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Alle unter einem Baum? Weihnachten mit Trennungskindern: Wo und wie feiern?

Weihnachten mit Trennungskindern: Kleines Mädchen traurig vor Weihnachtsdeko
© Getty Images
Nach der Trennung der Eltern muss einiges neu geregelt werden. Vor allem die Aufteilung der Feiertagen sorgt immer wieder für Streitereien: Bei wem verbringen die Kinder Heiligabend und wie ist das rechtlich geregelt? Dazu informieren die Rechtsexperten von AdvoAd.
von Lena Selinger

Die Feiertage: Statt besinnlicher Vorweihnachtszeit herrscht in vielen Familien dicke Luft. Vor allem getrennt lebende Eltern stehen jedes Jahr vor der Herausforderung, die Weihnachtstage mit den Kindern gerecht aufzuteilen. Heiligabend bei Mama, 2. Weihnachtsfeiertag bei Papa? Schöne Bescherung - recht machen kann man es ja doch nicht allen. Der traditionelle Gänsebraten bei Oma und Opa Nr. 1 überschneidet sich mit dem Krippenspiel in der Kirche, gleichzeitig läuft auch noch "Das letzte Einhorn" im Fernsehen und Oma und Opa 2 wollen gerne auch noch ihre Geschenke loswerden - und das natürlich lieber bei Kaffee und Lebkuchen, statt zwischen Tür und Angel.

Verschiedene Familienkonstellationen und -traditionen machen es in der ohnehin schon komplizierten Situation noch schwerer, vor allem wenn sich auch noch andere Familienmitglieder mit gut gemeinten Tipps einmischen. Dabei geht es doch nun wirklich nur um eines: Den Kindern Weihnachten so zauberhaft wie nur möglich zu gestalten. Aber wie regelt man Weihnachten mit Trennungskindern am besten? Das raten die Experten:

Feiertage: Wann sind die Kinder wo?

Bei den meisten getrennt lebenden die Eltern läuft das so:

  • Die Weihnachtsfeiertage verbringen die Kinder bei dem einem, Silvester bei dem anderen Elternteil. Im nächsten Jahr wird dann getauscht.
  • Wohnen die Eltern sehr weit auseinander, kann man auch zwischen Weihnachten und Ostern wechseln, um unnötige Fahrerei zu vermeiden.
  • Wichtig ist, dass man hierbei immer das Kind im Blick behält und nicht die eigenen Vorstellungen vom Weihnachtsfest über das Wohl der Kinder stellt. Die Hin- und Herfahrerei ist vor allem für kleine Kinder Stress pur.

Aber mal ehrlich, an Weihnachten von einem Termin vom nächsten zu hetzen - wer hat da schon Lust drauf? Stundenlang im Auto oder Bahnhof zu sitzen, ist dann auch einfach vergeudetet Zeit. Der Wechsel zwischen den Eltern ist daher nur empfehlenswert, wenn beide Eltern nah beieinander wohnen. 

Weihnachten mit Trennungskindern: Lasst die Kinder entscheiden!

Auch wenn die Eltern sich nach der Trennung gut verstehen, ist es sinnvoll das Umgangsrecht schriftlich festzuhalten - schließlich weiß man ja nie, was noch kommt. Hierzu können sich Eltern natürlich auch beraten lassen, beispielsweise beim Jugendamt.

Sind die Kinder allerdings schon etwas älter, dann sollten auch sie mitentscheiden dürfen, wo sie ihre Zeit und vor allem auch die Weihnachtsfeiertage verbringen. Bei kurzen Strecken können sie sogar alleine zwischen Papa zur Mama pendeln.

Übrigens: Vor Gericht haben Kinder sogar schon ab 3 Jahren eine Stimme und werden befragt, ob sie lieber bei Mama oder bei Papa leben wollen. Natürlich wird das Alter auch bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt - der Wunsch eines 13-Jährigen hat dabei logischerweise mehr Gewicht, als das eines 5-Jährigen. 

Das rät der Experte, Fachanwalt für Familienrecht Mustafa Üstün:

"Der Wille des Kindes nimmt mit zunehmendem Alter des Kindes zu. Bei allen Regelungen des Umgangsrechts geht es in erster Linie darum, was das Beste für das Kind ist. Dennoch sollte mach auch auf die Realisierbarkeiten ein Auge werfen, vor allem auf freie Zeiten der beispielsweise in drei Schichten arbeitenden Elternteile. Man kann nicht nur nach dem Wunsch der Kinder handeln bzw. agieren."

Weihnachten soll für alle schön sein!

Trennungskinder leiden wahrscheinlich ohnehin schon unter den Umständen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich alle um einen respektvollen Umgang bemühen. Dazu gehört auch, die Kinder zu fragen, wie sie eigentlich das Weihnachtsfest feiern möchten und wo sie die Weihnachtsferien verbringen wollen. Vielleicht ist das Verhältnis zwischen den Eltern aber auch so gut, dass sie Weihnachten als Familie feiern. Mama, Papa, Weihnachtsbaum und Geschenke - das wäre vermutlich das perfekte Weihnachten mit Trennungskinder. 

Mehr Infos rund um das Thema Umgangsrecht finden sich außerdem in der kostenlosen Online-Broschüre "Trennungskinder: Weihnachten bei Mama und Papa." 

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