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Gefahren im Internet 10 Regeln, wie du dein Kind schützt

Gefahren im Internet: Kind mit Tablet
© MNStudio / Shutterstock
Eine TK-Studie zeigt: Fast 2 Millionen Kinder sind in Deutschland von Cyber-Mobbing betroffen. Wie kann ich mein Kind vor dieser und anderen Gefahren im Internet schützen? Hier gibt Digital-Expertin Dr. Anabel Ternès von Hattburg wertvolle Tipps.

Cybermobbing, Abzocke, Belästigungen: Kinder sind im Internet vielen Gefahren ausgesetzt. Hier erfährst du, wie du dein Kind schützen kannst.

# 1. Vereinbare klare Regeln

Kinder brauchen Halt und Grenzen – besonders beim Umgang mit dem Internet. Was früher die Telefonliste war, ist heute der Klassen-Chat in WhatsApp. Verbote bringen hier gar nichts – lieber stellst du mit deinem Kind zusammen Regeln für eine tägliche Bildschirm-Zeit auf. Sinnvoll sind eine bis maximal zwei Stunden, verteilt über den Tag. Das iPhone bietet eine direkte Bildschirmzeit-Begrenzung, die individuell festlegbar ist. Für Android-Handys gibt es spezielle Kinderschutz-Apps dafür.

# 2. Mach dir das Internet und die Technik zum Freund

Bildschirme sind fälschlich verführerisch – für Kinder wie Eltern gleichermaßen. Denn mit Filmen oder Spielen berieselte Kinder sind ruhig. Eine fatale Ansicht!

Digitale Medien sind toll, um selbst etwas zu erschaffen: Etwa eigene Filme zu schneiden, eigenständig zu lernen oder sogar Programme zu schreiben. Beschäftigt euch mit den digitalen Welten, anstatt euch von ihnen beschäftigen zu lassen!

# 3. Kläre dein Kind über das Internet und soziale Netzwerke auf

Kinder lieben es, Bilder zu schießen und Videos zu filmen, um sie anschließend mit der Welt zu teilen. Sie brauchen dringend Unterstützung dabei, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Daten sie herausgeben dürfen. Sobald die Kinder mit den sozialen Netzwerken in Kontakt kommen, sind wir Eltern gefragt – und müssen erklären, warum manche Bilder und Videos nichts im Netz verloren haben.

# 4. Kläre dein Kind über Gefahren im Internet auf

Früher war die erste Regel: Steig nicht zu Fremden ins Auto ein. Das lässt sich auch aufs Digitale übertragen: Nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein. Und: Nicht alles, was dort steht, ist richtig. Bringe deinem Kind bei, dass Menschen nicht immer Gutes wollen – leider auch im Netz.

# 5. Bleib interessiert an dem, was das Kind bewegt

Kinder werden schnell selbstständig. Dabei hilft es nicht, den "Big Brother“ zu spielen und das Kind zu überwachen – lieber sprichst du als Begleiter mit deinem Kind und schenkst ihm Vertrauen. Nimm es ernst: Denn es braucht einen Ansprechpartner, mit dem es sich über das austauschen kann, was es im Internet sehen kann – gerade dann, wenn es Angst hat oder verwirrt ist.

# 6. Setze Grenzen bei Internet-Inhalten

Überwachung nein – Grenzen ja: Mit Schutzsoftware wie "JusProg" oder "Surfen:ohne:Risiko" oder auch mit der App "meine-startseite.de" kann dein Kind nur auf bestimmte Seiten zugreifen. Außerdem ist wichtig, deinem Kind bei der Auswahl der Webseiten zu unterstützen. Hilf deinem Kind, sich im Internet zu orientieren.

# 7. Stärke das Selbstbewusstsein deines Kindes

Im Klassenchat hat ein Mitschüler etwas Gemeines geschrieben – wie reagiert dein Kind? Mobbing ist durch das Internet schlimmer geworden. Deswegen ist es wichtig, Kindern beizubringen, wie man einen kühlen Kopf bewahrt. Stehe deinem Kind bei, die Kraft zu entwickeln, solche Krisen durchzustehen.

# 8. Sei Vorbild

Kinder spiegeln unser Verhalten. Wenn wir zu lange in den Bildschirm starren, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie es genauso tun. Achte also darauf, wie du selbst mit digitalen Medien umgehst – das kann übrigens sehr heilsam sein. Hilfreich sind klare Regeln, etwa: Kein Handy am Esstisch!

# 9. Schaffe Ausgleich

Einen Gegenpol zum Bildschirm schaffen – das bedeutet ganz einfach: Mensch statt Maschine. Miteinander sprechen, lachen, sich bewegen und anfassen – das sind die Dinge, die ein Handy oder Computer nicht leisten kann. Was gibt es Schöneres als Familienzeit?

# 10. Du musst nicht alles wissen oder alleine schaffen

Jedes Kind entdeckt das Internet anders – und wird irgendwann auf Probleme stoßen. Dann bist du gefragt. Aber bedenke: Du bist nicht alleine, denn im Internet findest du tausend Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Eltern.

Über die Autorin:

Bild Dr. Anabel Ternès von Hattburg:

Dr. Anabel Ternès von Hattburg setzt sich für bewusste und nachhaltige Digitalisierung in Wirtschaft, Bildung und Alltag ein. Sie ist Mutter eines Sohnes und Gründerin mehrerer Tech-, Gesundheits- und Sozial-Unternehmen. Ternès ist CEO und Gründerin der "GetYourWings gGmbH" für die Vermittlung digitaler Kompetenz im Kindesalter, Vorstandsmitglied von "Network for Teaching Entrepreneurship Deutschland" sowie Mentorin der Online-Unternehmerplattform "StartupTEENS." Sie leitet das Institut für Nachhaltigkeitsmanagement und hält eine Professur für E-Business.

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