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Endlich So entschärfst du zehn häufige Stressfallen

Entspanntes Familienleben: Familienalltag
© fizkes / Shutterstock
Oft sind es die kleinen Dinge, die das Familienleben einfacher machen: Ein Ausflug oder mehr Struktur im Alltag. Wir haben zehn häufige Stressfallen zusammengestellt und zeigen, wie du diese entschärfen kannst.

Stressfaktoren ermitteln

Familie zu haben ist schön - kann aber auch ganz schön anstrengend sein. Doch was macht den Familienstress eigentlich aus? Ist es das umgeschüttet Glas Apfelsaft beim Mittagessen? Die Diskussionen beim morgendlichen Anziehen, wenn der Wetterbericht Schneesturm angesagt hat, die dreijährige Tochter aber darauf besteht, das rosa Sommerkleidchen anzuziehen? Oder ist es die mangelnde Zeit, die man für sich hat, um wieder zur Ruhe zu kommen?

Jeder von uns hat seine ganz persönlichen Stressfaktoren, die ihn durch den Alltag begleiten. Versuche doch mal, eine Woche lang die Situationen auf einem Block zu notieren, die du persönlich als anstrengend und stressig empfindest. Du wirst vielleicht erstaunt sein, was da alles zusammenkommt. Und du wirst um so klarer erkennen, was du persönlich verändern solltest, damit dein Familienleben etwas nervenschonender abläuft.

Perfektion aufgeben

Ein familien-physikalisches Gesetz besagt: Perfektion ist umgekehrt proportional zur Familiengröße. Soll heißen: Wenn man als Paar zusammenlebt, bekommt man das mit den gebügelten Hemden, sauberen T-Shirts und dem aufgeräumten Wohnzimmer wahrscheinlich noch ganz gut hin. Wenn man dann ein Kind hat, bügelt er sich morgens schnell selbst das Hemd, dass er anziehen will und sie zieht aus dem Wäschekorb einfach ein eng anliegendes T-Shirt über. Bei zwei und mehr Kindern, sucht man erst mal nach dem Wäschekorb, sammelt dann alles auf, was auf dem Boden liegt und stopfen es in die Maschine - wenn T-Shirts und Hemden drunter sind, um so besser. Aber tröste dich: Dieses Naturgesetz gilt für alle Familien.

Lasse Dir helfen

Sisyphus wäre mit seinem Fels glücklich geworden, hätte er gewusst wie es ist, täglich Hausarbeit leisten zu müssen. Nichts bleibt, alles vergeht - das gilt besonders für saubere Fußböden, frisch geputzte Fenster und aufgeräumte Kinderzimmer. Wenn du von Bügeln und Fensterputzen schon nachts träumst, dann lass dir helfen. Auch wenn das Haushaltsbudget kleiner ist, die Putzfrau muss ja nicht wöchentlich kommen, sondern vielleicht nur einmal im Monat zum Fensterputzen oder um zwei Körbe Bügelwäsche zu erledigen. Oder versuch eine Art "Freundschafts-Hilfe" zu installieren: Du gehst mit den Kindern deiner Freundin für ein paar Stunden in den Zoo und deine Freundin putzt bei nächster Gelegenheit dafür ein paar Fenster. Bei einer anschließenden Tasse Kaffee kann man den lästigen Hausarbeiten auch noch eine nette Seite abgewinnen.

Nicht zuviel vornehmen

Vormittags Babyschwimmen, nachmittags Einkaufen, dazwischen Geburtstagskuchen backen und die Wohnung aufräumen: Bei einem Pensum wie diesem ist Stress vorprogrammiert. Denn was ohne Kinder nur im Laufschritt zu erledigen ist, ist mit Kindern einfach nicht zu schaffen. Als Eltern bist du Multi-Tasking-Talent, aber auf die Dauer kann das ziemlich anstrengend sein. Also schalte zwei Gänge runter, setz Prioritäten und nimm dir für den Tag das vor, was dir wirklich wichtig ist - oder was sein muss und keinen Aufschub duldet. Und beim Einkaufen nimmst du das nächste mal einfach einen Tiefkühl-Kuchen mit. Der schmeckt nämlich auch.

Freundschaften und Kontakte pflegen

Hat man vor der Familiengründung noch Freunde, so hat man danach ein Kind und ist sich als Familie erst mal genug - bis man irgendwann ein bisschen genug von einander hat. Doch wer Anrufe wochenlang nicht beantwortet und auf Einladungen nur Absagen verteilt, bei dem bleibt irgendwann das Telefon stumm. Deshalb beherzige auch mit Familie soziale Spielregeln und pflege Dein Netzwerk. Denn Freunde, die einem wichtig sind und die man auch anruft, wenn man nichts von ihnen braucht, springen dann um so lieber auch mal als Babysitter ein.

Freiräume gewähren

"Zum Glück brauchst du Freiheit, zur Freiheit brauchst du Mut", schon der griechische Staatsmann Perikles hatte anscheinend eine große Familie und Schwierigkeiten sich loszueisen. Aber was schon der antike General vor fast 2500 Jahren feststellte, gilt auch heute noch. Zeig dich deshalb großmütig und schenke Freiraum: Dein Partner oder deine Partnerin würde gerne mal wieder in die Sauna und du möchtest dich schon lange mit einem alten Bekannten zum Essen treffen? Beschenkt Euch gegenseitig, so kommt ihr beide auf eure Kosten und könnt für den Familienalltag die Batterien aufladen.

Ab und zu Tapetenwechsel

Mal ehrlich: Wie läuft ein durchschnittliches Wochenende für gewöhnlich ab? Samstags einkaufen gehen, Wäsche waschen und den Rasen mähen und sonntags vielleicht ins Schwimmbad oder zu Oma zum Kaffeetrinken. Aber was könnte man in diesen 48 Stunden noch alles erleben? Schon zwei Stunden Anfahrt lohnen sich für ein Wochenende auf einer Berghütte, an einem See zum Zelten oder in die Ferienwohnung von Bekannten. Du kannst dort nichts anderes tun, als dich mit deinen Kindern zu beschäftigen, zu schlafen oder spazieren zu gehen. Und bekommst in zwei Tagen ein Gefühl, als ob du im Urlaub gewesen wärst.

Strukturen aufbauen

Morgens gemeinsam Frühstücken, mittags gegen eins Essen, danach eine kleine Mittagspause und gegen 18 Uhr ist dann ausgiebig Kuscheln mit Vorlesen angesagt. Denn danach gibt es Abendbrot und dann kommt als letzter Programmpunkt des Tages nur noch Schlafanzug anziehen und Zähneputzen. Hört sich vielleicht ein bisschen spießig an, ist aber gar nicht so schlecht, um dem Familienalltag eine Struktur zu geben. Diese Orientierung an Essenszeiten und festen Abläufen über den Tag hinweg, hilft auch deinem Kind sich zurechtzufinden und seinen Tag greifbarer zu machen. Und auch für dich ist es ein Vorteil, denn du hast feste Zeitfenster, die du verplanen kannst, oder die grundlegend geblockt sind.

Über Erziehung sprechen

Du bist der Meinung, dass es nur dann Eis gibt, wenn die Sonne scheint und Grundschüler nur an Silvester länger als 21 Uhr aufbleiben sollten? Dein Partner sieht das aber anders und deshalb gibt es wegen Kleinigkeiten wie diesen regelmäßig Stress in der Familie. Aber wann hast du zum letzten Mal mit deinem Partner über Erziehung gesprochen? Damit ist nicht gemeint, über Erziehungsprobleme, sondern über eigene Erziehungserlebnisse, über die Hintergründe, die einen selbst Regeln aufstellen lassen, die, von aussen betrachtet, manchmal sinnlos oder willkürlich erscheinen. Erkläre deinem Partner, warum es dir wichtig ist, dass dein Kind zu regelmäßigen Zeiten ins Bett geht. Und warum deine "Eiserlaubnis" witterungsabhängig ist. Vielleicht überzeugen deine Argumente, wenn nicht solltet ihr gemeinsam einen Mittelweg wählen, der für Eltern wie Kinder in Ordnung ist.

Zeit zu zweit einplanen

Auch wenn es albern klingt: Trag mindestens einmal im Monat einen Abend im Kalender ein, an dem die Kinder abends ein belegtes Brot bekommen und besonders zeitig ins Bett gehen. Wenn die Kleinen dann im Bett sind, kocht ihr gemeinsam oder lasst Euch etwas Leckeres von Eurem Lieblingsitaliener kommen. Oder vielleicht habt ihr auch einen Babysitter und geht gemeinsam aus. Der Fernseher ist an diesem Abend tabu, schließlich geht es darum, sich auszutauschen und neben Kindergarten, Kinderkrankheiten und Kinderbetreuung noch andere, gemeinsame Gesprächsthemen zu finden.

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Eltern.de erschienen.

Miriam Dietrich

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