Es gibt viele wunderschöne Momente als Mama, Papa oder Elternteil – und auch stressige, die uns an unsere Grenzen bringen. Auf unserer Facebook-Seite haben sich Eltern darüber ausgetauscht, wie schwierig es sein kann, alleinerziehend zu sein; und darüber, wie viel Respekt wir alle vor dieser Leistung haben sollten. Denn bei all dem, was Eltern tun – und das für ihre Kinder oft wie selbstverständlich – sollten wir uns öfter vor Augen führen: Wir machen vieles gut und richtig. Und wir dürfen stolz auf uns sein. Das zeigen auch die Geschichten dieser Eltern:
Eltern über das Leben als Alleinerziehende
Ich war mehr als ein Jahrzehnt alleinerziehende Mama zweier Jungs plus vollzeitbeschäftigt als Krankenschwester im 3-Schicht-System. Es war ein täglicher Balance-Akt und alles reine Organisation und Planung! Zum Glück war mein Ältester mehrere Jahre älter als sein Bruder und sehr zuverlässig. Heute sind beide erwachsen und ich hole alles nach, wozu ich in den Jahren keine Zeit hatte! Bereue ich etwas? Nein! Klar war es nicht optimal, oft schwer und ich hab auf vieles verzichtet und auch Fehler gemacht! Aber meine Kinder waren es mir wert und wenn ich sie heute anschaue, bin ich nur eines: verdammt stolz!
Alleinerziehende sind stark und immer gestresst. Das, was Ehepaare machen, machen die allein (auch finanziell). Respekt an euch Alleinerziehende.
Ich bin mehr als zehn Jahre alleinerziehend. Unfreiwillig. Mein Jüngster war noch ein Baby, als ich mit drei Kindern von heute auf morgen vor den Trümmern unseres Lebens stand. Heulen? Ja, hab ich oft. Überfordert? Ja, waren wir auch... aber dazu muss man einfach stehen und trotzdem die Ärmel hochkrempeln und das Beste daraus machen. Heute haben zwei meiner Kinder recht gute Schulabschlüsse in der Tasche. Die Große erfolgreich auch schon ihre Lehre beendet. Es war zeitweise sehr hart, da ich Vollzeit arbeiten gegangen bin. Ohne die Hilfe meiner Eltern und meines Bruders wären wir noch tiefer gefallen. Ihnen danke ich sehr dafür, uns zum Teil aufgefangen zu haben. Wir haben noch nicht alle Altlasten von damals überwunden, aber wir sind auf einem guten Weg.
Mamas sind alle "Superheroes".
Bin seit drei Jahren alleinerziehend, finde es trotzdem viiiiel entspannter als mit Partner! Keiner, der reinpfuscht und die Erziehung ruiniert!
Ich bin nicht der Jammertyp ... aber als Alleinerziehende kommt man an die Grenzen des Möglichen ... so lange man Perfektionismus von sich fordert und es der Außenwelt immer recht machen will. Wirft man unnötigen Ballast weg und lernt NEIN zu sagen, geht es irgendwann.
Ich habe einen Riesenrespekt vor Alleinerziehenden. Egal ob Mama oder Papa! Ich bin so froh, einen Mann an meiner Seite zu haben. Alleine würde ich untergehen.
Als meine Zwillinge noch kleiner waren und es sowas von anstrengend war, den ganzen Tag zu bewältigen, da bin ich nahezu jeden Abend in Tränen ausgebrochen. Immer wieder hab ich mich gefragt: Schaffe ich das? Dieser Schlafmangel, Duschen im Akkord, Haushalt, mein gesamter Tag war in Stunden eingeteilt, damit ich es schaffe. Schön war das nicht, aber nötig. Jetzt sind meine Zwillinge etwas größer und es ist nach wie vor nicht schön, Alleinerziehende zu sein; es fehlt die Schulter zum Anlehnen... aber es ist dennoch etwas einfacher geworden. Ich sage mir oft: Hey, sie können laufen, tragen keine Windeln mehr und sie essen allein, es wird wieder mehr Zeit für dich da sein und du hast es bis hier her geschafft, den Rest schaffst du auch noch.
Wir sind einfach die Besten! Punkt! Sollen die anderen das mal machen, was wir jeden Tag leisten. Wir können einfach mega Stolz auf uns sein!!!
Bin auch Alleinerziehende und man fühlt sich immer anders bei Elternabenden, Schulfesten etc..
Heulen gab's bei mir nur in den kurzen Momenten, in denen ich es zwischendurch in die Dusche geschafft habe ... das war der Ort, wo man mal für sich war, beziehungsweise nur der Hund dabei sein durfte.
Ich war auch alleinerziehend. Meine Tochter ist jetzt groß. Danke, dass ich meine Eltern hatte – ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Auch wenn ich nur ein Kind habe; auch mit einem Kind ist es anstrengend.
Ich habe das auch echt unterschätzt, man ist einfach immer immer immer unter Strom.
Ich würde auch manchmal gerne heulen… da hab ich aber keine Zeit zu.
Ich habe die dicken Eier, welche dem Vater meiner drei Töchtern fehlen (Originalaussage meiner mittleren Tochter)! Ich bin seit neun Jahren alleinerziehend und sehr stolz auf meine Töchter!
Ich bin seit einigen Jahren alleinerziehend und ohne Partner. Meine Mädchen sind neun und elf Jahre alt. Und ja, ich gebe zu: Es ist anstrengend. Diskussionen führen, dann passt die Kleidung nicht oder die Hausaufgaben werden nicht verstanden, dann will man lieber spielen oder auf einmal schmeckt das Brot nicht mehr, abends wird schlecht geschlafen ... Ich genieße die kinderfreie Zeit immer sehr; alle zwei Wochen für zwei Tage. Da tanke ich meine Energie wieder auf.
Ein Lob an alle Super-Eltern
Ob alleinerziehend oder in einer Paar-Familie: Ihr seid alle Superheld:innen. Das mag kitschig klingen, ist aber die Wahrheit. Eltern übersehen selbst oft, was sie in ihrem Alltag alles leisten. Wir möchten euch zeigen, dass ihr nicht allein seid – und dass es in Ordnung ist, überfordert zu sein und auch mal Fehler zu machen. Die Belastung, die ihr fühlt, ist gerechtfertigt und wenn es bei euch super läuft: prima! Wenn ihr aber das Gefühl habt, dass es doch gerade zu viel ist: Listet auf, was ihr alles schon geschafft habt. Ob das morgendliche Anziehen eines oder mehrerer Kinder, das zur Kita oder Schule bringen, das Essen kochen oder Spielen am Nachmittag – alles Dinge, die wir selten als Erfolge ansehen. Aber diese Momente sind Anzeichen dafür, dass ihr euch kümmert, euer Bestes gebt und liebevolle Eltern seid.
Ralf, die Alleinerziehende
Ausschlaggebend für die sehr rührenden und ehrlichen Geschichten von Eltern war die Reportage "Ralf, die Alleinerziehende". Diese wurde am 6. Juli 2023 ausgestrahlt und kann nun bei RTL+ gestreamt werden. In einem Experiment hat der RTL-Reporter Ralf Herrmann sich eine Woche in den Alltag einer alleinerziehenden Mama begeben. Dort hat er schnell gemerkt, wie schwierig es sein kann, das Leben mit Kindern zu managen, ob nun mit einem oder mehreren Kindern. Das Interview zur Reportage findet ihr hier: