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Babyblues, Stillen und Co. Olivia Marei: "Wir brauchen mehr #momsupport als #momshaming"

Olivia Marei mit ihrem Sohn auf dem Arm
Schauspielerin Olivia Marei zusammen mit ihrem jüngsten Sohn.
© PR
Am 22. Oktober 2022 wurde die GZSZ-Schauspielerin Olivia Marei zum zweiten Mal Mutter eines Sohnes. Mit ELTERN hat sie über die ersten Wochen mit zwei Kindern gesprochen, warum wir mehr Support unter Müttern brauchen, welchen Namen sie in der engen Auswahl hatte und wie sie und ihr Mann eine Weltreise mit zwei kleinen Kindern planen.

Während ihre Rolle Toni aus "Gute Zeiten, schlechten Zeiten" für einige Zeit ins Ausland geht, um dort als Polizistin zu ermitteln, verabschiedete Olivia Marei sich vor wenigen Wochen in die Babypause. Der Abschied vom "Kiez" und ihren Kolleg:innen fiel ihr schwer, verrät sie. Ablenkung hatte sie jedoch genug.

Olivia Marei: Ihr Sohn kam mit Hilfe einer Saugglocke zur Welt

Wenig später war es bereits so weit, ihr zweites Kind kam auf die Welt – wieder ein Junge. Über Instagram gab die Schauspielerin erste Einblicke in die Zeit nach der Geburt. "Nach einem nicht perfekten CTG bei einem Kontrolltermin wurde ich im Krankenhaus behalten und es sollte eingeleitet werden", so Marei über das soziale Medium. "Auf meinen Wunsch hin wurde auf eine medikamentöse Einleitung verzichtet, sondern die Fruchtblase geplatzt, woraufhin natürlich Wehen einsetzten."

Zunächst schien es, als müsste doch ein Kaiserschnitt vorgenommen werden. Das Team stand bereit. Wie bei der Geburt ihres ersten Sohnes. Doch dann sagte die Ärztin: "Nein, dieses Kind kommt unten!“, erinnert sich Marei an den Moment. „Und so wurde unser Sohn 15 Stunden nach geplatzter Fruchtblase mit Hilfe einer Saugglocke vaginal geboren".

Nach nur wenigen Tagen zu Hause müssen Mutter und Kind wieder ins Krankenhaus – die Billirubinwerte des Kleinen sind zu hoch. "Wir müssen stationär aufgenommen werden", so die Schauspielerin über Instagram. Aber: "Alles halb so schlimm, wir kuscheln einfach weiter."

ELTERN: Wie geht es Ihnen und ihrem Kleinen heute? Haben sich die Bilirubinwerte wieder normalisiert?

Olivia Marei: Danke, uns geht es gut! Die Bilirubinwerte sind mittlerweile vollkommen in Ordnung und wir konnten uns endlich zu Hause ohne Krankenhausaufenthalte oder -besuche einleben. Mittlerweile hat der Kleine sich zwar bei seinem großen Bruder mit einer Erkältung angesteckt, aber auch die ist schon fast wieder vorüber. Das ist wohl schon der Vorgeschmack auf das Leben mit zwei kleinen Kindern.

Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie erneut ins Krankenhaus mussten?

Zuerst war ich ziemlich überrumpelt und auch traurig, besonders weil wir als gerade frischgebackene Vierer-Familie getrennt waren und uns durch die strengen Besuchszeiten und -regeln auch nicht so oft sehen konnten, aber wir waren dann doch sehr dankbar für die gute medizinische Betreuung. Neugeborenen Gelbsucht ist schließlich nichts Seltenes und wenn behandelt und kontrolliert, ein Spuk, der normalerweise schnell vorüber ist. Im Nachhinein habe ich auch diese Tage im Krankenhaus in guter Erinnerung: Unser Kleiner und ich konnten uns ganz in Ruhe – auf jeden Fall ruhiger als zu Hause mit unserem wilden Großen – weiterhin aufeinander einspielen und dank der UV-Bestrahlung im Erwachsenenbett ganz viel kuscheln.

Den Namen Ihres Kleinen verraten Sie nicht, wie auch schon den Ihres ersten Sohnes. Bei Instagram haben Sie aber eine kleine Liste (Constantin, Marius, Jasper, Benjamin, Cornelius, Claudius, Valentin, Merlin) veröffentlicht mit Namen, die es nicht geworden sind, welcher war davon Ihr Favorit?

Mein Lieblingsname war – und ist wohl immer noch – Jasper. Er ist besonders, trotzdem auch international bekannt und hört sich sowohl im Deutschen als auch Englischen gut an. Meinen Mann konnte ich aber nicht so davon überzeugen und deswegen haben wir uns für einen anderen Namen entschieden. Im Endeffekt ist es nicht der Name, der das Kind prägt, sondern das Kind den Namen und deswegen waren wir bei der Namenswahl relativ entspannt. Wir wussten, dass uns spätestens ein paar Monate nach der Geburt der Name unaustauschbar und perfekt für das Kind vorkommen wird, egal welcher es wird.

