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Co-Parenting – was bedeutet das eigentlich?

Co-Parenting: Schatten von Vater, Mutter und zwei Kindern
© fotoaway / Shutterstock
Co-Parenting ist ein Familienmodell, bei dem die Familiengründung unabhängig von einer Liebesbeziehung angegangen wird. Was die Co-Elternschaft ausmacht, erfährst du hier!

Was bedeutet Co-Parenting?

  • Co-Parenting ist ein englischer Begriff, der sich aus dem Wort Co = zusammen und Parenting = Elternschaft zusammensetzt. Er beschreibt dabei ein Familienmodell, bei dem die Eltern des Kindes nicht in einer Partnerschaft leben, aber eine bewusste Familiengründung eingegangen sind. Die Zeugung des Kindes findet dabei meist ohne Geschlechtsverkehr zum Beispiel mit der Bechermethode statt.
  • Der Grundgedanke hinter diesem Familienmodell besteht darin, dass Frauen und Männer ein biologisches Kind haben und zusammen großziehen, auch wenn keine Liebesbeziehung vorliegt. Es handelt sich dabei also um ein alternatives Familienkonzept, bei dem Kinderwunsch und Liebesbeziehung unabhängig voneinander betrachtet werden. Eine Co-Elternschaft kann also auch dann vorliegen, wenn sich ein homosexuelles Pärchen entschließt, ein Kind mit einem Co-Vater oder einer Co-Mutter zu bekommen. Laut Gesetz können allerdings nur zwei Menschen das Sorgerecht für ein Kind übernehmen.
  • In einer umfassenderen Definition besteht eine Co-Elternschaft auch dann, wenn mindestens zwei Menschen einvernehmlich Verantwortung für ein Kind übernehmen, wobei das Wohlergehen des Kindes immer im Vordergrund steht. In dieser Perspektive besteht eine Co-Elternschaft also auch bei geschiedenen oder getrennt lebenden Partnern oder bei adoptierten Kindern. 

Co-Parenting: Was macht das Familienmodell so interessant?

  • Beim Co-Parenting handelt sich um eine bewusste Entscheidung, gemeinsam ein Kind großzuziehen – eine Liebesbeziehung zwischen den Eltern liegt dabei nicht vor. Dieses Familienmodell kann daher gerade dann attraktiv werden, wenn ein Kinderwunsch existiert, der richtige Partner dafür aber (noch) nicht gefunden ist. Gerade Frauen haben bei der Kinderplanung oft die biologische Uhr im Hinterkopf, durch die die Partnersuche zusätzlich unter Zeitdruck gerät. Durch Co-Parenting ist zumindest der Kinderwunsch nicht mehr an das Suchen und Finden eines Partners gebunden.
  • Für homosexuelle Menschen ist Co-Parenting eine Möglichkeit, ein eigenes Kind zu bekommen. Auch homosexuelle Pärchen können mit Co-Parenting ihren Kinderwunsch erfüllen, wobei dann nur ein Partner das biologische Elternteil ist und ein Co-Vater oder eine Co-Mutter dazukommt. 
  • Beim Co-Parenting steht das Wohlergehen des Kindes im Vordergrund. Im Gegensatz zu konventionellen Familienmodellen wird das Kind während seiner Entwicklung nicht durch eventuelle partnerschaftliche Konflikte in der Liebesbeziehung der Eltern belastet. 

Was sind die Herausforderungen beim Co-Parenting?

  • Auch wenn es sich bei dem jeweils anderen Elternteil nicht um den Liebespartner handelt, so gehen die Eltern mit der Zeugung des Kindes trotzdem eine dauerhafte Beziehung ein. Unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung und Aufgabenteilung bieten ebenso Konfliktpotenzial wie mangelnde oder schlechte Kommunikation.
  • Gerade bei einer räumlich getrennten Elternschaft sind Absprachen sehr wichtig – fehlen diese oder werden sie nicht eingehalten, kann das Familienmodell schnell an seine Grenzen stoßen. Genauso entscheidend für eine gelungene Co-Elternschaft sind die Fähigkeiten, Konflikte zu meistern und Verantwortung zu teilen – daher sollte die Wahl des jeweils anderen Elternteils wohl überlegt und nicht leichtfertig sein. 
  • Menschen mit Kinderwunsch, die eine Co-Elternschaft anstreben, lernen sich meistens auf entsprechenden Webseiten kennen – aber wie bei der Partnersuche im Liebesleben besteht auch hier die Herausforderung, jemanden zu treffen, der mit den eigenen Vorstellungen und Werten harmoniert. Eine vertrauensvolle Basis ist ebenso essenziell, wie ein offener, ehrlicher Umgang und ein freundschaftliches Verhältnis. Eine lange Kennenlernphase ist daher nicht zu unterschätzen.

Co-Parenting mag für viele noch ungewohnt klingen – im Grunde ist es aber nur eine weitere Form der Familie, bei der Menschen Fürsorge für ein Kind übernehmen ohne in einer Liebesbeziehung zu sein.

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