht geimpft, hat ihr Baby bis zur ersten Impfung im Alter von zwei Monaten keinen Schutz. 

Der Schutz nach einer Erkrankung hält ca. 7 bis 20 Jahre, nach einer Impfung rund 3,5 bis 12 Jahre.

Keuchhusten: Ansteckung, Symptome, Therapie

Der Pertussis-Erreger verbreitet sich über winzige Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen. Wer sich mit dem Bakterium infiziert, hat für ein bis zwei Wochen oft nur leichte Beschwerden mit Schnupfen und Husten. Danach folgt ein lang anhaltender, trockener Husten, typisch ist das keuchende Einziehen der Luft. Die Hustenanfälle treten meist nachts auf. Die Krankheit kann bis zu sechs Wochen dauern. Nur im Frühstadium kann Keuchhusten mit Antibiotika bekämpft werden. Doch dann wird die Krankheit oft noch nicht erkannt.

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