Anzeige

Für Milchpulver angepöbelt: Die Gegenwehr einer Mutter begeistert das Netz

Für Milchpulver angepöbelt: Die Gegenwehr einer Mutter begeistert das Netz
© Jon Feingersh/Blend Images/Corbis
"Stillen ist nicht immer das Beste": Eine Mutter schlägt zurück, nachdem sie im Supermarkt für den Kauf von Milchpulver zurechtgewiesen wurde.

Brust oder Flasche - der ewige Konflikt

Nicht jedes Baby kann gestillt werden. Manche Kinder haben Probleme beim Andocken, andere haben eine heftige Reaktion auf die Muttermilch. Die Folge: Zusätzlich zu dem Stress mit dem Neugeborenen machen sich die betroffenen Mütter noch Vorwürfe, dass sie ihr Kind in diesem Punkt im Stich lassen. Die ständige Erinnerung, dass Stillen einfach besser für Babys ist, macht die Sache nicht einfacher.

So erging es auch Annie Ferguson Muscato aus Florida: Beim Einkaufen wurde sie von einer anderen Mutter rüde zurechtgewiesen, als sie eine Packung Milchpulver in den Wagen legte - mit dem Satz: "Stillen ist besser!"

Eine Unverschämtheit, der Annie in einem offenen Brief auf Facebook heftig widersprach:

"Ich weiß, 'Stillen ist besser!', genau wie du."

"Liebe fremde Frau im Supermarkt,

du hättest mir beim Kaufen von Milchpulver gar nicht 'Stillen ist besser!' zurufen müssen, das weiß ich schon selbst.

Ich weiß, dass mein Mann und ich begeistert die vierstündige Still-Informationsveranstaltung besucht haben, als ich schwanger war. Ich weiß, dass mein Baby sofort Hautkontakt hatte, und innerhalb einer Stunde nach ihrer Geburt von meiner Brust trank, weil es mir wichtig war. Ich weiß, dass wir eine Stillberaterin aufsuchten, bevor wir nach Hause kamen, und dann noch mal ein paar Wochen später. Ich weiß, dass es am Anfang schwer für uns war. Dass wir in einigen Nächten gemeinsam weinen mussten. Dass meine lieben Freundinnen mir schworen, dass es besser werden würde. Ich weiß, dass sie recht hatten, und es tatsächlich besser wurde. Ich weiß, 'Stillen ist besser!', genau wie du.

"Mein Baby schrie acht Stunden am Stück"

Aber lass mich dir erzählen, was ich noch so weiß. Ich weiß, dass mein Baby wie wild geschrien hat, wenn sie getrunken hatte. Vor Schmerzen gekrümmt. Nicht zu beruhigen. Ich weiß, dass ich die letzten eineinhalb Monate ausschließlich abgepumpt habe, und spezielle Muttermilchflaschen zum langsamen Saugen getestet habe, genau wie verschiedene Positionen beim Trinken. Ich habe eine andere Stillberaterin aufgesucht. Ich weiß, dass ich mein Kind, mein Baby, im Arm gehalten habe, während sie stundenlang schrie - einmal acht Stunden am Stück. Ich weiß, dass wir seit ihrer Geburt mindestens zweimal die Woche beim Kinderarzt waren. Ich weiß, dass ich versucht habe, Soja, Milchprodukte und Blattgemüse aus meiner Ernährung zu verbannen, damit meine Milch für sie leichter zu verdauen ist. Ich habe abgepumpt - und tue das immer noch - genug um Dutzende Liter Muttermilch in meiner Gefriertruhe zu haben, obwohl sie diese niemals trinken können wird. Das alles wegen 'Stillen ist besser!'

"Ich dachte, mein Körper hätte sie im Stich gelassen."

Und dann, endlich, probierten wir es mit dem hypoallergenen, laktosefreien Milchpulver, das ich heute vor deiner Nase gekauft habe. Und das Schreien wurde weniger. Und mein Baby fing an zu lächeln. Sie fing an, auf uns zu reagieren. Sie fing an zu schlafen.

Und ich weinte. Weil ich dachte "Stillen ist besser!" Ich dachte, mein Körper hätte sie im Stich gelassen. Ich dachte, sie würde mit Milchpulver nicht so gesund werden, wie gestillte Kinder.

Ich weiß, dass du denkst, mir wäre alles egal, oder dass ich einfach zu faul bin. Oder vielleicht wolltest du tatsächlich nur hilfreich sein und dachtest, mir hätte einfach nie jemand erklärt, welche Vorteile das Stillen mit sich bringt.

Aber du liegst falsch. Was ich weiß, und du nicht, ist dass Stillen NICHT immer das Beste ist. Ich weiß, dass ein glückliches, gesundes Baby das Beste ist. Ich weiß, dass SATT das Beste ist.

"Mütter sollten sich unterstützen!"

Ich bin sicher, dass wir beide wissen, wie hart es ist, ein Kind zu haben. Wirklich hart. Dass es manchmal einfach nicht so klappt, wie wir die Dinge vorher geplant haben, aber wir versuchen alle das Beste für unsere Babys zu tun.

Daher, liebe Fremde, wenn du das nächste Mal jemanden beim Kaufen von Milchpulver siehst, versuche dich daran zu erinnern, dass Mamas sich gegenseitig unterstützen sollten. Denke an all das, was du vielleicht nicht weißt. Erinnere dich an "Satt ist das Beste" und lächle, denn es bedeutet, dass jemand sein Baby genug liebt, um das zu tun, was am besten für es ist.

In Liebe,

Noch eine Mutter, die ihr Bestes gibt, und ein glücklicheres Flaschenmilch-Baby."

Entscheidend ist, was dem Baby gut bekommt

Der offene Brief wurde schnell tausendfach auf Facebook geteilt und brauchte Annie viel Zuspruch ein: Etliche Mütter hatten es satt, für etwas kritisiert zu werden, was sie selbst nicht kontrollieren konnten.

Letztlich bringt Annie es perfekt auf den Punkt, wenn sie schreibt, dass nur die Gesundheit des Babys zählt, und sonst nichts.

heh

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel