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Besser als Medizin! Was kranke Kinder wirklich brauchen

Krankes Mädchen in Bett eingemummelt.
© Dmytro Zinkevych / Shutterstock
Wenn Kinder krank sind, haben sie andere Bedürfnisse als Erwachsene. Wie wir für sie da sein können, erklärt Autorin und Mutter Nina Gaglio.

Sobald eine Erkältung oder Kinderkrankheit auch nur im Anflug ist, bekommt meine Tochter schlechte Laune und Schlafprobleme.

Das kenne ich schon von meinem Mann und kann daher genau vorhersagen, wann wir das Krankenlager aufschlagen müssen. Anders als bei uns Erwachsenen reichen Ruhe und Schlaf dann aber nicht aus, um gesund zu werden. Kinder brauchen viel mehr als das! Und damit meine ich keine Medikamente oder Hühnersuppe. Das kann natürlich helfen, Krankheitssymptome schnell verschwinden zu lassen. Aber gesund sind die kleinen Menschen dann noch lange nicht.

Was Kinder brauchen, ist Zeit, sich auszukurieren, und Zeit mit den Eltern!

Und weil kleine Menschen immer noch mehr auf ihre innere Stimme hören und ihrer Natur folgen, klebt meine Tochter im Krankheitsfall fest an mir. Oder an Papa.

Bei kizz.de erklären Experten dazu, dass aus psychologischer Sicht die besondere Zuwendung und Aufmerksamkeit für kleine Kranke von großer Bedeutung sei. Krankheiten würden bei Kindern oft starke Fantasien und Ängste zutage treten lassen, die sonst eher im Unterbewusstsein sind. Und das vor allem bei Fieberschüben. "Die Gespenster in der Nacht werden dann für das Kind wirklich ganz groß", sagt Kinderanalytikerin Claudia Burkhardt-Mußmann vom Institut für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie dem Portal.

Deshalb brauchen Kinder jemanden, der ihnen Ängste nimmt.

Also sprechen wir alle Monster, die bei uns wohnen, durch und verharmlosen diese, halten Händchen, kuscheln und schlafen in einem Bett (das machen wir aber sowieso immer noch, nur eben nicht Wange an Wange, wie jetzt). Es gibt Schokopudding und ich versuche meine Tochter zum Lachen zu bringen. Instinktiv alles richtig gemacht!

Was ich aber noch nicht wusste ist, dass Kinderfilme und zu viel Ablenkung für kranke Kinder Krankmacher sind.

Also Finger weg vom Tablet, zu viel TV und wildem Toben. Das ist zu anstrengend für den mit der Krankheit kämpfenden Körper und treibt abends wieder das Fieber hoch.
Und wenn die Kinder dann wieder gesund scheinen, sollten wir ihnen noch eine Auszeit gönnen. 

Dazu ein Appell an alle Arbeitgeber: Schafft die Attest-Pflicht am ersten Tag bitte ab!

Damit Eltern bei ihren kranken Kindern zuhause bleiben können, braucht es oft bereits am ersten Tag ein Attest des Kinderarztes. Das ist auch ein Grund, weshalb Kinderärzte überlastet sind, sich Krankheiten dann in die Länge ziehen. Denn oft bedeutet es, das angeschlagene Kind, meist auch noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, durch Wind und Wetter, in das Wartezimmer – aka Bazillenbrüterei – zu bringen. Wobei es sich dann noch mehr wegholen und andere anstecken kann. Ohne diese Notwendigkeit, sofort ein Attest vorlegen zu müssen, dürften Kinder sich einfach erholen und bei normalen Krankheitsanzeichen drei Tage mit ganz viel Zuwendung auskurieren. Das macht sie im Zweifel schneller und richtig gesund.

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