Meine liebste Weihnachtstradition aus der Kindheit war der Nachmittagsspaziergang mit meinem Vater und unserer Hündin – wenn es dunkel und ruhig auf den Straßen war, wenn keine Hektik die Stadt beherrschte und in allen Häusern die Kerzen brannten und alles leuchtete. Diese friedliche Grundstimmung und die Vorstellung, dass fast alle zeitgleich ihre Bescherung vorbereiteten, während wir spazieren gingen, fand ich schon immer magisch. Ich liebte es, neugierig in fremde Fenster zu gucken und im Anschluss ins warme Zuhause zu kommen und gemütlich Geschenke auszupacken. Eine weitere Tradition: Jedes Jahr lag unter dem Weihnachtsbaum ein Würstchen in eine Serviette gewickelt, dass unsere Hündin „auspacken“ durfte. Jedes Jahr wunderten wir uns, warum sie sich ruhig und vorsichtig verhielt, anstatt die Wurst schnell zu verschlingen. Heute glaube ich, dass der besondere Spaziergang ihr Verhalten beeinflusste. Laura, Lifestyle-Redakteurin