Anzeige

Dammmassage: So führst du sie durch

Dammmassage: Schwangere sitzt auf Bett
© WAYHOME studio / Shutterstock
Eine Dammmassage soll das Gewebe zwischen Vagina und After auf die Geburt vorbereiten und vor dem viel gefürchteten Dammriss schützen. Und so funktioniert eine Dammmassage.

Wo befindet sich der Damm?

Der Damm ist der Bereich zwischen Vagina und After. Unter der Geburt ist dieses Gewebe großem Druck und einer starken Dehnung ausgesetzt - das Baby schafft sich schließlich den Platz, den es braucht. Doch schon vorab kannst du versuchen, genau diesen Bereich mit einer speziellen Massagetechnik schon während der Schwangeschaft auf die Geburt vorzubereiten, um so einem Dammriss vorzubeugen.

Trotzdem ist die Dammmassage leider keine Garantie dafür, dass es zu keiner Geburtsverletzung, wie einem Dammriss kommt.

Deshalb ist eine Dammmassage trotzdem sinnvoll:

  1. Durch die Dammmassage wird der Damm weicher, besser durchblutet und dehnungsfähiger.
  2. Du lernst deinen Körper noch besser kennen und bekommst ein Gefühl für die Dehnung. Du kannst dich physisch und mental auf die Geburt vorbereiten und das nimmt dir womöglich die Angst davor. Umso entspannter du unter der Geburt bist, desto positiver wirkt sich das auch auf den Geburtsverlauf aus. Besonders in der Pressphase kannst du dann leichter loslassen.

Ab wann sollte ich mit der Dammmassage beginnen?

Hebammen empfehlen, die Dammmassage ab der 34. Schwangerschaftswoche drei bis vier Mal pro Woche für ca. fünf bis zehn Minuten durchführen. Aber wenn du es nicht ganz so regelmäßig schaffst, hilft trotzdem schon jedes einzelne Mal, um deinen Damm und dich selbst während der Schwangerschaft auf die Geburt vorzubereiten.

Wie bereite ich mich auf die Dammmassage vor:

  • Ganz wichtig: saubere Hände und kurze Fingernägel
  • Nimm dir Zeit! Vielleicht genießt du vorher ein schönes Bad, dann ist das Gewebe etwas weicher und besser durchblutet. Oder du hörst deine Lieblingsmusik. Hauptsache, du bist so entspannt wie möglich und fühlst dich wohl. Deshalb bitte nicht schnell zwischen Tür und Angel durchführen. Wenn der nächste Termin schon ansteht, kannst du dich womöglich nicht ausreichend entspannen
  • Wähle für die Massage ein für dich angenehmes Öl aus, das kann z.B. Mandelöl, Weizenkeimöl oder Jojobaöl ein. Es gibt auch spezielle Damm-Massageöle beispielsweise von Weleda oder Motherlove. 

Dammmassage – So geht's:

  1. Mach es dir in halbsitzender Position mit einem Kissen im Rücken bequem. Wenn du im Stehen besser an den Damm kommst, geht das natürlich auch. Viele Frauen stellen dabei ein Bein auf die Toilette oder den Badewannenrand.
  2. Jetzt gibst du ausreichend Öl auf deine Fingerspitzen und verreibst es etwas, so wärmst du das Öl auch ein wenig an.
  3. Dann führst du den Daumen in die Vagina ein, während der Zeigefinger von außen den Damm massiert. Am besten gelingt es, wenn du dir eine Uhr vorstellst, auf deren Ziffernblatt du zwischen drei und neun Uhr hin und her streichst. 
  4. Führe kleine, kreisende Bewegungen durch. So lockerst du den Bereich der unteren Scheidenwände.
  5. Versuche als Nächstes, deine Scheide auch dammwärts, also Richtung sechs Uhr, zu dehnen. Dazu nimmst du erst einen, dann zwei Finger und versuchst diese dann zusätzlich zu spreizen. Aber nur soweit, dass es keine Schmerzen bereitet. 

Tipp: Für die ersten Versuche kann es hilfreich sein, einen Spiegel zur Hand zu nehmen. 

Wichtig! Du musst natürlich überhaupt nichts tun, was dir total unangenehm ist oder Schmerzen bereitet. Bei Unsicherheiten oder Fragen zur Dammmassage kannst du dich jederzeit an deine Hebamme wenden. 

Möchtest du die Dammmassage aber gerne ausprobieren, wirst du von Mal zu Mal merken, dass dein Gewebe und deine Muskulatur sich immer mehr lockern und du dich auch nach und nach an das Gefühl der Dehnung gewöhnst. 
Du kannst natürlich auch deinen Partner die Dammmassage durchführen lassen, wenn ihr das möchtet oder du während deiner Schwangerschaft selbst nur schlecht herankommst. 

Wann sollest du lieber auf die Dammmassage verzichten?

  1. Wenn du zu vorzeitigen Wehen neigst, solltest du von der Dammmassage absehen oder nach Rücksprache mit deiner Hebamme erst in der 36. Schwangerschaftswoche beginnen.
  2. Bei Pilzinfektionen, die in der Schwangerschaft öfter vorkommen, bitte erst diese behandeln und dann mit der Dammmassage loslegen.

Viele Frauen finden die Dammmassage am Anfang befremdlich und haben vielleicht auch einige Berührungsängste. Wenn du dich aber unvoreingenommen darauf einlassen kannst, kann diese Massage auch durchaus als angenehm empfunden werden. Geburtsvorbereitend tust du dir damit auf jeden Fall etwas Gutes und im besten Fall schützt sie auch vor einem Dammriss.

Videotipp: Unglaublich – Dieses Baby läuft direkt nach der Geburt

Neugeborenes Baby im Krankenhaus

Natürlich findest du bei uns auch alle Informationen rund um die einzelnen Schwangerschaftswochen

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel