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So erziehst du dein Kind zu einem guten Menschen

So erziehst du dein Kind zu einem guten Menschen: Mädchen tröstet Schwester
© MNStudio / Shutterstock
Wie bringt man seinem Kind eigene Werte näher? Wie erzieht man es zu einem moralisch guten Menschen? Dazu braucht es mehr als ein Buch über Moral oder eine Standpauke. 10 Tricks, wie Kinder ethischen Anstand lernen.

Wer möchte, dass sein Kind musikalisch wird, lässt es ein Instrument lernen. Wer die sportlichen Leistungen seines Kindes fördern will, schickt es in einen Sportverein. Und wer ein intelligentes Kind haben will, unterstützt seine Leselust und Neugierde.

Doch wie bringt man einem Kind Ethik bei? Moralische Vorstellungen und gutes Handeln? Mit einer Standpauke allein ist das Thema nicht vom Tisch. Ein Hexenwerk ist es allerdings auch wieder nicht, dem Nachwuchs beizubringen, wie ein guter Mensch zu handeln hat. 

Der emeritierte Professor Arthur Dobrin und ehemaliges Mitglied der Ethical Humanist Society of Long Island veröffentlichte im Magazin Psychology Today eine Liste mit 10 Tipps, wie man sein Kind zu einem moralisch guten Menschen erzieht:

1. Handle so, wie du willst, dass dein Kind auch handelt

"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." So lautet der berühmte kategorische Imperativ von Immanuel Kant. Diese Anweisung ist heute aktueller denn je – und ein guter Anfang, um dem eigenen Knirps als gutes Vorbild zu dienen. 

Kinder schauen sich das Verhalten ihrer Eltern ab. Es beeinflusst sie sogar mehr, als verbale Ratschläge und Anweisungen von Mama und Papa. Der erste Schritt, um aus seinem Kind einen moralisch guten Menschen zu machen, ist also ziemlich simpel: Einfach selbst moralisch gut handeln.

2. Setze konsequent Standards, was richtig und was falsch ist

Was ist richtig, was ist falsch? In diesen Kategorien zu denken und die Dinge richtig einzuordnen, muss ein Kind erst einmal lernen. Und wer könnte es den Kleinen besser beibringen, als die Eltern höchst persönlich?

Wichtig dabei ist vor allem die Konsequenz. Wer seinen Kindern einbläut, nur über grüne Ampeln zu gehen, im stressigen Alltag aber mit dem Kind stets über Rot huscht, verwirrt das Kind. Besser ist es, dem Nachwuchs erst einmal die Norm anzugewöhnen, bevor man ihn mit Ausnahmen konfrontiert.

3. Bestärke dein Kind, wenn es Gutes tut

Handelt das Kind von sich aus gut – tröstet etwa die verletzte Schwester oder umarmt die trauernde Oma – heißt es für die Eltern: loben, loben, loben! Menschen – vor allem Kinder – lernen durch Lob mehr als durch Strafen.

Verknüpft das Kind sein gutes Verhalten mit dem Lob der Eltern, verinnerlicht es diese guten Taten. So werden sie zur Normalität in seinem Alltag.

4. Erkläre dem Kind die Gründe für (moralische) Regeln

Du sollst nicht hauen, nicht lügen, nicht stehlen: Die Liste, was Kinder unterlassen sollen, ist lang. Allein diese autoritäre Ansage ist jedoch zu wenig, um Kinder auf den rechten Pfad zu bringen.

Kinder wollen Dinge verstehen. Sie möchten die Gründe dafür kennen, warum etwas verboten ist. Ein "Du darfst nicht hauen, weil es dem anderen Kind wehtut", befolgt ein Kind viel eher, als bloß die Aufforderung, nicht zu hauen.

5. Richte die Aufmerksamkeit deines Kindes auf die Gefühle der Mitmenschen

Empathie ist der Schlüssel zu moralisch guten Handlungen. Lernt ein Kind, die Gefühle seiner Mitmenschen zu deuten und Mitgefühl aufzubauen, wird es weniger dazu neigen, anderen Menschen Böses zu tun.

Um Empathie zu lernen, reicht es schon, wenn Mama und Papa die Aufmerksamkeit ihres Kindes auf die Gefühle anderer Menschen richten. Sätze wie "Schau mal, dieser Junge hat sich wehgetan und weint" trainieren das Mitgefühl.

6. Sprich mit deinem Kind über die Bedeutsamkeit der Freundlichkeit

Was bringt es eigentlich, freundlich zu sein? Wenn man freundlich zu jemandem ist, ist es wahrscheinlich, dass dieser Mensch das Verhalten spiegelt und ebenfalls nett ist. Wenn man freundlich ist, sät man Frieden statt Krieg. 

Gründe für Freundlichkeit gibt es viele. Sie seinen Kindern zu erläutern, ist der erste Schritt, aus ihnen freundliche Menschen zu machen.

7. Zeige deine Missbilligung gegenüber inakzeptablem Verhalten

Zum moralisch korrekten Verhalten gehört es auch, zu wissen, was nicht in Ordnung ist. Beobachtet man mit seinem Kind unsittliches Verhalten oder gar einen Rechtsverstoß, sollte man dies als Elternteil auf keinen Fall unter den Teppich kehren.

Ansprechen ist immer besser als verschweigen. Nur so lernt das Kind, was verwerflich ist und warum.

8. Verstärke das Bewusstsein deines Kindes für gute Entscheidungen

Dass Kommunikation bei der Erziehung eine große Rolle spielt, ist Eltern in der Regel bewusst. Am besten ist es, Kindern bei der Entscheidungsfindung zu helfen und ihnen nützliche Hinweise zu geben.

Kann das Kind etwa selbst entscheiden, ob es eins seiner zwei Schokoladenstückchen dem kleinen Bruder abgibt, kann man es in die richtige Richtung lenken: "Schau mal, du hast zwei Stücke. Magst du sie vielleicht mit deinem Bruder teilen? Sonst ist er traurig, wenn er keins bekommt."

9. Betone die Fairness in Spielen

Gerechtigkeit ist eine tragende Säule moralischen Handelns. Wie bringt man dieses Empfinden seinem Kind bei? Ganz einfach: beim Spielen! 

Wer bei Mensch ärgere Dich nicht, Uno und Co. ganz genau hinschaut, kann seinem Kind viel fürs Leben mitgeben. Was ist fair? Wie fühlt sich Ungerechtigkeit an? Warum ist Fairness überhaupt wichtig? Beim Spielen lernen Kinder schneller – und natürlich spielend leicht!

10. Zeige Begeisterung für moralische Vorbilder und Leistungen

Genauso wichtig, wie die Missbilligung unmoralischen Verhaltens (s. Punkt 7), ist die Wertschätzung von wünschenswertem Verhalten. 

Beobachtet man mit dem Kind ein vorbildliches Verhalten – sei es im realen Leben oder in Disney-Filmen – kann man es dem Kind durchaus erläutern. Schon Kleinkinder verstehen häufig mehr, als wir ihnen zutrauen.

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