Nach der Geburt Ihres zweiten Kindes wirken Sie überglücklich und scheinen auch eher gelassener mit allem umzugehen, trotzdem haben Sie das Thema Babyblues noch einmal aufgegriffen, weil Sie selbst nach der Geburt ihres ersten Kindes darunter litten. Warum ist es Ihnen so wichtig, über Themen zu sprechen, die für andere noch als Tabu gelten?

Als Person des öffentlichen Lebens sehe ich es generell als meine Aufgabe, Themen zu beleuchten, die sonst oft zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Es wäre schade, meine Reichweite nicht für Aufklärung oder Auseinandersetzung zu nutzen. In Filmen, im TV und auch auf Social Media wird uns oft suggeriert, dass man als frischgebackene Eltern im kompletten Babyglück ist und sein Baby gleich von Anfang an über alles liebt. Viele zweifeln dann an sich selbst und ihren Qualitäten als Elternteil, wenn das nicht eintritt, sondern man sich überfordert fühlt und eventuell eben auch depressiv durch die Wochenbettphase kämpft. So erging es mir auch nach der Geburt meines ersten Kindes, aber ich hatte das Glück, dass mich meine Mutter darauf vorbereitet hatte. Sie warnte mich vor der Babyblues Phase und versicherte mir, dass auch diese normal sei und vorbei gehen würde. Ich hoffe, dass ich anderen Eltern ähnlich helfen kann, indem ich offen darüber spreche.

Wie hat sich die Zeit nach der Geburt Ihres ersten Kindes angefühlt?

Vor der ersten Schwangerschaft lebte ich einen sehr spontanen, wilden Lifestyle, war viel feiern, schlief gerne aus und war froh, wenn ich mein eigenes Leben halbwegs auf die Reihe bekommen habe. Mit der Geburt änderte sich das (natürlich) schlagartig und obwohl ich mich während der Schwangerschaft so gut wie ich konnte, darauf vorbereitete, überforderte mich diese Veränderung. Mich plagten ständig Zweifel, ob ich "alles richtig tat". Allein dieser Gedanke! Es gibt schließlich kein "richtig oder falsch" bei Kindererziehung, man tut eben das Beste, das man kann. Das Stillen klappte nicht so gut und wir waren ständig beschäftigt mit Stillhütchen auskochen, abpumpen, Flasche dazu geben, wieder auskochen. Kurzum: Zwischen Überforderung und Übermüdung blieb nicht viel Zeit für das erwartete Babyglück. Das kam erst einige Monate später.

Ist es mit dem zweiten Kind einfacher?

Das kann man pauschal sicher nicht sagen, aber für uns ist es beim zweiten Kind definitiv einfacher. Wir haben keine Zweifel an uns als Eltern mehr, die Lebensstil Umstellung ist kaum vorhanden und wir sind generell entspannter, was sich bestimmt auch auf den Kleinen überträgt. Er wirkt pflegeleichter und sein großer Bruder kümmert sich auch rührend um ihn.

Erst in einer Ihrer vergangenen Storys sprachen Sie über das Abpumpen, Flasche geben und Stillen und fragten nach Tipps und Erfahrungen Ihrer Follower:innen. Das Thema Stillen und Flasche geben (ob abgepumpt oder mit Milchpulver) bietet immer wieder Anlass für Diskussionen. Teilweise fühlen sich Frauen nicht als vollwertige Mütter, wenn sie ihr Kind nicht stillen können. Was würden Sie diesen Müttern sagen?

Ich spreche auf meinem Kanal viel über das Stillen, weil ich ja nur aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfen kann, aber versuche dabei auch stets zu betonen, dass die Liebe oder Bindung zum Kind sich nicht über die Art, wie die Mutter das Kind ernährt, definieren lässt. Viele Frauen können oder wollen aber auch nicht stillen, was vollkommen in Ordnung ist. Mütter, die ihr Kind mit Flasche ernähren, haben es ja eher schwieriger als stillende Mütter: Sie müssen viel mehr Zeit aufbringen, um die Flaschen vorzubereiten, sie wieder zu säubern und zu sterilisieren. Ich finde es schade, wenn ihnen weiterhin suggeriert wird, dass sie nicht das Beste für ihr Kind wollen oder tun. Generell brauchen wir mehr #momsupport als #momshaming - in allen Bereichen, so wie auch in diesem.

Wie sieht aktuell Ihr Alltag aus?

Morgens nimmt mein Mann den Kleinen oft ins Tragetuch, während ich noch mal zwei Stunden Schlaf nachholen kann. Er organisiert Frühstück für sich und den Großen, bringt ihn in den Kindergarten und weckt mich danach, wenn der Kleine wieder Hunger hat. Dann steht normaler Haushaltswahnsinn, Bürokram und Co. an, bis wir mittags den Großen wieder abholen. Der Nachmittag ist für Spiel und Spaß reserviert, wobei ich mich oft nochmal ins Bett verkrümle, um weiteren Schlaf nachzuholen. Mein Mann und ich haben das Riesenglück, dass wir beide in Elternzeit sind und somit echt entspannt durch den Tag kommen können und die Zeit mit unseren Kindern voll genießen dürfen. Ich liebe es, dass wir uns jede Arbeit so gut aufteilen können und jeder dabei noch kleine Zeitfenster für sich hat. Das finde ich total wichtig, denn je entspannter die Eltern sind, desto entspannter das Kind – zumindest in unserer Erfahrung.

