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Elternwerden kann euer Leben verschlechtern

Elternwerden kann euer Leben verschlechtern
© Syda Productions / Shutterstock
Es soll tatsächlich immer noch Menschen geben, denen es keiner gesagt hat: Kinder machen nicht nur glücklich.

Und dafür gibt es sogar wissenschaftliche Beweise. Liebesforscher John Gottmann (University of Washington) hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder feststellen können, dass Elternschaft für viele Paare das Ende der Ehe bedeutet. In einer seiner Studien hat der Psychologe diese Erkenntnis mit der Begleitung von über 80 Ehepaaren (davon die Hälfte mit Kind, die andere ohne) leider belegen können: Nach dem ersten Jahr als Eltern war das gemeinsame Glück weg.

Und es sind wir Mütter, die hauptsächlich leiden, sagt er: "Entweder sie verfolgt weiterhin ihren Beruf, dann hat sie einen zweiten Fulltime-Job dazubekommen. Oder die Mutterrolle ist jetzt ihr einziger Job, dann wird sie aus ihrem alten Lebensstil herausgerissen.“

Klar und überraschend ist dabei eigentlich auch nicht, dass es Geld, Schlaf und unsere Gesundheit sowie Freiheit kosten kann. Ganz zu schweigen vom Vollzug der Ehe. F.k.a. Sex. 

Ein Freund von mir hat drei Jahre nach der Geburt seiner Zwillinge auf die Frage, "Wie es denn so ist", geantwortet: "Die ersten drei Jahre sind grausam. Dann wird es ganz gut." Und der liebt seine Kids und die Frau ohne Frage. Kein Wunder also, dass Gottmann auch berichtet, die Beziehung von 70 Prozent der Paare geht in den ersten drei Jahren mit Kind den Bach runter. Grund ist dabei hauptsächlich die mangelnde Zeit füreinander.

All diese Tatsachen und Beweise greifen Greg und Mitch sehr unterhaltsam auf ihrem wissenschaftlichen YouTube-Kanal "mit sozialem Gewissen" auf:


Und obwohl das alles nicht zu leugnen ist, gibt es natürlich auch die, die diese unglaubliche Herausforderung meistern. Der Psychologe Klaus Schneewind von der Uni München beobachtet unzählige junge Eltern und meint zum Beispiel: "Es stimmt nicht, dass ein Kind die Paarbeziehung zwangsläufig ruiniert."

Es gibt eben auch die, denen klar ist, dass es vielleicht nicht am Kinderkriegen allein liegen kann. Sondern auch an anderen Umständen während des Elterseins. Hilfe, Finanzielles, Absprachen und Einhaltungen dieser, realistisches Bild vom Familiesein, Gleichwertigkeit und so.

Und dann gibt es da noch einen wissenschaftlich belegten Lichtblick am Studien-Horizont: den Ehemann!

Wenn der sich nicht komplett zum Geldverdienen rauszieht, sich beteiligt und vor allem seine Frau entlastet, dann beurteilen viele die Beziehung zwischen Mann und Frau als Eltern von Kindern sogar besser als vorher. Und zu guter Letzt noch die Erkenntnis eines Familienforscherteams der Stony Brook University: Erwachsene im Alter von Mitte 30 bis Mitte 40, die ein Kind großziehen, sind zufriedener mit ihrem Leben als solche ohne Kinder. Dabei beziehen sich die Erhebungsdaten auf jene, die auch ganz aufrichtig und von Herzen Kinder wollten. Mit allen Konsequenzen.

Mehr zum Thema vom Experten John Gottmann hier

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