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Kommunikation 5 starke Sätze, um entspannter mit Kindern zu sprechen

Erziehung: Eine Mutter redet mit ihrem Sohn
© Photographee.eu / Shutterstock
Manchmal ist es gar nicht so leicht, im Umgang mit den Kleinen den richtigen Ton zu treffen und angemessene Worte zu finden – besonders in stressigen Situationen. Wie gut, dass wir uns auf solche Fälle vorbereiten können.

Wir können mit unseren Kindern nicht wie mit Erwachsenen reden. Auf die Kleinen macht das, was wir zu ihnen sagen, einen anderen, stärkeren Eindruck als auf Erwachsene, weil sie zum Beispiel noch nicht bedenken können, dass Mami gerade zu viel um die Ohren hat, um jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Im Idealfall überlegen wir uns natürlich immer genau, was wir zu wem sagen und welche Wirkung das auf andere hat, auch in Gesprächen mit Erwachsenen, aber in der Realität können wir das einfach nicht – da hauen wir manchmal einfach raus oder schweigen komplett und verlassen uns darauf, dass unsere Mitmenschen das aushalten, weil sie es verstehen und einordnen können. Doch von unseren Kindern können wir das nicht erwarten. Ihnen fehlt die Erfahrung und sie sind zu egozentrisch (was völlig normal ist!), um das zu leisten. 

Um auch in schwierigen Situationen in der Kommunikation mit Kindern den richtigen Ton zu treffen, kann es helfen, sich ein paar Standardsätze oder -phrasen zurecht zu legen, die wir uns einfach angewöhnen und so auch unter Druck wie automatisch abspulen können. Wie wäre es zum Beispiel mit den folgenden?

5 Sätze, um entspannter mit Kindern zu sprechen

1. "Hilf mir bitte zu verstehen ..."

Nur fünf Minuten hat man sie allein gelassen und schon ist die kleine Schwester am Weinen, das Schulheft sieht aus, als hätte es der nicht existente Hund zum Spielen benutzt oder an der Kasse ist plötzlich wie von Zauberhand Spielzeug im Wagen, das man gar nicht kaufen wollte – da kann einem schnell mal ein "erklärst du mir mal, was das soll?!" herausrutschen. Weniger einschüchternd und in die Ecke drängend ist jedoch der Satz: "Hilf mir bitte zu verstehen, warum deine Schwester weint/ dein Schulheft aussieht wie vom Hund zerfleddert ..." Durch diese Formulierung fühlen sich Kinder wertgeschätzt und ernstgenommen, sie spricht ihr Verantwortungsgefühl an und animiert sie dazu, selbst zu reflektieren, anstatt instinktiv in den Verteidigungsmodus zu schalten.

2. "Wie kann ich dir helfen ...?"

Wenn Kinder weinen oder wütend sind, ist es in der Regel wenig hilfreich, ihnen zu sagen, dass sie damit aufhören sollen oder dass alles halb so schlimm ist. Durch so etwas fühlen sie sich nur unverstanden und allein. Sinnvoller in solchen Situationen ist die Frage "wie kann ich dir helfen (dein Problem zu lösen?", denn sie vermittelt Anteilnahme und Respekt und animiert das Kind zum Nachdenken.

3. "Soweit ich weiß, ..."

Die meisten Kinder lügen gerne mal, um sich herauszureden. "Wer hat die Wand vollgekritzelt?" "Ich nicht!" – na klar, es waren die Heinzelmännchen. Dem Knirps dann auf den Kopf zuzusagen, dass er lügt und wir nicht angelogen werden wollen, zieht allerdings nicht selten Trotzreaktionen und Beleidigtsein nach sich. Es fühlt sich ungerecht behandelt und verurteilt. Wenn wir ihm jedoch zu verstehen geben, dass seine Lüge sowieso auffliegen wird, etwa durch eine Aussage wie "soweit ich weiß, ist die Farbe an der Wand die gleiche wie an deinen Händen", nimmt er vielleicht die Chance wahr, seine Tat zu gestehen – und ist eher bereit sie wieder gut zu machen.

4. "Was denkst du, könntest du tun, damit ...?"

Wenn's Probleme gibt, wissen wir meist besser als unsere Kinder, wie sie sich bewältigen lassen. Doch es ihnen stets zu sagen und Anweisungen zu erteilen, vermittelt ihnen das Gefühl, dass wir glauben, sie würden nicht selbst damit fertig. Vor diesem Hintergrund ist die Formulierung "was meinst du, könntest du tun, damit deine kleine Schwester nicht mehr weint?" wertschätzender und oft auch wirkungsvoller als ein "lass deine Schwester auch mal mit dem Auto spielen!".

5. "Erzähl mir doch mal ..."

Auch hier geht es darum, uns zu bremsen, wenn wir meinen, eine Situation bereits erfasst zu haben und beurteilen zu können, um dem Knirps eine Chance zu geben, uns seine Sicht der Dinge zu schildern. "Erzähl mir doch mal, wie es zu der fünf in Mathe kam" oder "erzähl mir doch mal, was du da gerade bastelst" ermutigt ihn viel eher, sich uns zu öffnen und sich eigenständig mit den Dingen auseinanderzusetzen, als ein "das kommt davon, wenn man lieber Mario Kart zockt, als zu lernen" oder "das ist ja ein schöner Papierhut!".

Verwendete Quelle: mother.ly

sus Brigitte

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