Sie sind Schauspielerin mit Leidenschaft, wie schwer viel Ihnen der vorübergehende Abschied vom "GZSZ"-Set?

Der Abschied von GZSZ war natürlich hart, aber dadurch, dass ich in Gedanken schon sehr bei der damals anstehenden Geburt und dem neuen Familienzuwachs war, war ich gut abgelenkt. Jetzt sehne ich mich aber schon sehr zurück zu dem tollen Team und dem Drehalltag. Ich liebe meinen Beruf und merke immer wieder, dass ich das Schauspielen brauche, um erfüllt und ausgeglichen zu sein. Außerdem sind mir meine Kolleg:innen natürlich so ans Herz gewachsen und ich vermisse sie sehr. Wie gut, dass ich die Gewissheit habe, im Spätsommer 2023 wieder zurückkehren zu dürfen.

Bevor Sie zurückkehren, ist noch eine große Reise geplant. Sie wollen mit der ganzen Familie auf Weltreise gehen. Welche Länder werden Sie sich ansehen? Wie werden Sie reisen und gibt es etwas, dass Ihnen vor der Reise Angst oder Unbehagen bereitet?

Ja, was für ein Privileg, dass mein Mann und ich uns damit einen Lebenswunsch erfüllen können! Wir sind beide Weltenbummler und lieben es, neue Kulturen kennenzulernen und Landschaften zu bewandern und zu befahren. Umso schöner, dass wir das jetzt mit unseren beiden Kindern erleben dürfen. Wir wollten diesen Zeitpunkt unbedingt nutzen, bevor der Große 2024 in die Schule kommt und möchten insgesamt acht Monate ungefähr unterwegs sein. So sieht unser Plan zurzeit aus: Wir starten in Thailand und reisen dann mit einem Mietwagen oder per Bus weiter nach Malaysia und zu meinem früheren Wohnort Singapur. Danach haben wir Australien, Neuseeland, Kanada und die USA ins Auge gefasst. In Kanada und den USA wollen wir mit einem Wohnmobil unterwegs sein – darauf freue ich mich schon besonders. Mal sehen, wie lange wir es als frischgebackene vierköpfige Familie auf so kleinem Raum aushalten, aber ich bleibe mal optimistisch!

Wie bereiten Sie sich mit zwei Kindern auf so eine Reise vor? Wo liegt der Unterschied zu einer Reise in ein Ferienhaus?

Es steckt tatsächlich sehr viel Vorbereitung in so einer großen Reise, besonders wenn man sie mit Kindern bestreiten will. Wir haben viele Stunden Recherche in unsere Reiseziele gesteckt, haben uns im Tropeninstitut und bei Ärzten über Impfungen informiert und diese eingeholt, haben mit unserem Großen ehrlich über unsere Pläne gesprochen und ihn dabei auch mit einbezogen. Jetzt steht aber einigermaßen alles und wir können uns einfach darauf freuen. Der größte Unterschied zu einer Reise in ein Ferienhaus ist wohl, dass wir um einiges spontaner und freier sind. Wir haben außer den ersten Wochen in Thailand keine weiteren Unterkünfte und Co. gebucht und können ganz nach Lust und Laune spontan entscheiden, wohin es weiter gehen soll. Eine Herausforderung an dieser Art von Reisen ist es, weiterhin eine Art Routine für die Kinder bieten zu können. Da wir aber schon oft mit dem Großen gereist sind, haben wir da schon einige Taktiken zum Beispiel darf er in jedem Hotelzimmer oder Airbnb aussuchen, wer wo schläft und wo die Schuhe abgestellt werden. Darauf freut er sich immer total.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die bevorstehende Reise denken?

Am meisten freue ich mich gerade darauf, meiner Familie meinen alten Wohnort Singapur zu zeigen. Die Jahre dort haben mich geprägt und ich kann es kaum erwarten, meiner Familie meine Schule und Uni zu zeigen, ihnen mein Lieblingsessen dort aufzutischen und alte Freunde und Freundinnen zu treffen.

Vorher steht noch Weihnachten vor der Tür und Wien ist sicherlich wunderschön geschmückt. Wie sieht ihr Weihnachtsfest dieses Jahr zu viert aus?

Wien ist wirklich empfehlenswert zu Weihnachten und für uns um so mehr, weil sich der Großteil unserer Familie hier befindet. Wir werden das erste Weihnachten zu viert, also ganz gemütlich, umgeben von unseren Liebsten feiern.

Wird es ein erstes Weihnachtsgeschenk für Ihren Kleinen geben?

Ganz viel Liebe und viele Kuscheleinheiten, mehr braucht er noch nicht.

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei ELTERN.

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